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Im Westen nichts Neues (2022)

Moviejones | 04.05.2024

Hier dreht sich alles um den Film Im Westen nichts Neues (2022). Tausch dich mit anderen Filmfans aus.

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35 Kommentare
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MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
11.12.2020 18:43 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.406 | Reviews: 180 | Hüte: 635

Die Ankündigung der Neuverfilmung für 2016 scheint sich im Sande verlaufen zu haben, seit 2014 hat man nichts mehr davon gehört. Dafür ist jetzt diese Neuverfilmung angekündigt worden.

Produziert von Netflix, Regie von Edward Berger ("Deutschland 83", "The Terror", "Patrick Melrose") und mit Daniel Brühl als Schauspieler.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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2Cents : : Moviejones-Fan
30.08.2022 14:40 Uhr
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Dabei seit: 31.03.22 | Posts: 787 | Reviews: 0 | Hüte: 12

Ich erwarte einen Film, der natürlich nicht auch nur ansatzweise mit dem ersten Original von 1930 mithalten kann und es, nicht einmal schaffen wird, überhaupt nur als guter Film durchzugehen. Und es, meiner Meinung nach, daher auch nicht schaffen wird, so einen Urteilsfreien Blick auf den ersten Weltkrieg zu bewahren.

Aber ich wäre natürlich alles andere als unglücklich, wenn es ein deutscher Film schaffen würde, mich eines besseren zu belehren.

Der frühe Vogel fängt den Wurm, aber erst die zweite Maus bekommt den Käse. Und am Ende ist alles für die Katz.

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2Cents : : Moviejones-Fan
24.10.2022 09:47 Uhr
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Dabei seit: 31.03.22 | Posts: 787 | Reviews: 0 | Hüte: 12

Wer sich über das "Davor" noch ein bisschen informieren will, dem empfehle ich Grigori Sinowjew: England und Deutschland vor dem Krieg.

Der frühe Vogel fängt den Wurm, aber erst die zweite Maus bekommt den Käse. Und am Ende ist alles für die Katz.

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2Cents : : Moviejones-Fan
28.10.2022 21:54 Uhr | Editiert am 28.10.2022 - 22:16 Uhr
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Dabei seit: 31.03.22 | Posts: 787 | Reviews: 0 | Hüte: 12

Nach fünfundvierzig öden und annähernd inhaltsfreien Minuten abgebrochen.

Kein Vergleich zum Buch, das, bis zur Stelle des Abbruchs, kaum beachtet wurde und absolut kein Vergleich mit der genialen Verfilmung von 1930 und ebenso absolut kein Vergleich zu deren großartiger deutschen Synchronisation, in der aufs vortrefflichste die unterschiedlichen Dialekte der Protagonisten aus allen Ecken des damaligen deutschen Reiches beachtet wurden. Hier ist natürlich wieder alles Hochdeutsch von vorne bis hinten.

Zum ersten deutschen Versuch der Verfilmung des Jahrhundertromans von Erich-Maria Remarque kann ich auf die Frage "Ist das Kunst, oder kann das weg?" nur antworten, "Danke, kann weg."

Wie ich es natürlich auch schon erwartet habe, auch wenn mich die ersten Bilder und die, zum Teil, überschwenglichen Kritiken zunächst anderes hoffen ließen.

Der frühe Vogel fängt den Wurm, aber erst die zweite Maus bekommt den Käse. Und am Ende ist alles für die Katz.

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
29.10.2022 20:45 Uhr
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Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.061 | Reviews: 173 | Hüte: 609

Der Roman Im Westen nichts Neues wurde bereits 1930 sehr erfolgreich verfilmt, eine weitere Verfilmung gab es 1979. In Deutschland hat man sich nun rangewagt und die nun dritte Verfilmung des Romans ist in dieser Woche erschienen. Dabei versucht der Film auch Deutschland für den besten ausländischen Film bei den Oscars zu vertreten.

Handwerklich ist Im Westen nichts Neues von Edward Berger auch ein sehr guter Film geworden. Bei deutschen Filmen gehen bei den meisten Leuten berechtigter Weise ein paar Warnsignale an, aber die typischen Klischees von Til Schweiger Filmen etc. werden hier nicht bedient. Der Film schaut eindrucksvoll aus, hat starke Schauplätze, eine gute Kameraarbeit, ordentliche Darsteller und passende Dialoge.

Trotzdem wollte der Funke bei mir nicht wirklich rüberkommen. Mit knapp 2,5 Stunden ist die Laufzeit ziemlich lang geraten und der Film hat erschreckend wenig zu erzählen. Er lässt sich in seiner Inszenierung viel Zeit, was grundsätzlich etwas schönes ist. Aber der Geschichte fehlt für diese Laufzeit ein bisschen der rote Faden. Die Verfilmung von 1930 hat den Zwiespalt zwischen Euphorie vor dem Krieg und die Angst im Krieg deutlich besser rüber gemacht. Zudem mag ich einen Vergleich mit 1917 ziehen, welcher ebenfalls im Ersten Weltkrieg angesiedelt ist und abgesehen von seiner One Shot Inszenierung deutlich straffer und packender daher kam.

Zudem gibt es inzwischen schon unglaublich viele (Anti)-Kriegsfilme und da muss man nüchtern festhalten: nichts Neues. Mit einer Stunde weniger hätte man vermutlich die gleiche oder eine stärkere Wirkung erzielen können.

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MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
30.10.2022 19:56 Uhr | Editiert am 30.10.2022 - 19:58 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.406 | Reviews: 180 | Hüte: 635

"ALL´S QUIET ON THE WESTERN FRONT. There´s a valid argument that all war films are pro-war films. It´s not possible to dramatize the fetishisms, the comraderies, the energies, the strategies, the technologies, the common purposes of war without glorifying them. Every anti-war film is a pretend anti-war film. Netflix´s German update of All´s Quiet is as close to an anti-war film as anything I´ve seen. There´s no bravery, no comradery, no honor, no intelligence - just stupidity and brutality. A searing indictment of war. But it´s still a pro-war film."

- Paul Schrader (Quelle: Facebook) -

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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Lifter87 : : Moviejones-Fan
01.11.2022 13:45 Uhr | Editiert am 01.11.2022 - 16:56 Uhr
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Dabei seit: 01.11.22 | Posts: 1 | Reviews: 0 | Hüte: 0

Hi,

Hab den Film im Kino gesehen und war schon damals überwältigt von der audiovisuellen Darstellung der absolut sinnlosen Menschenschlachterei. Ich musste mir den Film nochmal auf Netflix anschauen und fand ihn diesmal sogar noch einen Tick bedrückender.

Tatsächlich sind die beiden Nebenstories (General Friedrich der mich wiederum sehr an der General aus Kubricks "Wege zum Ruhm erinnert) und auch die Verhandlungen in Compagne gar nicht mal so Unklug. Mag sein, dass manche Szenen recht plakativ daher kommen (" Croissants von gestern"). Aber Friedrich steht für den heuchlerischen Militarismus und der Entfremdung der Generalität von den Leiden der Frontsoldaten, für die Menschenleben nur Zahlen sind.

Die Verhandlungen in Compagne haben nicht nur den erzahlerischen Spannungsmoment mit dem Waffenstillstand um 11:00 (Wettlauf gegen die Zeit) sondern sollen auch nochmal klar hervorheben, dass ein Diktatfrieden mit der Demütigung des Gegners niemals zielführend sein kann. Wir wissen alle, was nach dem ersten Weltkrieg kam - hier nochmal einer der Gründe klar hervorgehoben.

Was mich aber interessiert:

Kann mir jemand verraten, warum Kat ausgerechnet von dem 10-jährigen Bauernsohn erschossen wird? Die ganze Szene ist für mich seltsam arrangiert und ich glaube, dass das eine Bedeutung haben soll (der Blick Kats auf die Baumkronen, der leere Blick des Jungen).

Aus dem Film kommt ja auch raus, dass Kats Sohn an den Pocken gestorben ist.

Hat das alles iwie miteinander zu tun?

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
01.11.2022 22:22 Uhr
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Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.360 | Reviews: 17 | Hüte: 263

Eine Adaption darf gerne auslassen, abändern und hinzufügen so viel sie möchte, selbst wenn sie wie in diesem Fall mit der Vorlage am Ende kaum noch was zu tun hat, aber die Änderungen sollten dann halt auch eine Verbesserung oder wenigstens keine Verschlechterung mit sich bringen. Dummerweise ist so gut wie jede einzelne Auslassung und Hinzudichtung hier mindestens fragwürdig ausgefallen. So wurden mit der Indoktrinierung der Jungen durch den Lehrer und der Grundausbildung zwei Kernthemen des Romans vollständig weggelassen, um Platz für zwei hinzugedichtete Nebenplots zu haben, die nichts Essenzielles beitragen außer der Schlussaussage jegliche Subtilität zu rauben. Den abgeänderten Schluss erahnt man übrigens bereits mit dem ersten Auftritt von Devid Striesow, der die Karikatur eines bösen Generals spielt, dem nur noch das Monokel fehlt.

Noch verwirrender mutet der zweite Handlungsstrang um die Waffenstillstandsverhandlungen im Eisenbahnwaggon in Compiegne an, der für den eigentlichen Plot keine Relevanz hat, dafür aber die Lesart zulässt, eine in ihrer Verkürzung abzulehnende aber dennoch oft bemühte Rechtfertigung für den Aufstieg der Nazis zu legitimieren, wenn Daniel Brühl als Matthias Erzberger hier gegenüber dem französischen Verhandlungsführer Marschall Foch prophetische Andeutungen machen darf. Passend dazu wird die französische Seite hier größtenteils negativer gezeichnet als die deutsche. Die Rezeption des Films bei unseren westlichen Nachbarn dürfte interessanter ausfallen als es das Werk selbst letzten Endes ist.

Schade, denn Kameraarbeit und musikalische Untermalung machen richtig was her, nur hilft das wenig, wenn der Film in der Kernkompetenz versagt. Immerhin eignen sich die Verfilmung von Milestone und diese hier hervorragend als lehrhaftes Vergleichsbeispiel, wieso der subtile Vortrag der Botschaft einer plakativen Holzhammermethode eindeutig vorzuziehen ist.

Meine Bewertung
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DrStrange : : Moviejones-Fan
02.11.2022 10:37 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.12 | Posts: 3.100 | Reviews: 53 | Hüte: 114

Meine Meinung steht fest » Hier ist meine "Im Westen nichts Neues" Kritik

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"The Wheel weaves as the Wheel wills"

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ComicFan88 : : Kingsman
03.11.2022 15:06 Uhr
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Dabei seit: 28.12.11 | Posts: 2.424 | Reviews: 0 | Hüte: 23

Ich habe mir den Film am 03. November 2022 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)

Netflix. Nicht ganz buchakkurat umgesetzt dennoch gelungen.

Meine Bewertung
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Ein Ring, sie zu knechten...
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
03.11.2022 19:59 Uhr | Editiert am 03.11.2022 - 21:20 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.406 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@PaulLeger und DrStrange

Gestern gesehen, da muss ich mich euch leider anschließen. Ich kenne nicht die Romanvorlage, nur die Filmadaption von 1930, im Vergleich mit dieser handelt es sich hier jedoch sozusagen um eine Verschlimmschlimmerung, eine Abschwächung und Verdummisierung der Antikriegsbotschaft.

Viele essentielle und ausdrucksstarke Aspekte werden eingekürzt (der nationalistische Lehrer, der Kreislauf der Kriegskleidung, das Rendezvous mit den Französinnen, der Franzose im Bombenkrater) oder ausgelassen (Drillausbildung unter dem eigentlich freundlichen Briefträger, der desillusionierende Heimaturlaub), dafür dann durch die Waffenstillstandsverhandlungen sowie den überzeichneten und von Devid Striesow peinlich gespielten, deutschen General ersetzt.

Die neu eingefügten Handlungsstränge haben lediglich Relevanz für das Ende, ansonsten hätte man sie herausstreichen können, jenes Ende schlägt dann allerdings schon tief in die Magengrube und wird der Intention eines Antikriegsfilms gerecht. Die restliche Handlung zeigt redundant Soldaten im Schützengraben, die Laufzeit von 150 Minuten ist eigentlich nicht gerechtfertigt. Großes Lob gebührt unabhängig davon dem hervorragenden Einsatz der Kamera und der Filmmusik. (Gleichwohl bleibt die Kameraarbeit im Film von 1930 unerreicht, man denke an die Fahrt von der Parade ins Klassenzimmer oder an die Sequenz des Stellungskrieges.)

Warum Matthias Erzberger protestieren darf, die Franzosen sollten einen gerechteren Vertrag anbieten, was sie bekanntlich nicht tun, sonst würde sich das unschuldige(!) deutsche Volk gegen die Verträge der Alliierten auflehnen, habe ich überhaupt nicht verstanden. Das Märchen von der alleinigen oder zumindest Hauptschuld des Versailler Vertrags am Aufstieg der Nazis. Der Perspektivwechsel zum Schluss weckt klar Sympathien für die Franzosen (daher gehe ich diesbezüglich nicht zu 100% mit eurer Kritik mit), davor werden die französischen Soldaten aber schon tendenziell einseitig und abwertend dargestellt. Die modernern Kriegstechnologien (Giftgas, Flammenwerfer, Panzer) sind hier einzig Mittel der Franzosen, mit denen sie über die ausschließlich mit Gewehr und Bajonett bewaffneten Deutschen hinwegrollen, in einer Szene wird ein sich ergebender Deutscher bestialisch verbrannt. Die Sinnlosigkeit des Krieges, der sich ständig wiederholende Kampf um den immer gleichen Landstrich, wird dadurch ins Gegenteil verkehrt. Ferner mutiert ein französischer Bauernsohn zur Horrorgestalt eines Backwoodslashers, den deutschen Delegierten in Compiègne werden süffisant und heimlich alte, nicht mehr schmackhafte Brötchen gereicht.

Meine Bewertung
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"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
03.11.2022 21:24 Uhr | Editiert am 03.11.2022 - 21:25 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.406 | Reviews: 180 | Hüte: 635

Sehenswerte Zusammenstellung von Behind-the-Scenes- und Interviewaufnahmen.

Hauptdarsteller Felix Kammerer ist in den Monaten vor dem Dreh jeden Tag mit einer 10kg-Weste 10 km Laufen gegangen. Beeindruckend.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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DrStrange : : Moviejones-Fan
04.11.2022 08:35 Uhr
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Dabei seit: 07.05.12 | Posts: 3.100 | Reviews: 53 | Hüte: 114

@luhp92 & @PaulLeger:

Das deckt sich im Großen und Ganzen ja schon ziemlich mit unseren Eindrücken. Eigentlich schade, denn technisch war das Potential vorhanden und an den Darstellern gab es meist nichts zu mäkeln.

Wie gesagt muss ich den Film aus den 30ern noch nachholen, aber mit etwas Abstand. Das wäre mir gerade etwas zu zeitnah. Ich rate aber jedem bei Interesse, sich den 79er Film anzusehen und nicht zu unterschätzen, da dieser von allen drei Verfilmungen, wohl am nächsten am Roman dran ist. Der Film ist auch derzeit in Prime verfügbar, man muß aber seltsamerweise nach dem englischen Titel (All quiet on the western front) suchen. Ist aber dann auch mit deutscher Tonspur.

"The Wheel weaves as the Wheel wills"

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MB80 : : Black Lodge Su
04.11.2022 08:45 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.917 | Reviews: 44 | Hüte: 261

Luhp92:

"Warum Matthias Erzberger protestieren darf, die Franzosen sollten einen gerechteren Vertrag anbieten, was sie bekanntlich nicht tun, sonst würde sich das unschuldige(!) deutsche Volk gegen die Verträge der Alliierten auflehnen, habe ich überhaupt nicht verstanden. Das Märchen von der alleinigen oder zumindest Hauptschuld des Versailler Vertrags am Aufstieg der Nazis."

Das ist erstmal wortwörtlich nicht was er sagt und dann auch nicht die konkrete Dolchstoßlegende. Tatsächlich ist das einer der stärksten Punkte des Filmes, dass er sich indirekt mit dieser auseinandersetzt und sich klar gegen sie positioniert, und zwar mit mehreren Sequenzen (die letzte Sequenz/Szene ist eine der stärksten). Ich werde versuchen am Wochenende mal mehr zu schreiben, aber soviel vorneweg: ganz starke Neuadaption, bin mehr als positiv überrascht.

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
04.11.2022 13:35 Uhr
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Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.360 | Reviews: 17 | Hüte: 263

@ MB80

Von der Dolchstoßlegende schrieb luhp ja gar nicht und die spielt in der kritisierten Szene auch keine Rolle. Zwar meine ich, dass Erzberger nicht vom "unschuldigen" Volk gesprochen hat, aber das ändert nichts an der Fragwürdigkeit dieser Passage. Wenn die mit Abstand am positivsten gezeichnete Figur des Films eine recht negativ gezeichnete anmahnt, sie möge dem Gegner gegenüber gerecht (ausgesprochen positiv konnotiertes Wort) sein, sonst werde dieser den Vertrag hassen, dann macht sich der Film mit dieser Haltung gemein. Wir wissen ja wie es weiterging, der "Gegner", also das deutsche Volk, hat den Diktatfrieden gehasst und sich daher hinter einem Demagogen versammelt, der die Bestimmungen von Compiegne und Versailles rückgängig machen wollte. Wie anders soll man den Satz also bitte interpretieren, als dass der Franzose in Gestalt von Marschall Foch hier eine Mitschuld trägt, schließlich hätte er ja nur auf Erzberger hören und dem deutschen Volk gegenüber gerechter sein sollen, dann wäre die Chose mit Hitler schon nicht passiert?

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