Juror #2 (2024)

Ein klassisches, gut geschriebenes und erzähltes Gerichtsdrama mit moralischem Dilemma, welches an ältere Hollywoodzeiten erinnert. Inszenatorisch und schauspielerisch leider nichts allzu besonderes.

Woran erkennt man, dass Clint Eastwood alt ist? Im Film spuckt die Google-Bilder-Suche "[Name] husband" sofort alle möglichen Bilder aus, als sei es irgendein Social-Media-Account^^

Im Film steht wie bei uns die Wahl an und die Menschen werden darauf hingewiesen, ihre Briefwahlen rechtzeitig einzureichen, was für ein Zufall, darauf war ich nicht vorbereitet^^

Ein Film genau nach meinem Geschmack, mit einem guten Cast, interessanten Story, Spannung, Moral. Hab ihn genossen. Außergewöhnlich fand ich ihn jedoch nicht, daher bleibt es bei 4 Hüten. Zudem fand ich das Ende nicht ganz befriedigend, wobei ich auch nicht sagen könnte, was hier die beste Lösung gewesen wäre, es war echt eine verzwickte Lage.

"Juror #2" ist ein spannendes und gut erzähltes Gerichtsdrama mit einem guten Hauptdarsteller. Der Film schafft es, aus einer eigentlich einfachen Tat ein moralisches Dilemma zu machen und zu hinterfragen, was hier eigentlich noch richtig und falsch ist und was die ideale Lösung am Ende wäre. Leider nur bleibt das Ende mehr oder weniger offen, aber man kann sich denken, was danach passieren wird.

Spoiler:

Justin (Nicholas Hoult) hat meiner Meinung nach den idealen Zeitpunkt verpasst, seine Tat zu offenbaren. Als er bei der Verlesung der Anklage im Gerichtssaal das erste Mal erfährt, um was es geht, hätte er direkt etwas sagen können. Am Ende hätte man es möglicherweise als tragischen Unfall bewertet, und die Situation, dass Justin an dem Tag seine zwei Kinder verloren hat, hätte sicher für mildernde Umstände gesorgt. Er hatte keinen klaren Kopf, es war extrem stark am Regnen, es war stockfinster und es gab keinen richtigen Seitenstreifen für Fußgänger. Er ging davon aus, dass er Wild angefahren hat und war noch so fertig mit seiner persönlichen Situation, dass er nicht die Polizei gerufen hat. Sowas kann leider jedem passieren. Damit wären beide dann gut rausgekommen, der Freund von der getöteten Frau wäre freigesprochen worden und Justin hätte keine Höchststrafe erwartet, vielleicht nur ein paar wenige Jahre, die dann bei ihm wegen guter Führung vielleicht sogar noch verkürzt werden könnten.

Da Justin allerdings dumm gehandelt hat und alles vertuscht hat und sogar noch bewusst versucht hat, die Entscheidung der Jury zu manipulieren, wird er nun sicher härter bestraft werden. Und das Ende ließ keinen Zweifel daran, dass die Staatsanwältin ihm einen Prozess machen wird, was nur richtig und fair ist, denn ein Unschuldiger sitzt nun im Gefängnis.

Der Film hat mir jedenfalls gut gefallen.

Bewertung: 8/10 Punkte

Wiederschauwert: Gering
Nachhaltiger Eindruck: Mittel
Emotionale Tiefe: Mittel