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Kritik: Tenet von ArneDias

ArneDias | 28.08.2020

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24 Kommentare
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Cairbre : : Moviejones-Fan
29.09.2020 10:03 Uhr | Editiert am 29.09.2020 - 10:08 Uhr
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Dabei seit: 23.11.11 | Posts: 348 | Reviews: 0 | Hüte: 9

Schöne Kritik, also ich fand Tenet sehr spannend und unterhaltsam, auch wenn gerade in der ersten Hälfte oft verwirrend war was da eigentlich gerade passiert. Nach Darlegung der inneren Filmlogik war dann zwar mit Filmen im Hinterkopf wie etwa Predestination, Coherence und Primer (die ich auch empfehlen kann) grundsätzlich schnell klar wohin der Hase wohl läuft insbesondere was die Mehrfachauftritte anging und die Twists zumeist vorhersehbar, dafür ist die Schlacht um Stalsk-12 so ziemlich das verrückteste abgedrehteste unübersichtlichste aberwitzigste Gefecht was ich mir vorstellen kann smile

Vielleicht kann mir jemand trotzdem noch bei ein paar Verständnisfragen helfen:

Den über Sators Motivation hinausgehenden Sinn hinter dem Totmannschalter der den Algorithmus auslöst habe ich leider nicht wirklich verstanden, denn was hätten die Menschen der Zukunft davon, wenn in ihrer Vergangenheit der Zeitfluss umgekehrt wird - das würde ihre Existenz doch auch sofort auslöschen? Oder wollten die Zukunftsmenschen ihn da dann ausbuddeln und selbst aktivieren, aber das kann ja nicht funktioniert haben sonst wäre er zu ihrer Zeit längst da. Aber was macht dann der Schalter, die Bombe hat er ja auch nicht gezündet? Ein Signal für die Zukunft würde auch keinen Sinn machen, denn dann wärs ja zeitlich egal wann es abgesendet wird?

Und

Wenn es wirklich jemand irgendwann geschafft hätte den gesamten Zeitfluss umzukehren, egal ob vor oder in hunderttausend Jahren, dann gäbe es die Filmhandlung/Realität der beteiligten Personen nicht, ergo müsste doch eigentlich allen Beteiligten die ganze Zeit klar sein, dass jegliche Apokalypsebemühungen keinen Erfolg haben werden?

Auf jeden Fall regt der Film zum Nachdenken an tongue-out

Ich muss mal wieder Der letzte Tag der Schöpfung lesen, den sollten sie mal verfilmen..

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
30.09.2020 18:08 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.395 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@Cairbre

Ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich deine Totmannschalter-Frage richtig verstanden habe, aber ich antworte dennoch mal. Den Zeitfluss möchten die Menschen aus der Zukunft ja umkehren, damit sich die gesamte Welt entropisch invertiert. Die Erde mitsamt der Menschheit würde sich dann zeitlich rückwärts und weg von der Klimawandel-Endzeit bewegen, das Überleben der Menschheit wäre gesichert. Also sie hoffen, dass das so dann tatsächlich funktioniert, sie sind in ihrer Lage ja so verzweifelt, dass sie den eigenen möglichen Tod in Kauf nehmen. Denn die Alternative wäre ein 100%iger Tod. Ist es das, was du meinst, oder nicht?^^

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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Cairbre : : Moviejones-Fan
01.10.2020 19:19 Uhr | Editiert am 01.10.2020 - 19:19 Uhr
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Dabei seit: 23.11.11 | Posts: 348 | Reviews: 0 | Hüte: 9

@luhp92

Vielen Dank für die Antwort, das ist auch ein interessanter Ansatz. Allerdings hatte ich nicht den Eindruck, dass die Zukunftsmenschen als selbstlose Retter dargestellt wurden, wenn das so wäre dann wären sie ja quasi sogar die "Guten" und der Protagonist wäre in Wirklichkeit der Antagonist? Ich hatte es eher so verstanden, dass die Zukunftsmenschen damit ihre eigene Haut (= Umwelt) retten wollten und deshalb Krieg gegen ihre Vergangenheit führten, aber vielleicht muss ichs wirklich einfach nochmal gucken. Der Plan wie sie ihre Rettung hinkriegen wollten, falls sie es denn wollten, leuchtet mir da einfach noch nicht ein..

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
01.10.2020 20:24 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.395 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@Cairbre
"Ich hatte es eher so verstanden, dass die Zukunftsmenschen damit ihre eigene Haut (= Umwelt) retten wollten und deshalb Krieg gegen ihre Vergangenheit führten"

Ja, das ist genau das, was ich mit meiner Antwort aussagen wollte^^ Aber sie kämpfen nicht wirlich selbst, sondern rüsten Sator aus und lassen ihn und seine Leute die Drecksarbeit machen. Die Menschen aus der Zukunft brauchen ja jemanden, der die Algorithmus-Teile in der Vergangenheit in Besitz nimmt und zusammenbringt. Die Algorithmus-Teile wurden dort ja von der Entwicklerin versteckt.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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Cairbre : : Moviejones-Fan
01.10.2020 21:17 Uhr
0
Dabei seit: 23.11.11 | Posts: 348 | Reviews: 0 | Hüte: 9

@luhp92

Ah ok, dann passts ja smile Nur dann haben die Zukunftsmenschen das irgendwie nicht richtig durchdacht, denn wenn in ihrer Vergangenheit der Zeitfluss umgekehrt würde, so dass es nicht zu ihrer Zukunft käme, dann hätten sie ja auch nichts davon. Die Zeitflussumkehr würde ihnen doch maximal dann helfen, wenn sie sie in ihrer Zeit auslösen, so dass sie selbst in eine bessere Zeitrichtung leben könnten. Oder Sator hat sie reingelegt und sollte den Algorithmus gar nicht auslösen sondern nur für sie hinterlegen. Aber dass das nicht geklappt hat musste ihnen eigentlich auch klar sein, denn sonst hätten sie ihn ja längst gefunden..

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
03.10.2020 00:20 Uhr | Editiert am 03.10.2020 - 00:26 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.395 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@Cairbre

So gesehen, hast du definitiv Recht, ja. Das ist mir so auch noch gar nicht aufgefallen.

So wie ich es verstanden habe, ist die Universalinvertierung durch den Algorithmus aber nicht abhängig von dem Zeitpunkt (Zünden des Algorithmus), sondern umfasst dann die gesamte Zeitline. Also die Menschheit der Zukunft bewegt sich rückwärts und wenn sie in unserer Gegenwart angekommen sind, sind das deren Nachkommen.
Das müsste dann aber folgendes bedeuten: Erstens, wenn sich die Menschheit einfach nur 1:1 rückwärts bewegen würde, wie sie es vorwärts tat, wäre die gesamte Zeitlinie vorherbestimmt und es gäbe es keinen freien Willen, was ihm Film jedoch negiert wird. Also müsste es zweitens Alternativwelten geben für jeden Zeitpunkt auf der Zeitlinie, von der die Welt aus invertiert wird. Also z.B. eine für die Menschen der Zukunft und eine für die Filmgegenwart. Oder drittens, die Menschen der Zukunft wollen nicht direkt sich selbst retten sondern indirekt die invertieren Versionen ihrer Selbst. Also wenn die Erde der Zukunft wirklich kurz vor dem Kollaps steht und die Menschheit der Zukunft auf einen Schlag sterben würde. Durch eine Universalinvertierung würden diese Menschen dann "wiederbelebt" werden und es wäre die gleiche Generation wie in der normalen Zeitlinie, nur eben invertiert. Es wäre nicht mehr die letzte sondern die erste Generation. Hmmm...^^

Zum Thema, wenn die Zukunftsmenschen Erfolg gehabt hätten, gäbe es die Filmhandlung nicht. Später wird diese Zeitlinie ausgelöscht sein, unumstößlich und für immer, aber der Film erzählt ja das Davor und den Weg dahin. Sagen wir, eine Atombombe könnte die Erde zerstören. Nach dem Ereignis gäbe es die Erde nicht mehr und aus diesem Blickwinkel heraus würde das immer so sein, aber gleichzeitig müsste es ja ein Davor und den Zeitpunkt des Ereignisses gegeben haben.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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Cairbre : : Moviejones-Fan
03.10.2020 08:41 Uhr
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Dabei seit: 23.11.11 | Posts: 348 | Reviews: 0 | Hüte: 9

@luhp92

Auch sehr gute Aspekte.

Die gesamte Zeitlinie vom Ende der Zeit (philosophische Frage wann das wäre, gibts da ein Restaurant?) umzukehren wäre auch interessant, aber letztlich würden sich die Menschen dann ja vom klimatischdramatischen Ende abgesehn stets nur zum schlechteren entwickeln bis sie wieder auf Bäumen leben, da wäre doch eine Reise in die Vergangenheit um die Verseuchung der Meere zu aufzuhalten irgendwie effektiver gewesen.

Das Beispiel mit der Atombombe ist eindeutig, weil dieses ein singuläres Ereignis auf einem linearen Zeitstrahl darstellt. Die Zeitumkehr dagegen führt einen ja direkt ins Paradox. Ich denke auch, dass ist am "einfachsten" verstehbar wäre, wenn man der Theorie folgt, dass bei Zeitmanipulationen Parrallelwelten enstehen. Dann könnte man am individuellen Zeitstrahl zurück bis zur Aufspaltung, und dann am gemeinsamen Zeitstrahl zurück (wenn man noch der erst dort ist). Aber wieder zurück in seine eigene Zukunft zu kommen ist dann praktisch unmöglich, weil sich diese mit zunehmenden Zeitmanipulationen in endlose Parrallelstränge der verschiedenen Möglichkeiten auffächert. Dann wirds aber auch mit temporalen Zangenmanövern schwierig, und die stellen ja eines der coolsten Hauptelemente des Films dar.


Was ich jetzt meinte war, das Tenet diesen Weg zumindest nicht eindeutig zu gehen scheint, sondern als innere Regel angibt "was passiert ist, ist passiert", so dass sie späteres Wissen in der Vergangenheit nutzen können ohne die Zukunft zu verändern. Das heisst dann im Umkehrschluss aber auch "was nicht passiert ist, ist nicht passiert". tongue-out

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
05.10.2020 19:41 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.395 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@Cairbre
Das Restaurant am Ende des Universums würde ich feiern tongue-out

Da habe ich vorgestern noch eine andere Sichtweise vergessen zu erwähnen. Wenn die Menschen der Zukunft das Wissen der Zukunft behielten (mitsamt Intelligenz, Kultur, technologsches Wissen, usw), würden sie sich selbst nicht zurückentwickeln, sondern könnten ihr Wissen eben nutzen, um eine gesundende Erde besser zu gestalten.

Aber allein von der Logik her ist es doch eindeutig. Wenn es einen invertierten Existenzstrang gibt, die durch ein zeitlich genau definiertes Ereignis ausgelöst wurde, muss auch einen normalen Existenzstrang gegeben haben. Der natürlich durch das Auftreten des invertierten Existenzstrang ausgelöscht wird, aber davor gab es ihn eben. Ein Paradoxon sehe ich da jetzt nicht. Es ist ja auch keine Zeitreise.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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AntwonGerhold : : Moviejones-Fan
08.10.2020 11:44 Uhr
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Dabei seit: 08.10.20 | Posts: 1 | Reviews: 0 | Hüte: 0

good info

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