Eine Sondereinheit der Allierten wird während des Zweiten Weltkriegs von US-Präsident Franklin D. Roosevelt beauftragt, die größten Meisterwerke der Kunst aus den Händen der Nationalsozialisten zu befreien und an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben. Es ist eine schier unmögliche Mission: Die Kunstwerke befinden sich hinter den feindlichen Linien, die deutsche Armee hat den strikten Befehl alles zu zerstören, sollte das Dritte Reich untergehen. Wie kann die Gruppe von sieben Museumsdirektoren, Kuratoren und Kunsthistorikern, die sich alle mehr mit Michelangelo als mit einem M-1 Sturmgewehr auskennen, überhaupt auf Erfolg hoffen? In einem Wettlauf mit der Zeit sind die Monuments Men - wie man sie nannte - bereit, ihr Leben zu riskieren, um jahrhundertealte Kultur vor der Zerstörung zu bewahren.
Endlich mal nachgeholt. Der Film lief mir schon mehrmals über den Weg, aber kürzlich sah ich ihn erst.
Vermutlich ist der Film damals etwas an den falschen Erwartungen gescheitert. Insbesondere wenn ich mir die Moviejones Kritik von damals anschaue.
Mir gefällt George Clooneys ruhiger Erzählstil in seinen Regiearbeiten sehr gut. Unaufgeregt, nicht hektisch, ein Auge für den Moment. Dass man bei Monuments Men keinen ernsthaften Kriegsfilm erwarten dürfte, sollte bei dem Cast klar sein. Eine Spezialeinheit mit Bill Murray, John Goodman und Bob Balaban.
Monuments Men kann man schon fast als Feelgood Kriegsfilm bezeichnen, auch wenn er 1-2 hektischere Szenen hat. Überwiegend sieht man ältere Herren durch das Kriegsgeschehen in Deutschland reisen und nach Kunstverschleppten Kunstgegenständen suchen. Der Krieg ist dabei eine Nebenrolle. Besonders überzeugt Monuments Men dich schöne historische Kulissen und einer Liebelei in Paris, welche keine ist.
Sicher kein Film für eine Topliste, aber eine schöne seichte Unterhaltung mit historischem Hintergrund.
Meine Bewertung
Hab den Film nur wegen seines Casts geschaut. Wusste ansonsten nix von ihm, außer dass er während eines Krieges spielt. Habe aber angenommen, dass es sich um einen guten (und evtl. zumindest oscarnominierten) Film handelt.
Leider lag ich mit meinen Vermutungen falsch.
Die Geschichte ist an sich ja eigentlich toll und interessant, aber der Film hat es nicht geschafft, Interesse und Spannung aufzubauen und damit kommen wir gleich zum größten Schwachpunkt des Films, der ihm sogar das Genick bricht: Er ist stinklangweilig! Selten so einen langweiligen Film gesehen, trotz dass ich vorab eigtl. schon Lust hatte, ihn zu sehen, aber diesen Vorteil konnte der Film nicht ausnutzen.
Das ist aber eigt. auch mein einziger (relevanter) Kritikpunkt, der dennoch dazu führt, dass ich die Sichtung bereue.
Ansonsten, der Cast war klasse, die Charaktere solide, handwerklich war er top und der Soundtrack hat mir gefallen.
Also Potential war da, aber daraus wurde nicht viel gemacht. Hab mich nun mal informiert, Clooney war ja sogar der Regisseur. Schade. Und die Kritiken waren auch nur mittelmäßig.
Ja...leider ein enttäuschender Film, der mir nicht lange im Gedächtnis bleiben wird.
Mit der Bewertung bin ich noch gnädig. Der Cast rettet den Film vor einer schlechten Bewertung.
Meine BewertungLink zu meinem Letterboxd-Profil /// (ehem. FlyingKerbecs)
"Ist Kunst ein Menschenleben wert?" ist ja erstmal eine ganz interessante Frage. Immerhin ist Kunst sowas wie unser kulturelles Tagebuch, das zeigt, wo unsere Gesellschaft herkommt, wo sie sich gerade befindet und vielleicht auch, wo sie sich hinbewegt. Kurz: wer den Zugang zur Kunst beherrscht, hat auch die Gewalt über den Diskurs und das Denken inne.
Eine Screwballkomödie über eine Gruppe gänzlich ungeeigneter Soldaten im Zweiten Weltkrieg mit dem Auftrag, Kunst aus den Klauen der Nazis zu befreien, ist erstmal auch eine ganz nette Idee. Militär- bzw. Kriegskomödien bieten massenhaft Möglichkeiten für absurde Situationen, die aufgehangen an einer Gruppe disparater Charaktere gewaltiges komödiantsches Potential befreien könnten.
Zwei interessante Ansätze, ein mächtig zerfahrener Film. Denn Regisseur George Clooney vermag es nicht, beides unter einen Hut zu kriegen. Zu oft wechselt der Film vom Komödiantischen ins Ernste, nie stellt sich sowas wie ein durchgehender Ton ein. Über weite Teile vergisst "Monunments Men" sogar seinen lustigen Anfang um zum Drama zu werden - nur um die Wirkung dann wieder mit einem schlecht platzierten Witz zunichtezumachen. Das Ergebnis sind schlecht konstruierte und getimte Szenen, die auf keine Weise so richtig zünden möchten. Als Mikrokosmos dafür dürfte eine Sequenz gegen Ende des Films stehen, in der Matt Damons Charakter auf eine Mine tritt. Clooney versucht Spannung aufzubauen, die an jeder Ecke durch lustige Sprüche ("He already said that!") entladen wird,
Hinzukommt, dass der Film seine Charaktere nach ihrem ersten Aufeinandertreffen wieder getrennte Wege gehen lässt. So kriegt der Zuschauer aber nie ein Gefühl für die Kameradschaft der Soldaten, sie sind bei ihrem späteren Zusammentreffen einfach Freunde, weil der Film sagt, dass sie es seien. Gleichzeitig sind auch die einzelnen Handlungsstränge über die jeweiligen Soldatenpaare unterentwickelt, während sie einfach so vor sich herdümpeln. Am deutlichsten wird dies wohl an dem Charakter des alkoholkranken Soldaten, der ab der Hälfte des Films das Herzstück des Films darstellen soll: in den Film eingeführt als ehemaliger Alkoholiker, wird die Sucht nie ernsthaft dramatisiert, anfangs sogar als tragikomische Charaktereigenschaft behandelt. Wenn der Film sich dann anschickt, diesen Charakter zu läutern (mit einem schmissigen "Tonight we are all Catholics!" noch dazu...), fällt dessen Opfer vollkommen flach, denn außer klischeehaften Bekundungen, er sei vorher ganz unten gewesen, wissen wir nie, was sein Opfer für ihn bedeutet.
Und trotzdem ist "Monuments Men" nicht ganz ununterhaltsam, gerade weil er auch um die meisten Kriegsfilmklischees einen großen Bogen macht (die Landung in der Normandie darf man wohl als parodistische Antwort auf "Der Soldat James Ryan" sehen) und einige Witze trotzdem funktionieren. Übrigens bietet er auch eine recht differenzierte Sicht auf die deutschen Soldaten an...
Meine Bewertung"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."
-Vern