Die 17-jährige Autumn lebt ein sehr überschauliches Leben. Sie lebt auf dem Land und geht ihrem Job im Supermarkt nach. Plötzlich steht ihr Leben allerdings auf dem Kopf, als sie feststellt, ungewollt schwanger zu sein. Von ihren Eltern mit der Situation allein gelassen, findet sie auch in den Broschüren der Beratungsstelle keine Hilfe. Eine Abtreibung darf sie in ihrem Bundesstaat Pennsylvania nicht ohne die Zustimmung ihrer Eltern vornehmen, schließlich ist sie noch minderjährig. Mit dem Dilemma ihrer Cousine konfrontiert, nimmt Skylar Autumn mit nach New York, wo sie eine Abtreibungsklinik aufsuchen wollen.
Ein Film, der seine Kraft vor allem aus dem zieht, was er nur andeutet und unausgesprochen lässt. Dazu kommt die verschlossene Art der Figur, die lange wenig von sich Preis gibt und ihre Anspannung zu verbergen versucht/verbergen muss. Insbesondere in der zentralen Szene, die mich spontan an "I, Daniel Blake" erinnerte, wird dann die Tiefe der Misere der jungen Frau deutlich. Dabei wird auch das systemische Machtgefälle, Sexualisierung und Unterdrückung der Frau thematisiert.
So sensibel der Film dieses wichtige Thema im Hinblick auf die Protagonistin beschreibt, empfand ich auf der anderen Seite die Darstellung der wenigen männlichen Figuren leider sehr einseitig. Jede männliche Figur, die hier gezeigt wird, verhält sich asozial bis hinlänglich pervers und belästigt die Mädchen (der Vater, der Boss, Kunden im Supermarkt, Typ im Bus) . Der Punkt ist mir klar, aber die Art und Weise... Das schien mir dann doch etwas plump und mit dem Vorschlaghammer.
Meine Bewertung