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Kritik: Der Killer von MobyDick

MobyDick | 03.11.2023

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5 Kommentare
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MobyDick : : Moviejones-Fan
03.11.2023 10:34 Uhr
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Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Wie versprochen hier meine Kritik, mit eineigen Spoilern, daher hier die Kurfassung: Solider bis guter Film (inhaltlich), technisch absolut einwandfrei, schauspielerisch eine Tour de Force von Fassbender. Was ich vergass, außer Swinton sind alle anderen Darsteller eher komplett nebensächlich.

Dünyayi Kurtaran Adam
MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
04.11.2023 19:26 Uhr | Editiert am 04.11.2023 - 19:28 Uhr
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Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.262 | Reviews: 108 | Hüte: 653

@ MobyDick

Wie konntest du den Film denn schon sehen? Ich wollte ihn mir heute gerne ansehen und sehe, dass er erst nächsten Freitag veröffentlicht wird.

EDIT:

Ach, sorry, ich hatte nicht auf dem Schirm, dass der vorher eine Kinoauswertung bekommen hat. Schade. Im Kino läuft der bei uns gar nicht.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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MobyDick : : Moviejones-Fan
05.11.2023 13:49 Uhr
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Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Jip, War ein Programmkino, quasi komplett leer, was ziemlich schade ist, denn Programmkinos brauchen auch die Unterstützung...

Hatte dem kurzfristig den Vorzug vor dem neuen Scorsese gegeben, nicht sicher ob es die richtige Entscheidung war.

Dünyayi Kurtaran Adam
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franzl : : Moviejones-Fan
11.11.2023 00:40 Uhr
0
Dabei seit: 06.07.15 | Posts: 73 | Reviews: 0 | Hüte: 4

Der Killer war auf alle Fälle die bessere Wahl in meinen Augen. Hätte ich lieber andersrum gesehen, Der Killer im Kino und KOFTM zu Hause

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
03.03.2024 18:57 Uhr | Editiert am 03.03.2024 - 19:24 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.411 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@MobyDick

Als Noir-Auftragsmörderthriller cinematographisch einfach nur ein Genuss bzw. wie aus einem Guss gefilmt, David Fincher mit unglaublicher Souveränität. Spannend, obwohl das Tempo niedrig gehalten ist und man dem Killer nur bei seiner Arbeit zusieht. Bis auf eine Ausnahme kommt "Der Killer" ohne Actionsequenz aus und selbst diese Szene hätte es nicht gebraucht. Im heutigen Kino auf angenehme Weise ein Anti-"John Wick"-Film.

Jetzt würde ich mir gerne auch Jean-Pierre Melvilles "Der eiskalte Engel" ansehen^^


"Und so oft wie da was schief geht, fragt man sich wirklich, wie dieser ach so professionelle Killer bisher nicht aufgeflogen ist."

Weil das geschilderte Szenario im Film für den Killer ein gänzlich neues ist. Er verfehlt sein Ziel, zur Spurenbeseitigung werden ihm nun selbst Auftragsmörder auf den Hals gehetzt, die seine Frau ins Krankenhaus prügeln. Fortan begibt er sich auf einen persönlichen Rachefeldzug und bricht dahingehend jede seiner Regeln, er fängt an zu improvisieren, anstatt sich minutiös und detailliert auf die Kills vorzubereiten und dementsprechend geschieht dann natürlich auch viel Unvorhergesehenes.

Im Prinzip hat Fincher hier auch einen Film über das Filme Machen gedreht. Minutiöse Vorbereitung und Perfektionismus, bis etwas Unvorhergesehens geschieht und man als Regisseur anfangen muss, zu improvisieren

"Außerdem ist der Typ für einen schweigsamen Top-Killer einfach extrem geschwätzig in seiner Gedankenwelt"

Das eine hat mit dem anderen doch nichts zu tun. Bei einem schweigsamen Menschen kann es sich um jemanden handeln, der wohl überlegt, welche Gedanken er tatsächlich in Worte fasst. Und allgemein würde ich mal behaupten, dass die meisten Menschen in ihrer Gedankenwelt geschwätzig sind.

"Der Film kommt einfach zu spät in Finchers Vita."

Wenn man manche Handlungselemente herausstreicht, hätte "Der Killer" sicherlich auch vor 20 Jahren funktionieren können, in der heutigen Zeit funktioniert der Film denke ich aber besser, gerade auch, weil er im Hinblick auf Finchers Killer-/Thrillerhistorie eine Weiterentwicklung darstellt. Im Vergleich mit der Welt von "Fight Club" zum Beispiel ist die menschliche Anonymisierung und Selbstoptimierung durch das Internet, Soziale Medien und Streamingdienste mittlerweile viel weiter fortgeschritten. Der Killer fährt kein Taxi sondern Uber, ebenfalls eine Entwicklung der Digitalisierung. Auch das kommerzielle Franchising (McDonalds, Amazon,...), welches zum Arbeitsalltag des Killers gehört, ist fortgeschrittener.

"Der Killer" zeichnet hier schon ein deprimierendes Bild des entmenschlichenden Zustandes im neoliberalen Kapitalismus der heutigen Zeit. Der Killer als auf Selbstoptimierung bedachter und anonymer Dienstleister, der herzlose Jobs herzlos erledigt und ohne sie zu hinterfragen. Dass die Assistentin des Anwalts den Killer darum bittet, ihren Tod wenigstens als Unfall zu tarnen, damit die notwendige Lebensversicherung an ihre Kinder ausgeschütet wird, spricht dabei Bände. Für seine Arbeits- bzw. Gesellschaftsklasse hat der Killer ansonsten gefühlt nur Verachtung übrig, er möchte einer der Wenigen (Reiche, Herrschende) sein und keiner der Vielen, ihm gleich- oder niedergestellte Menschen bringt er um (den Taxifahrer sogar kaltblütig und hinterrücks), den reichen und höhergestellten Auftraggeber lässt er hingegen leben und gewährt ihm eine zweite Chance.

Direkt nach dem Sehen konnte ich das Ende und das Handeln des Killers ebenfalls nicht nachvollzehen, wenn ich mit Distanz und Überlegung aber nochmal daraufblicke, ergibt es in Hinsicht des Weltbildes des Killers aber doch schon Sinn. (@Raven13)

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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