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Kritik: Titanic von MrBond

MrBond | 04.04.2018

Hier dreht sich alles um die Titanic von MrBond. Tausch dich mit anderen Filmfans aus.

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25 Kommentare
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Tim : : King of Pandora
04.04.2018 23:47 Uhr
0
Dabei seit: 06.10.08 | Posts: 3.041 | Reviews: 192 | Hüte: 85

Du hast es mir wohl gleich gemacht, bei uns stand er auch vor wenigen Tagen auf dem Programm und wieder festgestellt, wie großartig der doch ist. Mag der ein oder andere Trickeffekt inzwischen nicht ganz perfekt sein, mag Cameron selbst im Laufe der Jahre alles was man damals über den Untergang wusste revidiert haben, die Arbeit und Liebe die da drin steckt, merkt man diesem Epos einfach an und die letzte Stunde geht unter die Haut wie eh und je. Kann man nix zufügen dieser Kritik.

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Sully : : Elvis Balboa
04.04.2018 23:56 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555

@MrBond

Sehr gut geschriebene Kritik, mit viel Liebe zum Detail. Von mir bekommt der Film auch die volle Punktzahl. Interessant dabei ist jedoch, dass der Schwerpunkt jedoch bei mir ein ganz anderer ist. Zwar interessierte mich an Titanic natürlich auch der historische Aspekt, aber die Liebesgeschichte überstrahlte das Ganze. Kate Winslet sehe ich hier übrigens absolut nicht als Fehlbesetzung. Rose hat zwar "die feine Dame" von Kindesbeinen an eingetrichtert bekommen, aber ist in dieser Rolle sehr unglücklich. Daher passt es für mich sehr gut, dass sie mal arrogant, mit elitärem Gehabe "unterwegs" ist und ein anderes Mal mit den Konventionen bricht und sich auch entsprechend bewegt.

Zum 3D kann ich nur sagen, dass ich den Film mehrfach in dieser Version gesehen habe, sowohl im Kino, als auch zu Hause und es auf mich nie gewirkt hat als schauten die Figuren aneinander vorbei. Auch eine verstärkte Modell Wirkung könnte ich nie verzeichnen.

Im Punkt der schlecht gealterten Grafik muss ich Dir jedoch beipflichten. Die Tageslicht Aufnahmen des Schiffes wirken ziemlich billig und die an Bord herumlaufenden, animierten Figuren sehen sehr künstlich aus. Zweites ist mir allerdings schon vor gut 20 Jahren im Kino aufgefallen.

Aber sei es drum...alles in allem ist es immer noch ein toller Film, dem man, wie man sieht, aus völlig unterschiedlichen Gründen die volle Punktzahl geben kann.

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

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Elwood : : Toyboy
05.04.2018 08:47 Uhr
0
Dabei seit: 10.03.17 | Posts: 1.100 | Reviews: 6 | Hüte: 162

@Mr.Bond

Eine sehr schöne Filmkritik, die ja irgendwie (zumindest objektiv) gar keine Filmkritik ist. Ich würde zwar nie auf die Idee kommen, mir den Streifen aus eigenem Antrieb in den Player zu schieben und doch habe ich ihn nun wohl schon fünf- oder sechsmal "mitgesehen". Und er hat mich jedesmal gepackt, was an den von dir herausgearbeiteten Punkten liegt. Ein spektakuläres, faszinierendes Drama, das, auch aus meiner Sicht, gerne auf die Liebesgeschichte verzichten könnte. Aber genau diese Zweiteilung ist jawohl die eigentliche Erfolgsformel des Films. Nicht umsonst landet er immer mal wieder im Player. . .

Ich hasse dieses Nazi-Gesocks!

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MrBond : : Imperialer Agent
05.04.2018 10:09 Uhr
2
Dabei seit: 03.12.14 | Posts: 3.607 | Reviews: 23 | Hüte: 586

@Tim

Das war wohl Gedankenübertragung ^^

Der Grund, warum wir ganz spontan unbedingt mal wieder Titanic schauen wollten, war witzigerweise folgender: Für einen 60sten Geburtstag entschieden wir uns, mit den Kids prägnante Szenen aus wichtigen Filmen nachzustellen und ein kleines Geburtstagsvideo daraus zu machen. Der aufwendige Höhepunkt der Arbeit war die "Ich bin der König der Welt" Szene aus Titanic. Dies zeigt zum einen den Stellenwert, den der Film bei mir genießt und zum anderen, dass es eine Szene ist, die wirklich jeder kennt... man könnte von einem Meilenstein in der Filmgeschichte sprechen und Titanic in die Riege der Klassiker heben. Während ich also an der Postproduction saß (ein Dank geht hier an Sully für die Unterstützung), überfiel mich die unbändige Lust, den Film endlich mal wieder zu schauen. Und er ist und bleibt großartig!

@Sully

Die Leute, die, wie auf Schienen auf der Titanic herum laufen fielen mir in der Tat auch schon früher auf. Dennoch konnte es den Gesamtgenuss des Films nicht schmälern. In der Besetzung von Winslet liegt natürlich Interpretationsspielraum, das ist klar. Ich will mir da auch nicht zu sehr den Kopf zerbrechen. Spaßeshalber sagte ich mal, Winslet sei nur deswegen engagiert worden, weil sie die Einzige war, die bereit war, beim Casting blank zu ziehen ^^...

Was Jack und Rose angeht, kann ich zumindest soviel dazu sagen, dass es dem Film nicht schadet. Es ist für mich eher wie ein Puzzleteil, das zum Gesamtpaket dazu gehört. Okay, der Dobermann (Kammerdiner) mit dem wohlklingenden Namen Lovejoy fand ich schon ein bißchen überspitzt, aber alles in allem hat einfach alles gepasst und wie Tim auch nochmal anmerkt: In dem gesamten Werk liegt so viel "Arbeit und Liebe"... es ist einfach rund.

@Elwood

"Eine sehr schöne Filmkritik, die ja irgendwie (zumindest objektiv) gar keine Filmkritik ist"

Objektiv gesehen hast Du Recht. Ich hätte natürlich nochmals im Detail erörtern können, was Cameron und seine Crew in diesem Film richtig gemacht hat. Dass ich die Kameraarbeit hervorragend finde, dass mir die Überblendungen zwischen "Heut` und Gestern" immer wieder eine Gänsehaut beschert, dass Horner einen genialen Soundtrack geschaffen hat, der auch heute noch Ohrwürmer herauf beschwört - auch wenn ich zugeben muss, dass sich der Synthesizer-Chor damals schon irgendwie billig anhörte. Trotzdem ist diese Musik einfach unverwechselbar mit dem Film verbandelt. Es gehört eben genau so dort hin. Würde man den Synth-Chor durch einen echten Chor nachträglich austauschen, würde es nicht mehr stimmen.

Ich habe mich daher darauf beschränkt, was die Magie des Films für mich persönlich ausmacht. Und es ist zweifellos Filmmagie!

Sehe ich so aus als ob mich das interessiert?!"

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Sully : : Elvis Balboa
05.04.2018 10:18 Uhr
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Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555

@MrBond und Elwood

Ich persönlich möchte mittlerweile zu Filmen oder Serien, die mich weit über das "Filmsein" hinaus begeistern und berühren, gar keine "technischen" Kritiken mehr lesen. Hier interessiert mich eher das Gefühl und die Atmosphäre. Alles andere macht für mich eher die Magie kaputt. Dieses ganze Analysieren raubt sowieso zu viel vom Erfühlen einer Geschichte.

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

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Elwood : : Toyboy
05.04.2018 10:37 Uhr
2
Dabei seit: 10.03.17 | Posts: 1.100 | Reviews: 6 | Hüte: 162

@Mr.Bond und Sully

Ich habe mich daher darauf beschränkt, was die Magie des Films für mich persönlich ausmacht.

Dieses ganze Analysieren raubt sowieso zu viel vom Erfühlen einer Geschichte.

Ich bin da ganz bei euch und mein Einleitungssatz sollte auch nicht so aufgefasst werden, als würde ich etwas zu bemängeln haben. Ich finde Mr.Bonds Herangehensweise genau richtig, denn nur so kann man widergeben, was einem Filme bedeuten und nicht, was sie (vermeintlich) bedeuten sollen. Es interessiert mich nur auf einer sehr weit untergeordneten Ebene, ob das hidden Thema eines Films AIDS, Gewalt gegen Frauen oder die Liebe zu Ziegelsteinen ist. Da bin ich vielleicht ein Kunstbanause, aber diese Herangehensweise kann ich gar nicht und überlasse sie lieber den Experten und genieße oder verschmähe das Gesehene und Gefühlte.

Ich hasse dieses Nazi-Gesocks!

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Sully : : Elvis Balboa
05.04.2018 10:51 Uhr
1
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555

@Elwood

Da bin ich ebenfalls absolut bei Dir. Ich persönlich brauche keinen Film der die Menschheitsgeschichte in der 3.Metaebene beschreibt indem er eigentlich nur die Herstellung von Apfelmus an einem Sommertag zeigt. Soll jeder natürlich sehen wie er möchte. Filme dürfen/sollen sehr gern eine Botschaft haben und zum Nachdenken anregen, jedoch ist diese ganze Metaebenen Schiene hier eher wie abstrakte Kunst für mich. Man kann alles hineininterpretieren oder auch nichts. Das soll nicht heißen, dass man dem Zuschauer alles mit dem Holzhammer erklären muss. Nein, ich denke gern selber, aber trotzdem darf ein Film bei mir gern zeigen was er erzählen möchte.

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

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Silencio : : Moviejones-Fan
05.04.2018 12:27 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.418 | Reviews: 54 | Hüte: 290

@Sully (und auch Elwood)

"Ich persönlich brauche keinen Film der die Menschheitsgeschichte in der 3.Metaebene beschreibt indem er eigentlich nur die Herstellung von Apfelmus an einem Sommertag zeigt."

Das darf man gerne so sehen, aber die Kunst besteht doch darin, dem Film eine Bedeutungsebene zu verschaffen, die eben nicht offensichtlich ist. Du kannst "Full Metal Jacket" gucken, ohne dass du gleich etwas zum Zusammenhang zwischen Sex und Gewalt (und den ganz vielen anderen Sachen, die Kubrick da "versteckt" hat) sagen musst. Anders gemünzt: das "Meisterwerk" ist weder nur Aussage noch nur Unterhaltung, sondern die perfekte Vermischung von beidem.

"Dieses ganze Analysieren raubt sowieso zu viel vom Erfühlen einer Geschichte."

Gerade da habe ich ein Problem: man darf das Kino gerne für ein reines Unterhaltungsmedium halten (da ist man auch in ganz guter Gesellschaft), aber dieser "Imperativ der Gefühle" verschließt sich doch schon fast bewusst dem Großteil der Arbeit, den gute Filmemacher in jedes einzelne Bild stecken.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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Sully : : Elvis Balboa
05.04.2018 13:42 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555

@Silencio

Wer sagt, dass die Kunst genau darin besteht? Da gibt es meiner Meinung nach keine festgeschriebenen Parameter.

Zum zweiten Punkt: Da widerspreche ich Dir vehement, denn die ganze Arbeit, die in den jeweiligen Film gesteckt wurde, ergibt im besten Fall ein stimmiges Gesamtgefühl, ob bewusst oder unterbewusst. Wenn ein Film das schafft und ich fühle dies...nun, ein besseres Honorieren gibts für mein Empfinden nicht.

Und ein reines Unterhaltungsmedium... Mhm...Wenn ich an Filme wie Schindlers Liste, Brokeback Mountain oder Broken Circle Breakdown denke, die jeweils ziemlich unter die Haut gehen, alles andere als platt sind, dabei ohne zig Metaebenen auskommen, denke ich an vieles, nur nicht an einen Unterhaltungsfilm.

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

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Silencio : : Moviejones-Fan
05.04.2018 14:20 Uhr
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Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.418 | Reviews: 54 | Hüte: 290

@Sully:

Richtig, da gibt es deiner Meinung nach keine Parameter. Andere sehen das ganz anders, das auch noch auf ziemlich schlüssige Art und Weise. Es gibt aber eben "objektive" Regeln, die einen Film (für andere Künste gibt es die auch) gut werden lassen, von Bildkomposition über Struktur zu Schauspiel. Kann man diese Regeln brechen? Durchaus, aber dafür muss man sie kennen und das ganze sollte einem klaren Zweck folgen...

Mal ehrlich, wie soll unterbewusst ein stimmiges Gesamtgefühl entstehen, wenn einem das Werkzeug fehlt, versteckte Bedeutungen überhaupt zu entdecken? Vor allem: was ist ein "stimmiges Gesamtgefühl"? Ganz oft kann man doch beobachten, wie Leute sich absolute Kacke angucken ("Transformers" zB), sich aber nicht gelangweilt haben (das filmische Äquivalent zu einem Zuckerschock: nicht besonders nahrhaft, bombardiert aber die Synapsen) und das ganze deswegen für "gut" halten. Ich halte das alles für ziemlich diffus und vor allem für eine unpraktische Diskussionsgrundlage.

Der Witz am letzten Absatz ist doch folgender: zuerst bedeutet "Unterhaltungsmedium" nicht, dass man sich beim Konsum nicht "schlecht" fühlen darf. Auch ein Drama, das zu Tränen rühren will, kann ein "Unterhaltungsfilm" sein, es hat dann nur keine tiefere Bedeutungsebene - und Bedeutungsebenen schienst du dich ja verschlossen zu haben. Auf mehr wollte ich nicht hinaus.

Aber hinzukommt, dass zumindest "Brokeback Mountain" und "Schindlers Liste" doch versuchen (wie erfolgreich, das darf jeder für sich selbst entscheiden) sich über die menschliche Natur zu äußern. Spielberg hat das Mädchen im roten Mantel ja nicht umsonst in seinen Film gepackt, die ist offensichtlich ein Symbol.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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Sully : : Elvis Balboa
05.04.2018 15:43 Uhr
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Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555

@Silencio

Du vermischst gerade die Aussagen. Du schriebst: "...aber die Kunst besteht doch darin, dem Film eine Bedeutungsebene zu verschaffen, die eben nicht offensichtlich ist."

Daraufhin antwortete ich: "Wer sagt, dass die Kunst genau darin besteht? Da gibt es meiner Meinung nach keine festgeschriebenen Parameter."

Deine erneute Antwort lautete: "Es gibt aber eben "objektive" Regeln, die einen Film (für andere Künste gibt es die auch) gut werden lassen, von Bildkomposition über Struktur zu Schauspiel."

Das sind doch zwei völlig verschiedene Aspekte. Wie Film von seiner Umsetzung her funktioniert und was man wie erreicht, musst Du mir sicher nicht erklären.

Im übrigen entsteht bei mir ab und an ein stimmiges Gesamtgefühl bei Filmen, die mich auf ganzer Ebene überzeugen. Wenn ich Dir nun erklären soll was ein solches Gefühl ist, dann ist es schon vorher zwecklos, da es mir scheint, als gingen wir völlig verschieden an das Thema Film heran. Nur pachte ich für meine Ansicht nicht unbedingt die "einzig wahre Wahrheit". Aussagen wie "absolute Kacke" entspringen Deinem persönlichen Geschmack. Und auch wenn ich kein Transformers Fan bin, kann ich anerkennen, dass die technische Umsetzung und die Arbeit die hineingesteckt wurde, durchaus positiv zu sehen ist. Ein wenig vermittelt die Art Deiner Argumentation, dass ein Film automatisch besser ist, wenn er künstlerischer ist...

Abgesehen davon schließe ich für mich keine tieferen Bedeutungsebenen aus. Wenn mich ein Film anspricht und überzeugt, dann ist mir doch ganz wurscht auf welcher Ebene dies stattfindet. Für mich muss ein Film nur nicht unbedingt versuchen seine Aussage zu verkleiden...Und er kann trotzdem gut sein.

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

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Silencio : : Moviejones-Fan
05.04.2018 17:38 Uhr
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Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.418 | Reviews: 54 | Hüte: 290

@Sully:

Das sind keine zwei verschiedenen Aspekte. Wie ein Film funktioniert und was er inhaltlich (Text UND Subtext) tut, sind eng miteinander verbunden. Wenn wir jetzt einen Film haben, der mehr Aspekte "guter Kunst" bedient, ist der wahrscheinlich auch besser/unterhaltsamer/intelektuell anregender etc. Gestaltungsebene und Bedeutungsebene bestehen ja zusammen, nicht nebenher...

"Im übrigen entsteht bei mir ab und an ein stimmiges Gesamtgefühl bei Filmen, die mich auf ganzer Ebene überzeugen."

Gut, aber was ist "auf ganzer Ebene überzeugen"? Was bedeutet das für dich? Wenn wir hier eine ernsthafte Unterhaltung über Film führen wollen (und dafür sind wir schließlich hier, denke ich), müssen wir "auf ganzer Ebene" nun mal definieren. Sonst schmeißen wir uns ja nur Gefühle entgegen, die eben nicht diskutabel sind (weil Gefühle eben immer valide sind).

" Aussagen wie "absolute Kacke" entspringen Deinem persönlichen Geschmack."

Das geht ja von der irrigen Annahme aus, dass du meinen persönlichen Geschmack kennen würdest. Wenn ich "Transformers" zu "absoluter Kacke" erkläre, stütze ich mich da nicht darauf, was ich sehen WILL, sondern auf das, was ich da gerade sehe. Und da fällt nun mal auf, dass zB die Actionszenen zwar aufwendig gestaltet, aber unübersichtlich inszeniert (schlecht Blickführung durch undurchdachte Bildgestaltung bei der Aneinanderreihung einzelner Einstellungen zB.) sind. Da geht es um Handwerk, nicht um meinen Geschmack - weil mein Geschmack eben weiter gefasst ist als "künstlerisch anspruchsvoll" (auch wenn ich zugeben muss, dass der Eindruck sehr leicht entstehen könnte). Es gibt filmisches Handwerkszeug, das JEDER Film einhalten muss, einfach um seine Ideen klar zu kommunizieren. Kann er das nicht, ist das eben kein guter Film - dann kann er mir trotzdem gefallen. Ich hab das schon öfter erwähnt, aber "Die City-Cobra" ist ein schrecklich inszenierter Film, den ich trotzdem immer wieder gerne sehe, weil ich ihn sehr unterhaltsam finde. Unterhaltsam ist aber nicht gleich gut - wobei gut immer unterhaltsam sein sollte.

"Ein wenig vermittelt die Art Deiner Argumentation, dass ein Film automatisch besser ist, wenn er künstlerischer ist..."

Nein, die Argumentation besagt, dass ein Film, der mehrere Ebenen bedient, besser ist, der künstlerischen Anspruch und handwerkliches Können auf vernünftige Art in Einklang bringt. Hitchcock kann man jetzt nicht unbedingt vorwerfen, verkopfte Kunstfilme gedreht zu haben. Trotzdem sind seine besten Filme sowohl handwerklich als auch inhaltlich absolut über jeden Zweifel erhaben...

Einerseits sagst du dies: "Abgesehen davon schließe ich für mich keine tieferen Bedeutungsebenen aus. Wenn mich ein Film anspricht und überzeugt, dann ist mir doch ganz wurscht auf welcher Ebene dies stattfindet."

Andererseits sagst du das: "Hier interessiert mich eher das Gefühl und die Atmosphäre. Alles andere macht für mich eher die Magie kaputt. Dieses ganze Analysieren raubt sowieso zu viel vom Erfühlen einer Geschichte."

Und das widerspricht sich, denn tiefere Ebenen kann man eben nur finden, wenn man das, was man da sieht, auch analysiert. Anderenfalls ist es ja was oberflächliches.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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Sully : : Elvis Balboa
05.04.2018 18:47 Uhr
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Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555

@Silencio

Dann weiß ich ja jetzt Bescheid.

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
05.04.2018 20:02 Uhr
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Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.073 | Reviews: 173 | Hüte: 609

MrBond, du bist offenbar sehr von der Thematik angetan. Mich würde interessieren, wie du andere Verfilmungen der Titanic siehst. Insbesondere Die letzte Nacht der Titanic (1958) oder auch den Fernsehfilm, welcher 1996 erschien.


MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
05.04.2018 20:29 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.412 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@TiiN

Und vor Allem, wie findet MrBond "Titanic II"? :-)))

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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