Die "Roaring Twenties“ sind vorbei… die "Swinging Thirties" haben noch nicht begonnen. Der junge Engländer John Whittaker (Ben Barnes) verliebt sich mit Haut und Haaren in Larita (Jessica Biel), eine sexy und glamouröse Amerikanerin. Die beiden heiraten unverzüglich. Doch als das junge Paar in Johns Familienstammsitz zurückkehrt, reagiert Johns Mutter (Kristin Scott Thomas) allergisch auf die neue Schwiegertochter. Larita bemüht sich zwar nach Kräften, sich in die Familie einzufügen, aber kann das Minenfeld, das ihre Schwiegermutter für sie auslegt, nicht umgehen. Larita wird schnell klar, dass Mrs. Whittaker ein perfides Spiel mit ihr treibt, und dass sie sich wehren muss, wenn sie John nicht verlieren will. Nach einem geistigen Wettstreit fliegen bald die Funken zwischen den beiden Frauen. Mrs. Whittaker nutzt fortan jede Gelegenheit, um Larita bloßzustellen – während die auf frustrierende Weise die Ruhe bewahrt und einen frechen Gegenschlag plant. Es dauert nicht lang, und Mrs. Whittakers Manipulationen zeigen ihre Wirkung bei John. Larita fürchtet, dass ihre Liebe ihr immer mehr entgleitet. Als am Ende auch noch ein großes Geheimnis aus ihrer Vergangenheit enthüllt wird, holt Larita endlich aus zu einem Befreiungsschlag und verlässt das Haus, in dem sie nicht mehr atmen konnte...
Ich liebe solche Filme, weil ich auf geistreiche Dialoge stehe. Der Film ist mit anderhalb Stunden Laufzeit auch nicht zu lang, denn es passiert immer etwas.
Und wie erst die Damen verbal die Klingen kreuzen !
Dabei hat mich Jessica Biel am meisten überrascht, sie kann sich schauspielerisch gegen Kristin Scott Thomas behaupten, die ihre Schwiegermutter spielt. Die wiederum ist ziemlich konsterniert, dass ihr Sohn ( Ben Barnes aus "Das Bildnis des Dorian Gray" ) plötzlich mit einer Ehefrau nach Hause kommt, einer Amerikanerin ausgerechnet. Und außerdem Rennfahrerin.
Shocking !
Colin Firth als Vater lässt sich in die Streitereien nicht verwickeln, er hat mit sich selbst genug zu tun. Firth spielte ein Jahr nach "Easy Virtue" in "Das Bildnis des Dorian Gray" den Mentor des Titelhelden, den Ben Barnes verkörpern durfte. Toller Film.
Colin Firth, das gebe ich gerne zu, hat mich sehr lange nicht abgeholt, ich fand ihn nur langweilig.
Aber dann kam Dorian Gray und es hat "Klick" gemacht, einfach so. Seitdem habe ich Einiges von Firth gesehen. Ein stiller Typ, aber wenn er explodiert, trifft es mich jedes Mal.
Fazit: Unbedingt "Easy Virtue" eine Chance geben. Voll lustiger Film mit einem spielfreudigen Ensemble, dessen Handlung im Jahr 1930 angesiedelt ist.
In einer Nebenrolle entdeckt: Pip Torrens als Lord Hurst. Pip spielte in "The Crown" den Privatsekretär der Queen.