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Kritik: mother! von ZSSnake

ZSSnake | 15.09.2017

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4 Kommentare
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stinson : : Moviejones-Fan
16.09.2017 19:08 Uhr | Editiert am 17.09.2017 - 11:11 Uhr
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Dabei seit: 20.08.11 | Posts: 1.532 | Reviews: 2 | Hüte: 85

Sehr interessante Interpretation, ich habe allerdings so viele biblische Parallelen im Film gesehen, dass ich mir da entwas anderes zusammengereimt habe:+also das ist meine Theorie bzw meine Interpretation zum Film:

Der Film interpretiert die Geschichte der Erde mit Grundzügen aus der Bibel. Am Anfang ist nur die Erde (das Haus) mit seiner Seele der "Mutter Natur" (Jennifer Lawrence). Sie renoviert ihr Haus am Anfang (die Erde wird aufgebaut). An ihrer Seite steht ihr Mann (Gott), der Dichter. Dann werden sie irgendwann von einem fremden Paar gestört (Adam und Eva). Sie werden in das Haus herzlich vom Dichter (Gott) eingeladen und dürfen auch darin leben. Bis die Frau aus Versehen den Kristall des Dichters, den sie auf keinen Fall berühren darf, zerstört (Eva beißt von der verbotenen Frucht). Ab da geht es bergab für das Haus. Es kommt dazu dass ein Bruder den anderen aus Eifersucht erschlägt (Kain und Abel). Schließlich wird Mutter Natur schwanger. Laut meiner Interpretation nimmt sie damit auch die Rolle der Maria an. Auch der Dichter wird mit seinem Werk fertig (Am siebten Tage?).

Alle vergöttern dieses Werk und wollen im Haus leben. Der Dichter lädt auch alle herzlich ein. Doch die Menschen zerstören das Haus und wollen eigenen Besitz (Menschen zerstören die Natur). Die Menschen vergöttern wie in einer Sekte ihren Dichter (zeigt die Absurdität von Religionen). Es kommt zu Krieg im Haus und zu Grausamkeiten. Menschen werden in selbstgemachte Gefängnisse gesperrt und es werden Prostitution und Morde gezeigt (die Welt wird schlecht und verdirbt sich). Auch das Neugeborene (Jesus) wird getötet.

Daraufhin essen ihn alle Bewohner des Hauses auf (Leib Christi?). Mutter Natur/ Maria rastet aus und tötet einige Menschen (Natur wehrt sich mit Stürmen oder Fluten zum Beispiel). Zum Schluss zündet Mutter Natur sich und das ganze Haus an (Ausblick auf unsere Zukunft.). Der Dichter (Gott) beginnt darauf seine neue Welt mit neuem Haus und neuer Frau (Neubeginn der Welt).

Ich glaube Aranovsky kritisiert uns mit dem Film aber auch die Möglichkeit eines allmächtigen Gottes (Theodizee-Frage). Er will uns mit dieser Metapher zeigen wie selbstzerstörerisch und krank wir leben. Auch kritisiert er das Bild des guten Gottes, der das schlechte im Menschen nicht sieht (da er die Gäste immer reinlässt und auch auf Wunsch von Mutter Natur dass sie gehen sollen er die Menschen noch da behält) außerdem beginnt Gott den Kreislauf wieder von neuem, obwohl er weis dass er wieder gleich enden wird.

Zugegebenermaßen ist das jetzt sehr dilettantisch zusammengeschrieben, aber ich denke die Parallelen die ich meine sind doch deutlich erkennbar. Worum es WIRKLICH geht kann und soll man ja auch nicht wissen, dafür trägt Arnofsky auch wieder zu dick auf.

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
16.09.2017 19:13 Uhr | Editiert am 16.09.2017 - 19:25 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.941 | Reviews: 183 | Hüte: 614

@ stinson:

Vom religiösen Standpunkt her eine absolut legitime Idee und Interpretation die ich ebenfalls sehr passend finde. Ich persönlich würde Gott und einen Künstler eventuell nicht mal so weit voneinander entfernt sehen denn in beiden Fällen geht es ja darum wie mit einer Schöpfung umgegangen wird sobald sie erstmal der Welt präsentiert wurde. Da ich recht unreligiös bin kam mir, als jemand der selbst schreibt, meine Interpretation einfach unmittelbar in den Kopf und ich fühle mich ihr auch verbundener.

Aber allein dass beide funktionieren und sich in praktisch allen Punkten begründen lassen spricht doch schon klar für die Brillianz des Films ^^

"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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stinson : : Moviejones-Fan
16.09.2017 19:18 Uhr
0
Dabei seit: 20.08.11 | Posts: 1.532 | Reviews: 2 | Hüte: 85

Aber allein dass beide funktionieren und sich in praktisch allen Punkten begründen lassen spricht doch schon klar für die Brillianz des Films.

Absolut, zumal ich, wenn ich mich schon auf so einen Fim einlasse, was ich gar nicht mal so häufig tue, unbedingt möchte das Anschließend mehrere Interpretationen möglich sind, damit diskutiert werden kann.

Sorry, die Spoilerfubktion bei langen Kommentaren ist recht buggy.

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
16.09.2017 19:30 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.941 | Reviews: 183 | Hüte: 614

@ stinson:

Sehe ich auch so. Solche extrem abstrakten Filme leben ja von der Diskussion die sie auslösen. Ich kann jedenfalls verstehen wenn religiöse Personen sich von der Darstellung innerhalb des Films durchaus vor den Kopf gestoßen fühlen. Vielleicht kam mir da meine mangelnde Religiösität zugute ^^ Aber ich fand allein schon die extrem subjektive Kameraführung mega spannend, weil ich sowas in der Intensität noch nie gesehen habe. Mutig und gewagt - Aronofsky hat ähnlich wie Nolan mit Dunkirk dieses Jahr echt "einen rausgehauen" und gezeigt dass die "Kunst" Film noch lang nicht am Ende ist ^^

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