@ Tim "Nein, das Wort "nicht" war da schon mit Absicht gewählt. Viel Literatur ist unter einem Regime entstanden, bei der freie Meinungsäußerung nicht so einfach möglich ist/war. Daher wird oft versucht die Dinge so abzuändern, dass sie am Zensor vorbeirutschen. SciFi war da immer ganz gern gesehen. So wird der Status Quo geschickt verpackt, am Ende aber doch Kritik geübt, die jeder versteht, der sich damit auskennt."
Also das verstehe ich wirklich beim besten Willen nicht. Gerade weil doch auch wichtiges unter einem Zwangsregime entstand, ist doch die Aktion alleine schon eine Offensive gegen das System. Und jeder interessierte Leser, sollte dies merken.
Das gute ist ja, dass wir viel Gesellschaftkritisches besitzen und das gegen die es gerichtet ist, nicht auffällt bzw. auffiel. Aber dieses kann natürlich auch andererherum genutzt werden und dann haben wir wieder die - sorry - Nazischcheiße, am dampfen.
"Aber auch wenn ein Autor nicht einem Regime ausgesetzt wird, nimmt man die SciFi gern, siehe Der ewige Krieg. Oder es ermöglicht Diskussionen über alternative Gesellschaftsformen - Starship Troopers. Das sind oft interessante Gedankenspiele. Auf der anderen Seite gibt es dann die Popcorn-SciFi, dass ist dann Star Wars & Co. Cool, aber nur mit wenig oder keiner Bedeutung."
Dies stimmt absolut. Nur ob du Star Wars als Popcorn-Sci-Fi bezeichnen kannst, das weiß ich nicht. Du weißt ja, ich bin kein Fan von Lucas Sternenmärchen, aber Popcorn-Sci-Fi ist es ganz bestimmt nicht.
Nehmen wir mal Flash Gordon, das ist klassische Popcorn-Sci-Fi, aber selbst hier kann man einiges interpretieren.
Meiner Erfahrung nach lässt sich in jeder Kunstform etwas tieferes sehen, wenn jemand auf Gedankenspiele einlassen kann. Dies finde ich ist eines der größten Geschenke unseres Bewusstseins.
Es gibt mehr Dinge, die das Auge sehen kann.
@ duke "Dazu die Aussage, man lehnt sich an Moby Dick an, ist die Luft eigentlich schon wieder heraus."
Ich verstehe deine Ansicht hier nicht ganz. Magst du etwa MOBY DICK als Epos nicht? Wenn ja, magst du mir sagen warum? Denn für mich ist dies leider absolut nicht nachvollziehbar.
Wenn du allerdings meinst weil es gerade diese Mischung aus den genannten Titeln ist, dann sind deine Einwände sind formal berechtigt.
Melde dich ruhig, wenn du magst.
Monsters are born too tall, too strong, too heavy—that is their tragedy - Ishiro Honda
Ich melde mich doch, und auch immer gerne Ein Bücherwurm war ich nie, denke du hast das schon oft von mir gelesen. Ich liebe den alten Film mit Gregory Peck, aber auch das Remake mit Patrick Steward (Cpt. Picard Star Trek) Nur wenn man sich hier an die Geschichte von Herman Melville´s MD anlehnt, bedeutet das in meine Augen, folgendes. Man bejagt die Leviathane, und in der Story wird ein Leviathan auftauchen, den man noch nie gesehen hat, und die Jagd nach einem "Geist" beginnt, den noch keiner gesehen hatte, und der sich in den Wolken verbirgt. Also ein Moby Dick. Somit vorhersehbar. Warum wird wieder auf bestehende Bücher zurückgefriffen? Das ist meine Kritik an der bisherigen angedeudeten Storyline. Mir gefällt der Teaser enorm gut, mal sehen und mal abwarten, was man daraus macht.
Wer denkt im Internet kann man Punkte erlangen um der Größte zu sein, der ist im realem Leben oft der Kleinste.
"Warum wird wieder auf bestehende Bücher zurückgefriffen?"
Im Falle von MOBY DICK kann ich dir eine Antwort darauf geben. Es ist Melvilles Genie zu verdanken, dass die Story für eine Adaptation nicht unbedingt in seinem ursprünglichen Zeitrahmen + Ortsrahmen beschränkt sein muss.
"Ein Bücherwurm war ich nie, denke du hast das schon oft von mir gelesen."
Stimmt, jetzt erinnere ich mich wieder. Aber erlaube mir bei dir Zweifel anzumelden, ob du mit einer vollständigen Übersetzung von MOBY DICK nicht überfordert wärest.
Als Gelegenheitsleser empfehle da eher, trotz der extremen Kürzung, die Bearbeitung von Ilona Paar von 1972. Frau Paar hatte den Roman seinen ca. 600 Seiten (abhängig von Druck, Größe der Schrift + Illustrationen) auf nur 252 gekürzt.
Die Paar Ausgabe ist aber dabei keine der ebenfalls zahlreichen Jugendbuch-Versionen.
Darüberhinaus eine kitzekleine Anmerkung. Warum sich alles wiederholt ist dir doch bekannt oder? Denn die Menschheit (als ganzes genommen) hat es noch nicht geschafft sich aus dem Kreislauf in dem sie sich befindet auszubrechen.
Monsters are born too tall, too strong, too heavy—that is their tragedy - Ishiro Honda
Für mich persönlich stellt es kein Problem dar, wenn bestimmte Themen/Motive immer wieder verwendet werden, solange "die Verpackung" stimmt. ;)
Irgendwann wurde jede Geschichte schon mehrmals erzählt, mal besser, mal schlechter. Aber, zumindest aus dem Teaser zu schließen, wird das Thema hier gut umgesetzt.
@theDuke
Vielleicht werden in "The Leviathan" auch nur bestimmte Motive aus Melvilles Geschichte umgesetzt bzw. benutzt. Ohne zum Beispiel die Jagd auf " den einen weißen Wal", was ich tatsächlich favorisieren würde...
"The Leviathan" kommt näher: Simon Kinberg und Neill Blomkamp produzieren
Moviejones | 28.03.2015