Sieht auf den ersten Blick doch schon mal gut. Man merkt auch, dass du dich gut ausdrücken kannst und das auch gern machst. Allerdings, wenn man dann genau hinschaut, gibts ein paar kleine Probleme. Aber ich denke, wenn du da einfach vor dem Posten selbst (nochmal?) korrektur liest, dann kannst du sowas leicht im Vorfeld noch ausbessern.
Grundsätzlich ist mir vor allem aufgefallen, dass du dich hier und da viel zu kompliziert ausdrückst.
Im ersten Absatz hast du ein strukturelles Problem. Du sprichst ja erst diese "computergenerierte Technik" an, schiebst dann diesen Satz mit Tiger & Dragon und Schwerelosigkeit ein und fährst dann fort mit "In „Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger“ haucht er dieser Technik Seele ein, die zuvor nicht denkbar war."
Dieser Satz wird dann unweigerlich mit dem vorherigen verbunden, was (zumindest bei mir) erstmal zu Verständnisproblemen geführt hat.
Ähnlich bei "„Avatar“ war ein Aufbruch in ein neues Kinozeitalter, aber Ang Lee wirft diese so ersehnte Intelligenz, das Spektakuläre und Wunderbare dieser Filmkunst". Das "diese Intelligenz [...]" lese ich hier immer irgendwie auf Avatar bezogen ... weiß nicht genau, was du dann damit meinst.
Hier wäre auch noch die Genitiv-Konstruktion weiter unten zu erwähnen.
Offensichtlich hast du selbst den Überblick in diesem Satz verloren:
"Ein Boot, ein größtenteils computergenerierter Tiger und ein Schiffbrüchiger, der in einer auswegslosen Situation, auf der Suche nach sich Selbst, wunderbar und fassungslos genial gespielt, da Filmneuling und Schauspiel-Talent „Suraj Sharma“ sämtliche Vorurteile pulverisierte und mit seinem Schauspiel eine Wucht abfeuerte, die dazu beiträgt, dass dieser Film ein Kinowunder geworden ist ."
Da hast du ein Verb unterschlagen. Viel zu lang, zu verschachtelt und zu voll mit Infos - lieber einfacher schreiben.
Dieses "Hallo?" im letzten Absatz gefällt mir persönlich gar nicht. Das ist eher umgangssprachlich und wenig literarisch und gehört meiner Meinung nach nicht aufs Papier.
Oh, eine Kleinigkeit noch - Zahlen bis zwölf schreibt man normalerweise aus.
ich will dich wirklich nicht kritisieren, denn du schreibst intelligent und ich mag es, wenn menschen sich für etwas begeistern können! dafür meine sympathie.
aber für eine rezension, die sich wenigstens ein stück weit um objektivität bemühen sollte, finde ich deinen beitrag hier zu krass, zu "einseitig", zu rosarot, egal wie gut der film sein mag.
auch ich schätze ang lee sehr und vermute, dass mir der film sehr gut gefallen wird, aber das ganze strotzt nur so vor superlativen wie meisterwerk, meister-regisseur, perfekt, urgewalt, sensationell, spektakulär, usw... das wirkt so überzogen, fast schon satirisch auf mich, das kann ich schon beinahe nicht mehr ernst nehmen. und das schreibe ich ohne negative ambitionen.
wenn du etwas behutsamer deiner begeisterung ausdruck verleihen könntest, würde ich meinen, dass das der überzeugungskraft und wirkung deiner rezension sehr zuträglich wäre. auch wirkt es super, wenn man versucht grenzen des films aufzuzeigen oder dinge, die vielleicht nicht ganz so perfekt gelungen sind, einfach um eine bereitschaft zur weitsicht und fairness zu demonstrieren.
aber okay, ich lass es mal so stehen, ich habs nur gut gemeint und will dich nun hier nicht "zerreissen".
Kritik: Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger von KingKong
KingKong | 28.02.2013