Geschichte wird gemacht. Nur für den 21 jährigen Alex (Daniel Brühl) geht nichts voran. Kurz vor dem Fall der Mauer fällt seine Mutter (Katrin Saß), eine selbstbewusste Bürgerin der DDR, nach einem Herzinfarkt ins Koma und verschläft den Siegeszug des Kapitalismus. Als sie wie durch ein Wunder nach acht Monaten die Augen wieder aufschlägt, erwacht sie in einem neuen Land. Sie hat nicht miterlebt, wie West-Autos und Fast-Food-Ketten den Osten überrollen, wie Coca Cola Jahrzehnte des Sozialismus einfach wegspült, wie man hastig zusammen wachsen lässt, was zusammen gehört. Erfahren darf sie von alledem nichts: Zu angeschlagen ist ihr schwaches Herz, als dass sie die Aufregung überstehen könnte.
Alex ist keine Atempause gegönnt. Um seine Mutter zu retten, muss er nun auf 79 Quadratmetern Plattenbau die DDR wieder auferstehen lassen. Schnell stellt er fest, dass sich dieser Plan schwieriger umsetzen lässt als erwartet...
Auf Empfehlung von Quentin Tarantino habe ich mir nun erstmalig den film Good Bye, Lenin! angeschaut. Bislang ging er komplett an mir vorbei, weil ich ihn damals als typisch deutsche Komödie in der Vorschau wahrgenommen habe.
Aber schon in den ersten 10 Minuten hat der Film eine eindringliche Atmosphäre, die einen direkt an die Hand nimmt. Ein wunderbarer Film, der nicht klischeebedeckt ist und wunderbar einen wichtigen Teil der deutschen Geschichte mit einer rührenden Familiengeschichte erzählt.
Wundervolle Musik, ein starkes Szenenbild, schönes Archivmaterial, ein starker Daniel Brühl und eine klasse Inszenierung machen für mich Good Bye, Lenin! zu deinen der stärksten deutschen Filme.