Hier dreht sich alles um den Film Transit (2018). Tausch dich mit anderen Filmfans aus.
Ich habe mir den Film am 27. Juli 2019 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Der Petzold trifft nicht immer bei mir, aber diesmal sitzt alles. Mit Transit adaptiert er einen Fluchtroman aus dem zweiten Weltkrieg (den ich leider nicht gelesen habe, also auch keine Diskussion über gelungene Adaption oder so hier) und verfrachtet diesen einfach mal in die Gegenwart. Man sollte den Film also nicht als allzu "real" betrachten, aber der Trick macht das ganze dadurch sehr gegenwärtig. Das Ergebnis ist wunderbar komplex und menschlich, ohne jemals klischeehaft zu menscheln. Petzold gibt den Verlorenen, auch Nebenfiguren, Tiefe und Motivation, auch wenn sie manchmal so komplex ist, dass sie durchaus widersprüchlich ist. Passt thematisch aber gut zu der unmenschlichen Situation, die der Film zeichnet. Fantastisch in Szene gesetzt wird quasi jede Sequenz zu einem "every frame a painting", und die sonnigen, lebendigen Bilder der Hafenstadt stehen im scharfen Kontrast zur Situation, in der sich die Figuren befinden. Absurdität, in Szene gesetzt.
Ein durchaus gelungener Riff auf Casablanca, mit dem großartigen Duo Franz Rogowski und Paula Beer in den Hauptrollen. Unbedingte Empfehlung, ein Film der lange im Kopf nachhallt.
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
Transit (2018)
Moviejones | 27.04.2024