Bewertung: 3.5 / 5
Spannend, schnell, gefährlich! Das sind drei Attribute, die man Escape Room ohne Probleme attestieren kann. Nicht ganz neu, schafft es der Film, recht viel richtig zu machen und wartet mit weitgehend sympathischen Figuren auf. Das Ende hat uns nicht ganz mitgerissen, aber alles in allem ein solider Thriller.
Escape Room Kritik
Sechs Fremde - Zoey (Taylor Russell), Ben (Logan Miller), Jason (Jay Ellis), Mike (Tyler Labine), Amanda (Deborah Ann Woll) und Danny (Nik Dodani) - erhalten eine obskure Einladung, die ihnen den Eintritt in ein geheimes Escape Game ermöglicht. Bei Teilnahme hat jeder die Chance, 10.000 Dollar zu gewinnen und so treffen sich die Sechs, jeder aus einem anderen Antrieb. Der eine braucht das Geld, der andere will sich beweisen oder ist selbst seit Jahren begeisterter Gamer. Doch bald stellt sich heraus, dass die offerierte Gewinnsumme nicht annähernd die Strapazen aufwiegt, die auf die Teilnehmer warten...
Trailer zu Escape Room
Das Poster lässt es erahnen: Ein Spaziergang wartet weder auf die Sechs noch auf die Zuschauer. Üblicherweise ein launiges gruppenbasiertes Detektivspiel, entpuppt sich das Escape Game im gleichnamigen Film als fieser Zeitvertreib, der vor so mancher Tortur nicht zurückschreckt. Robitel bewegt sich auf dankbarem Terrain, denn sein Suspense-Thriller vereint Ängste, die in den meisten von uns schlummern, über Ausgeliefertsein bis hin zu Todesangst.
Von Anfang an wird das Tempo in Escape Room hochgetrieben, das mit kurzer Unterbrechung immer wieder schnell Fahrt aufnimmt. Man spürt die Beklemmung, sucht selbst nach Lösungen in den einzelnen Kammern und bibbert mit den Protagonisten. Vielleicht denkt man sich beim Zuschauen, das hättet ihr auch einfacher haben können, Freunde, aber es ist wahrscheinlich wie bei "Wer wird Millionär?": Daheim auf der Couch kennt man die Antwort. Doch wenn das Adrenalin deinen Körper peitscht und eine lebensbedrohliche Situation auf dich wartet?
Erfrischend gut besetzt sind die Rollen, wobei wir uns wirklich sehr gefreut haben, Tyler Labine mal wieder zu sehen, der Tucker & Dale vs Evil zu einem klasse Hillbilly-Trip machte. So unterschiedlich die Charaktere im Film, so passend sind sie besetzt, ob Nerd, Loser, Yuppie oder Einzelgängerin. Teils recht unverbrauchte Gesichter, die man hier und da schon mal gesehen hat, denen es ohne Probleme gelingt, Interesse an den Personen zu wecken. Etwas, was nicht jeder Film schafft, und hier möchte man schon gern erfahren, warum gerade sie zusammengetrieben wurden.
Wie eingangs erwähnt ist das ganze Konstrukt aber nicht ganz so unverbraucht. Das Ende wirkt schon etwas plötzlich, ohne jetzt arg konstruiert und abrupt in den Mund zu nehmen, das für einen Moment ganz leicht an Final Destination erinnert. Überhaupt sind dezente Parallelen zu Filmen wie Running Man, entfernt z.B. zu The Game und wieder stärker in Richtung The Cabin in the Woods zu erkennen, deren Grundideen und Struktur auch in Escape Room auftauchen. Menschen auf der Flucht, junge Menschen, eingeschlossen in einem Spiel. Und dennoch schafft es Regisseur Adam Robitel (Insidious - The Last Key) einen packenden Thriller auf Basis der vielerorts beliebten "Escape Games" auf die Beine zu stellen, der während knapp 100 Minuten überraschend gut unterhält.