Hier dreht sich alles um den Film Die Ehe der Maria Braun (1979). Tausch dich mit anderen Filmfans aus.
Film Nr. 3 in meiner Fassbinder-Reihe. Nach Welt am Draht und Angst essen Seele auf war nun Die Ehe der Maria Braun dran. Thematisch spannend angelegt, started am Ende des Zweiten Weltkrieges und sich zunehmend in der Geschichte ca. 10 Jahre weiterbewegend. Tatsache hatte ich aber Schwierigkeiten mit der Figur der Maria Braun warm zu werden. Sie ging mir sogar auf den Keks. So konnte ich auch zu dem Film keine intensive Bindung aufbauen.
Gut gefiel mir, wie die Politik in die Filmhandlung eingebunden wurde und so der zeitliche Verlauf deutlich wurde. Erst hört man Konrad Adenauer im Radio noch als CDU Vorsitzenden und Jahre später als Bundeskanzler sprechen. Ebenso das Einbinden der Fußball WM 1954 über die Radioübertragung. Da sind insbesondere die letzten ca. 10 Minuten des Films große Filmkunst.
Nicht verstanden habe ich jedoch, wieso am Ende des Films Willy Brandt nicht gezeigt wurde.
Meine Bewertung
@TiiN
Nicht verstanden habe ich jedoch, wieso am Ende des Films Willy Brandt nicht gezeigt wurde.
Weil er für Fassbinder als einziger BRD-Kanzler nicht in der Kontinuität der Nazis steht. Wie die meisten NDF-Filmemacher war Fassbinder politisch linksorientiert, was in seinen Werken ja auch deutlich wird. Schmidt war natürlich auch Kanzler einer linksliberalen Koalition, aber viele seiner Entscheidungen (z.B. Zustimmung zum NATO-Doppelbeschluss) wurden in linken Kreisen und somit wohl auch von Fassbinder sehr kritisch gesehen.
Danke für die Infos, PaulLeger. Dann ist das schon eine heftige Kritik, die Kanzle von Adenauer bis Schmidt (Ausnahme Brandt) in einer Reihe mit Hitler zu stellen, sein Foto wurde ja zu Beginn des Films gezeigt. Aber dafür fehlt mir der Einblick der damaligen Lebenszeit um diese Eindrücke verstehen zu können.
Die Ehe der Maria Braun (1979)
Moviejones | 12.11.2025