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Top 10 der besten Serienstaffeln aller Zeiten?

filmfreak180 | 28.09.2014
Da die Qualität in einigen Serien teilweise sehr schwankend ist und eine Aufstellung einer Top-Liste dadurch meist sehr schwierig ist, bekommt ihr in diesem Thread die Möglichkeit, den Usern eure Top 10 der besten Serienstaffeln aller Zeiten vorzustellen. Ich bin gespannt auf eure Listen...
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3 Kommentare
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filmfreak180 : : Verfluchter
28.09.2014 01:48 Uhr | Editiert am 28.09.2014 - 01:55 Uhr
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Dabei seit: 11.07.11 | Posts: 972 | Reviews: 10 | Hüte: 13
1. Breaking Bad - Staffel 2
2. Breaking Bad - Staffel 1
3. Breaking Bad - Staffel 4
4. Breaking Bad - Staffel 3

Ich denke den meisten hier im Forum ist durchaus bewusst, dass ich „Breaking Bad“ für eines der größten Meisterwerke aller Zeiten halte. Es wird für die meisten User also keine große Überraschung sein, dass sich die „Breaking Bad“ Staffeln hier die ersten Plätze abgestaubt haben…

Wenn es eine Serien gibt, die mich gleichermaßen beeindruckt wie fasziniert hat, dann ist das "Breaking Bad"! Das Storytelling ist einzigartig, jede Szene der Serie scheint metaphorisch stets von Bedeutung zu sein. In den ersten 4 Satffeln der Serie wird dabei stets der perfekte Spagat zwischen ruhigen und auch lauten, nervenzerreißenden Tönen geschaffen, der Spannungsbogen wird in Laufe der Serie nach und nach angezogen. Auch die Vielschichtigkeit der Handlung, die unerwarteten Wendungen und natürlich die Charakterentwicklungen machen „Breaking Bad“ zu ganz besonderer und intelligenter Unterhaltung. Ab Staffel 2 bringt die Serie durch die vielen neu eingeführten Charakteren frischen Wind in die Geschichte und sorgt somit für Abwechslung sowie neuen Handlungssträngen, was die Handlung, wie bereits erwähnt, allmählich komplexer macht.

Einer der größten Gründe weshalb "Breaking Bad" und besonders die 2. Staffel so unglaublich faszinierend ist, ist wohl die unglaublich intensive und nicht in Worte zu fassende Atmosphäre sowie die Inszenierung. Der visuelle Stil von "Breaking Bad" war ja schon in Staffel 1 sehr sehr gut, aber verglichen mit den späteren Staffeln sicherlich am ausbaufähigsten. Das Zustoßen von Michael Slovis als Kameramann ab Staffel 2 scheint vermutlich tatsächlich der ausschlaggebende Grund für diese unglaublich kreative und stilistische Inszenierung gewesen zu sein. Denn seit er seine Finger im Spiel hatte, gab es so viele geniale Kameraeinstellungen- und Fahrten sowie Farbfilter-Nachbearbeitungen, die mich immer wieder zum Staunen bringen. Insbesondere in Folge 2.02 kommt diese innovative Kameraführung zum Vorschein, denkt man da zum Beispiel an das Opening vor dem Intro mit den ganzen Nahaufnahmen in der Wüste. Auch die Panoramaaufnahmen am Anfang von Folge 2.03, als Walt und Jesse durch die Wüste laufen, sind in Verbindung mit der Musikuntermalung wirklich meisterhaft! Der visuelle Stil ist sicherlich einer der vielen Gründe, weshalb ich diese Serie so liebe. Diese Langatmigkeit einzelner Szenen, die vor allem in den ersten beiden Staffeln sehr präsent sind, wirken besonders bei wiederholter Sichtung unglaublich faszinierend und sind aus meiner Sicht keineswegs langweilig! Jede Szene scheint stets dramaturgisch von Bedeutung zu sein. Für eine TV-Serie ist die Inszenierung wirklich absolut referenzwürdig und neuartig gewesen. Da können selbst erstklassige Kinofilme kaum mithalten.

Die schauspielerischen Leistungen sind natürlich einzigartig. Superlative für das, was Bryan Cranston als Walter White in der Serie abliefert, kann man nicht finden. Sowohl den netten, anständigen und freundlichen Familienvater als auch den gefürchteten Drogenbaron verkörpert er perfekt. Die allmähliche Wandlung seines Charakters lässt sich sehr gut (!) in der Performance von Mr. Cranston erkennen. Aaron Paul findet sich ebenfalls richtig gut in seine Rolle ein und läuft teilweise genauso zu Höchstleistungen auf, wie Bryan Cranston. Der Rest des Cast ist natürlich ebenso grandios, vor allem Anna Gunn sei hier nochmal erwähnt.

Auch bei der Musikuntermalung scheint „Breaking Bad“ neue Maßstäbe gesetzt zu haben. Songs in Serien gefallen mir in den meisten Fällen eher weniger und wirken oftmals auch sehr unpassend. „Breaking Bad“ stellt wohl eine der wenigen Ausnahmen dar, denn selten konnte ich so ein gutes Gespür für die Musikauswahl beobachten! Man bedient sich aus so vielen verschiedenen Genres und es wirkt einfach in jedem Moment und in jeder Szene so unglaublich passend. Mal unterstreicht die Musik die Dramatik einer Szene (Jesse beim Go-Kart fahren in Folge 4.03 (If i had a Heart)), manchmal symbolisiert sie die Unbeschwertheit (Jesse und Walt beim Kochen in Folge 2.09 (One By One)) und manchmal wird einfach nur versucht die Grauenhaftigkeit von Heisenberg auf ganz zynische Art und Weise darzustellen (Gefängnismassaker in Folge 5.08 (Pick yourself up)). Und die Tatsache, dass die Songtexte meist auch noch zu der Entwicklung der Charaktere oder der Handlung passen, als wären sie nur speziell für die Serie geschrieben wurden, macht „Breaking Bad“ nur noch meisterhafter! Dazu dann noch die tolle Musikuntermalung von Dave Porter und man hat einmal mehr den Beweis, dass Breaking Bad einfach eines der größten Meisterwerke aller Zeiten ist...

5. Lost - Staffel 1
6. Lost - Staffel 2

Die erste Staffel von "LOST" war eine Offenbarung in der Serienlandschaft und ist für mich nach wie vor eine der besten TV-Staffeln aller Zeiten, wenn nicht gar die Beste! Komisch, dass das Niveau am Ende immer mehr gesunken ist, wo in der ersten Staffel ja eigentlich noch gar kein richtiges Konzept für die Serie vorlag und dieses erst ab Staffel 2 nach und nach entwickelt wurde. Mit Fokus auf die Charaktere hat die Serie jedenfalls grandios funktioniert! Selten gab es so eine Fülle an interessanter und vielschichtiger Figuren in einer Serie! Schade, dass der Plot rund um die Insel in den Nachfolgestaffeln immer mehr in den Fokus gerückt ist und die Charaktere dadurch zunehmend in den Hintergrund gerieten (auch wenn sie natürlich nach wie vor Dreh- und Angelpunkt der Serie blieben^^). Als Charakterstudie hat "LOST" nämlich großartig funktioniert, weshalb ich weniger "schwammige" Mysterien ab Staffel 3-4 begrüßt hätte. Die haben der Serie nämlich irgendwann die Bodenständigkeit genommen...

Das Problem der Serie war für mich nämlich nie, dass zu viele Fragen unbeantwortet geblieben sind, sondern dass die Auflösung einiger Mysterien sehr mau waren und der Serie dadurch die "Magie" genommen wurde. Bei den Mysterium rund um die Zahlen 4 8 15 16 23 42 hab ich beispielsweise von Anfang an keine wirkliche Antwort verlangt, sondern nur Ansätze für Interpretationen, was ja in diesem Fall auch bestens funktioniert hat! Deshalb war ich am Ende auch sehr enttäuscht vom ganzen Jakob/Man-In-Black Plot, weil dieser einfach überhaupt nicht zur Bodenständigkeit der Serie gepasst hat und in eine komplett falsche Richtung verlief (zumindest aus meiner Sicht). So konnte "LOST" das Gleichgewicht zwischen Glaube und Wissenschaft nicht mehr aufrecht erhalten, was ich sehr enttäuschend fand!

Ich kann den Machern deshalb nie wirklich ganz verzeihen, was sie aus der einst so großartigen Abenteuerserie (Staffel 1-3) gemacht haben. Dadurch, dass man nur nach und nach ein Konzept für "LOST" entwickelt hat, wirkte es rückblickend betrachtet leider so, dass die Serie nie für 6 Staffeln hätte ausgelegt werden dürfen, sondern maximal für 3-4. Denn "LOST" wirkte irgendwann immer "schwachsinniger", da man durch die zunehmend erzwungen wirkenden Cliffhanger jedes Mal noch einen drauf setzten wollte. Dadurch kam es dann letztlich auch dazu, dass die Serie zu sehr auf die Religionsebene abgedriftet ist, da man nicht mehr wusste, wie man die ganzen Mysterien glaubwürdig und befriedigend lösen sollte.

So bleibt insgesamt leider ein fader Beigeschmack, da die Serie in den ersten 3 Staffeln so vielversprechend war und sich dann in eine Richtung entwickelt hat, die mir gar nicht gefiel. Trotzdem bleiben die ersten 3 Staffeln das Beste, was das Fernsehen je zu bieten hatte! Vor allem Staffel 1 bleibt mein absoluter Favorit in der Serienlandschaft! Die wohlfühlende Atmopshäre, die hie aufgebaut wird, kann man kaum in Worte fassen, weshalb vor allem diese Staffel jedes Mal aufs Neue ein unbeschreibliches Erlebnis ist. Die Erzähltechnik ist hier natürlich ebenso faszinierend, wenn man nach und nach die Geheimnisse und Facetten der Charaktere in Form der Rückblenden erfährt…

7. Dexter - Staffel 1
8. Dexter - Staffel 4
9. Dexter - Staffel 2

Bis einschließlich Staffel 4 ist und bleibt "Dexter" das wohl Beste, was das Fernsehen zu bieten hat! Das Grundgerüst ist interessant und Michael C. Hall spielt den soziopathischen und dennoch liebenswerten Serienkiller Dexter grandios! Auch das Drehbuch konnte mich überzeugen, obwohl einiges stark konstruiert wirkt und es auch schon in den Anfangsstaffeln einige Logiklöcher in der Handlung gab. Die Serie löste dennoch eine Faszination bei mir aus, wie ich sie selten erlebt habe! "Dexter" strahlt gerade am Anfang (Staffel 1-4) eine ganz besondere Atmosphäre aus und punktet mit einem "comichaften" Look. Dexters zynische und sarkastische Monologe im Voice Over sind ebenfalls genial und passend eingebaut. Der schwarze Humor steht der Serie sehr gut. Auch der Soundtrack ist hervorragend und mir sehr positiv in Erinnerung geblieben.

Allerdings wirkt die Serie insgesamt leider zu sehr in die Länge gezogen. Die Macher greifen immer wieder auf alte Mittel zurück, weshalb sich die Story zu wiederholen scheint. Auch die Gegner/Antagonisten wirken ab Staffel 5 weniger interessant und austauschbar. Man merkt gegen Ende leider deutlich, dass die Serie nicht auf 8 Staffeln ausgelegt war und der Sender sich nicht von seinem Zugpferd trennen wollte. "Dexter" verliert leider zunehmend den Fokus. Während in den ersten vier Staffeln der perfekte Grundstein für die Weiterentwicklung der Serie zu einem Abschluss gelegt wird, treten Staffel 5 + 6 teilweise sehr auf der gleichen Stelle und wirken im Gesamtbild der Weiterentwicklung der Charaktere/Geschichte sehr unnötig. Auch die 8. Staffel bietet leider keinen konsequenten Abschluss...

Trotzdem sind die ersten vier Staffeln einfach göttlich!

10. True Detective - Staffel 1

Der Serienneustart „True Detective“ überzeugt in der ersten Staffel so extrem, wie es kaum eine andere Serie bisher schaffte. Die Serie überzeugt vor allem durch die wirklich einzigartigen Schauspielerleistungen der beiden Kinostars Woody Harrelson und Matthew McConaughey, bietet darüber hinaus jedoch auch außergewöhnlich gut geschriebene Drehbücher (Dialoge und Charakterzeichnung). Das Konzept, nur einen Autoren und einen Regisseur für die komplette erste Staffel einzusetzen, gefällt mir sehr! Dadurch wirkt die Geschichte wie aus einem Guss erzählt. Inszenierungstechnisch ist „True Detective“ ebenfalls ein Höhepunkt in der Serienlandschaft! Die Szenen sind unglaublich grandios choreografiert, sodass wieder einmal mehr der Beweis geliefert wird, dass Serien den Kinofilmen teilweise mehr als ebenbürtig sind! Auch atmosphärisch ist die erste Staffel kaum in Worte zu fassen. Ich habe selten eine so bedrückende Atmosphäre gesehen, wie sie in dieser Serie aufbaut wird. True „Detective“ schafft es, über die gesamte Laufzeit ein Gefühl zu transportieren, das sich wohl am ehesten als ewig andauernde Hoffnungslosigkeit beschreiben ließe.

Das Niveau in den nächsten Staffeln aufrechtzuerhalten wird wohl äußerst schwierig sein…
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
28.09.2014 22:16 Uhr | Editiert am 28.09.2014 - 22:20 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.406 | Reviews: 180 | Hüte: 635
Alter filmfreak, was für ein Post! laughing

Ich probiere mich auch mal an einer Liste, wobei meine Auswahl da leider ziemlich begrenzt ist...


01. Lost - Staffel 1
Veränderte mein Film/Serien-Sehverhalten nachhaltig und gab mir einen völlig neuen Blick darauf, was in einer Serie möglich ist (Drama, Charakterentwicklung, etc)

02. Breaking Bad - Staffel 4
Dramaturigscher Höhepunkt der Serie, der Machtkampf zwischen Walter White und Gus Fring ist nervenzerfetzend.

03. Game of Thrones - Staffel 4
Stellt ebenfalls den (bisherigen) Höhepunkt der Serie dar, was Spannung und Charakterentwicklung anbelangt.

04. Primeval - Staffel 3
Stellvertretend für die ganze Serie, die den Vergleich mit hochwertigen Drama-Serien zwar gnadenlos verliert, mir persönlich aber viel bedeutet. Das ist die erste Serie, die mich folgen-übergreifend wirklich gepackt hat. Staffel 3 stellt abermals den dramaturgischen Höhepunkt dar. Eine unglaublich düstere Endzeit-Atmosphäre und kreative Monster-Entwicklungen, in die sogar Zuschauer-Ideen einflossen.

05. Breaking Bad - Staffel 1
Auftakt der grandiosen Serie mit realistischer Atmosphäre und coolen Chemie-Elementen.

06. Lost - Staffel 2
Fortführung der Serie mit neuen Charakteren und interessanten Handlungssträngen, die der ersten Staffel in nichts nachsteht.

07. Lost - Staffel 3
siehe Staffel 2

08. Breaking Bad - Staffel 2
Einer größerer Einflussradius des Drogenkochs, der die Komplexität (Charaktere, Handlungsstränge) zwangsläufig ansteigen lässt. Im Prinzip wie die erste Staffel, der finale Twist hat mich aufgrund mangelnder Logik aber etwas enttäuscht.

09. Die Sopranos - Staffel 1
"Der Pate" als Serie, mehr braucht man da eigentlich nicht sagen. Wohl das komplexeste Serien-Werk, was Vernetzung von Charakteren und Handlungssträngen angeht.

10. Game of Thrones - Staffel 1
Auftakt des detaillierten Fantasy-Epos voller Gewalt, Intrigen und unerwarteten Toden. Hebt das Genre "Fantasy" auf ein neues Niveau.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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filmfreak180 : : Verfluchter
29.09.2014 17:07 Uhr
0
Dabei seit: 11.07.11 | Posts: 972 | Reviews: 10 | Hüte: 13
@luhp92

Schöne Liste! Serienstaffeln von den Sopranos und anderen Serien haben bei mir leider gar keinen Platz mehr gefunden. Vielleicht hätte ich aus der Top 10 mal lieber eine Top 15 machen sollen, damit auch jeder meiner potentiellen Lieblinge einen Platz erhält^^. Naja, vielleicht folgt in Kürze trotzdem noch eine Erweiterung meiner Liste^^.
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