Der Vater kultiviert seinen großen Garten höchst akkurat. Die Mutter bügelt Hemden und bedauert, dass der Vater nie T-Shirts trägt. Der Vater hat gerne Ordnung, immer recht und alles unter Kontrolle. Die Mutter betet und spricht über ihre Einsamkeit. Beide sind von Grund auf verschieden, haben entgegengesetzte Ansichten und Interessen und sind seit 62 Jahren verheiratet.
Fremd und doch nah - von dieser ambivalenten Warte aus wendet sich Peter Liechti seinen betagten Eltern und der Geschichte ihrer Ehe zu. Neben den bisweilen zwischen Slapstick und Wahnsinn changierenden Gesprächen und Alltagsbeobachtungen in der kleinbürgerlichen Enge der elterlichen Wohnung etabliert er als zweiten Schauplatz ein Kaspertheater. Auf dessen Bühne treten Vater und Mutter in nachinszenierten Szenen als Hasenfiguren auf. Der Sohn kann in Gestalt einer Puppe aufbrausend reagieren. Als Kommentar fungieren außerdem wilde Sound-Effekte und Musik - sie sorgen für Unordnung, Disharmonie und Distanzierung.