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Kritik: Das brandneue Testament von Moviejones

Moviejones | 09.09.2015

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3 Kommentare
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eli4s : : Moviejones-Fan
11.12.2015 13:30 Uhr | Editiert am 11.12.2015 - 13:31 Uhr
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Dabei seit: 22.02.12 | Posts: 2.702 | Reviews: 31 | Hüte: 115

Gestern den Film gesehen...

zunächst @Moviejones war mir im Foyer des Kinos das Infoblatt zum Film aufgefallen bzw ich habe es aus Langeweile angeschaut. Da fiel mir auf, dass unter anderem Moviejones bei den kurzen Pressestimmen zitiert wurde. Das fand ich irgendwie cool und interessant, deshalb hab ich gleich ein Foto gemacht (das man hoffentlich jetzt sehen kann). ... leider ist das bild wohl zu groß - jedenfalls konnte ich den Kommentar mit Bild nicht posten... egal...

So nun aber zum Film.
Ich fürchte, ich kann euch da gar nicht zustimmen. Mir ging der Film von Beginn an gegen den Strich. Ich denke auch, weil ich eine bitterböse, schwarze Komödie erwartet habe, die es richtig ernst meint. Der Film schien eher den Eindruck zu wecken, als dachten die Macher, sie machen was total unanständiges. Dabei ist der Film zahm wie ein Lamm.
Da liegt auch gleich das erste große Problem. Der Humor versagt kläglich auf ganzer Linie. Ein paar mal hab ich geschmunzelt, aber ich stelle mir vor, dass die Macher eher einer älteren Generation angehören und aus einem gut bürgerlichen Milieu stammen und noch nie etwas wirklich "politisch inkorrektes" gesehen haben, das im Angesicht des Wagnisses wirklich erstaunt und belustigt hätte.
Damit war ich auch bei Gott nicht der einzige. Der Kinosaal war still wie beim Gebet. Nur ein (ebenfalls älterer) Herr links hinter mir hat hin und wieder gelacht...

Nun könnte man, wenn man den Film gesehen hat, sagen, dass Komödie gar nicht im Fokus stand. Das stimmt irgendwo auch. Aber dafür reicht die Geschichte nicht aus.
Denn eigentlich ist diese "was wäre wenn...-"Geschichte nicht mehr als eine kleine Gedankenspielerei. Dass den Autoren der Stoff für eine durchgehend kohärente Narration fehlt, wird an vielen Stellen deutlich.

Die ganze Prämisse hat eigentlich wenig Sinn. Das "Familiendrama" im Haus Gottes ist, genau wie sämtliche Figuren, total flach und unausgereift. Wobei die Idee, Gott zum Menschen zu machen, eigentlich nicht so schlecht ist. "Gott exisiert. Er lebt in Brüssel" - das allein soll wohl schon witzig sein, reicht aber nicht aus.
Vielmehr hat Gott hier im Grunde nur einen einzigen Charakterzug: er ist gelangweilt und verbittert, weswegen er der Menschheit Leid beschert, womit die Theodizeefrage auf simpelste Art geklärt wäre. Seine Rolle beschränkt sich größtenteils darauf, vulgär zu fluchen.
Seine Tochter ist das Leben zu Hause deshalb zuwider. Sie zieht los, um ... ja, was genau zu tun? Die Welt zu verbessern und Gott eins auszuwischen.
Hier kommt der eigentliche Clue an der ganzen Story: sie verrät den Menschen, wann sie jeweils sterben werden - was natürlich zunächst für Chaos sorgt.

Anhand von 6 Figuren (Aposteln) wird dann diese Frage reflektiert. Wenn ein Mensch wüsste, wann er stirbt, was würde er mit seiner verbleibenden Zeit tun?
Sicher eine spannende Frage für eine philosophische Debatte unter Freunden. Der Film schießt aber mit seinem Konzept weitgehend vorbei und streift bestenfalls die Oberfläche.
Die 6 Episoden sind weder sonderlich spannend, noch ausführlich und alles, was dabei herum kommt, ist oft nur eine Platitüde aus dem Kalender ("Das Leben ist wie eine Schlittschuhbahn").
Die Banalität der Geschichten liegt auch einfach dran, dass der Film wenig (neues) zu sagen hat. Alles eben vor dem dramaturgischen Dilemma, dass die beiden Handlungsstränge (Familienkonflikt/Gott vs. Tochter und die Frage nach dem menschlichen Wesen) eigentlich gar nichts miteinander zu tun haben. Man hätte genauso gut die ganze Theologie weglassen können und die Frage unter einer humanistischen Perspektive beleuchten können.

Erleuchtung oder Erlösung ist der Film nun wirklich nicht. Ein Glück, dass ich schon vorher skeptisch war und keine Wunder erwartet habe...

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eli4s : : Moviejones-Fan
11.12.2015 13:43 Uhr
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Dabei seit: 22.02.12 | Posts: 2.702 | Reviews: 31 | Hüte: 115

Jetzt vielleicht doch noch...

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Moviejones : : Das Original
11.12.2015 19:43 Uhr
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Dabei seit: 15.10.08 | Posts: 2.358 | Reviews: 1.218 | Hüte: 181

Das ist ja cool, wir werden zitiert! smile 

Wir hatten den Film auf Französisch gesehen und er hat uns wirklich gut gefallen. Vielleicht, weil er uns im richtigen Moment erwischt hat, keine Ahnung. Aber es stimmt schon, man kann sich an ihm reiben.

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