Die US-Kinocharts vom 22.11.2015 - Panem heute, Panem morgen, Panem für immer

echt schwach, was man da sieht.. vergleiche zu seinen vorgänger... nun na ja .. der film hat mich ehrlich gesagt auch enttäuscht, muss ich zu geben...

Das war aber haarscharf mit den 100 Mio., die Reihe hat wirklich über die Jahre massiv abgebaut. Erstaunlich wie so was passieren kann.

Bei Panem überrascht mich das nicht , die Story war ja nun wirklich nicht so schwer zu erahnen.

Die Zweiteilung hätten sie sich besser sparen können und dafür das Final einfach länger machen.

Ein "Finale" auf 2 Filme auf zu teilen macht ja nur den letzten Film zum Finale , nicht oder ?

Irgendwie schade, dass die Reihe so abgebaut hat. Aber vielleicht ist es wirklich ein gutes Zeichen, um Hollywood zu zeigen, dass die Zweiteilung eines einfachen, nicht besonders langen Buches nicht sinnvoll ist. Vor allem, wenn man die gewonnene Zeit nicht vernünftig nutzt. Ich frag mich wirklich, was dabei herausgekommen wäre, wenn man das dritte Buch nicht zweigeteilt hätte.

und ich dachte ich wäre mit meinen 116mio schon zu niedrig

Diese allgemeine Entwicklung ist gar nicht so verwunderlich, wenn man die Vorzeichen vor einiger Zeit richtig deutete und auch die Prophezeiungen von Spielberg und Lucas mit einbezieht.
Nicht nur die gestiegen Kinopreise(trotz steigender Preise sinken Umsätze der Filmtheater), herbeigeführt durch das 3D-Kino, tragen ebenso zum hausgemachten Dilemma bei. Das Kino brauchte ja diese neue Technik, um sich in der Media-Landschaft, gegenüber VOD und guten Serien abzuheben. Nur war es ein schwerer Fehler, vielen Filmen eine nachträgliche 3D - Konvertierung zuzufügen. Nein, es kam auch zu einer wahren Schwemme an 3D Filmen, die das Publikum regelrecht überforderten. Eben weil die Qualität oftmals hundsmiserabel war, wenn nicht völlig unnötig und somit im Preis nicht gerechtfertigt-das merkt sich der Zuschauer und lässt sich nicht weiter verlocken ob dieser ach so tollen Technik. Eigentlich absehbare Filme aka Man of Steel verstörten das allgemeine Publikum umso mehr -ob ihrer nachträglichen 3D Konvertierung. Preise, die teils bei 15 EUro liegen, plus ein zb. „Spectre Mampf&Trink+Spielkarten“-Special für 10 Euro zeugen für eine klare Kampfansage an des Besuchers Portemonnaie. Dieser hat mittlerweile das VOD und Heimkino als preisgünstige Alternative für sich entdecken können und nutzt es reichlich. Die Abonnements steigen kontinuierlich. Reihenweise wandern Top-Regisseure und Schauspiel-Superstar zum Fernsehen. Sogar Amazon produziert eigene Serien und gibt richtig Schotter aus, eben weil der Markt riesengroß ist und das Kino mehr und mehr an Bedeutung verliert. Eben auch und weil sich die Sehgewohnten des Publikums drastisch ändern. Keine Ahnung, wie viele Filme heutzutage auf Smartphone, Computer und Co angesehen werden?!
Ich komme aber auf den hausgemachten Fehler Hollywoods zurück. Reihenweise werden Genres in einer Masse produziert und bedient, dass sich nur noch Kenner und Fans dieser Genres ein Loch freuen und selbsternannte Kritiker ins X-fache gestiegen sind, da mittlerweile tausende Websites und Blogs, Youtube-Kanälen, Facebook-Seiten usw. ihren Senf ablassen, somit kaum noch einer durchblickt, aber der gemeine Zuschauer längst nicht mehr abgeholt wird. Schon längst ist er müde ob all der Comicfilme, Jugendbuchreihen bis zum Erbrechen und Fantasy-Massen-Gedöns. Und all die filmischen Perlen, die zwischendurch in die Kinos kamen fielen und fallen gar nicht mehr auf. Als Beispiel, verständlicherweise dreht jedermann durch, ob des baldigen siebten Star Wars Auftritts, aber wer redet schon von Im Herzen der See? Und wer hat eigentlich den genialen Film "The Walk" gesehen, der mehr als bewiesen hat, dass tolle Geschichten mit der neuen Kino-Technik prima funktionieren?!
Sicherlich wird SW7 einen Rekordstart ungeahnten Ausmaßes hinlegen, da er schlussendlich mehrere Generationen des Publikums ansprechen wird...ob er dennoch die Rekord-Qutenbombe wird, bleibt noch abzuwarten.
Wenn man aber die Pläne der großen Studios beobachtet, siehe WB und dessen Pläne DC Comics in einer jährlichen Schwämme ins Kino zu tragen, und dazu das Potter-Universum noch weiter auszulutschen, dann zeugt das für mich genau auf das Lied hin, welches ich hier gesungen habe. Anders ausgedrückt, es ist pure Einfallslosigkeit gepaart mit einer Lobby an selbstverliebten Kinomachern, die sich ganz oben sehen -aber blind sind vor lauter Selbstgefallen. Schon längst führen die Studios Regie und viele begnadete junge und neue Regisseure werden gnadenlos verheizt. Ein anderer Teil an Regisseuren lässt sich zu Marionetten degradieren, um ihre Pferdchen ins Trockene zu tragen, anstatt ansprechende und unterhaltsamme Kunst zu machen. Sicher gilt das Argument, wir brauchen ebensolche Blockbuster, um eben auch anderes Kino zu liefern…aber das Verhältnis stimmt nun mal nicht mehr und ist mehr als offensichtlich.
Und wer diese Zeilen nun doch anzweifelt schaut sich schlichtweg den Kommentarverlauf dieser Film-Seite des letzten Jahres an. In erster Linie ging’s um Comicverfilmungen, dann wieder Comicverfilmungen und zum Schluss nochmal Comicverfilmungen, dann erst kam Star Wars, vlt. ein wenig Hobbit und dann wieder Comicverfilmungen. Der Rest fällt unter ferner liefen! Das ist nicht persönlich gemeint, auch all die anderen Seiten sind überschwemmt. Genau das passiert mit dem Blockbusterkino, es gefällt sich. Es feiert sich dermaßen selbst, dass der Zusammenbruch eben nur noch an den Zahlen sichtbar wird. 2015 wird, wenn SW7 nicht ein Wunder schafft, sich nahtlos in die Reihe erfolgsarmer Filmjahre einreihen und eine weiter sinkende Einnahmen-Kurve präsentieren.
Was das Kino, insbesondere Blockbuster, angeht, sehe ich zunehmend schwarz. Und spare fleißig für eine neue Heimkinoanlage.

@Chewbacca
Schöner Kommentar, dafür gibt es erst mal einen Hut. Du bringst es eigentlich auf den Punkt, die Einfallslosigkeit Hollywoods und das Abwandern von viel Talent Richtung TV ist nicht zu übersehen. Dabei ist das Problem ja fast schon hausgemacht. Bei dem Versuch immer mehr $ einzunehmen, hat man die Vielfältigkeit immer weiter eingeschränkt und im Wahn alles auf PG-13 zu trimmen, auch viele Zuschauergruppen über die Jahre verloren. Vor wenigen Tagen Sudden Death mal wieder gesehen, kein großer Film, aber ein unterhaltsamer Actionreißer mit Van Damme. Was mir aufgefallen ist, früher hat man diese Filme für 16 und äufwärts gedreht, heute dreht man sie für 12-jährige und darunter.

Dazu die ganzen Fortsetzungen, Remakes und Reboots. Hier sind vor allem die Comicverfilmungen die Seuche, die leider die komplette Filmlandschaft zerstören. Früher stachen Blockbuster hervor, varierten mit den Themen. Heute habe ich das Gefühl, alles dreht sich nur um Superhelden, die nicht aus dem Anspruch einer tollen Geschichte heraus auf die Leinwand kommen, sondern weil man damit das große Geld machen kann. Es wird so lange ausgeschlachtet, bis die Verträge auslaufen. Spannung sucht man in diesen Filmen vergeblich. Und selbst Filme die nicht auf Comics basieren, werden von dieser Seuche infiziert. Terminator, F&F, Bond... Überall nur noch die Übermenschen unterwegs, kein Mitfiebern mehr. Alles muss perfekt vermarktbar sein, bis ins Detail durchgeplant, im Vorfeld auf das Publikum zugeschnitten sein. Leicht verdaulich, nicht aneckend.

Hollywood geniert sich derweil so, als wenn man nur die Interessen der Zuschauer bedient. Comicfilme kommen an, also werden mehr gedreht. Andere Genre kommen nicht an, werden nicht gedreht. Eigentlich logisch, nur hat man eben die Zielgruppen für andere Richtungen komplett vergrault und das rächt sich. Hier müsste massiv gegengesteuert werden, aber wer macht das schon.

Ich denke der knuddelige Chewbacca spricht vielen von uns aus der Seele. Die Qualität im Kino sinkt und sinkt bzw. wird immer seelenloser, wahre Perlen wie dieses Jahr jetzt "Im Herzen der See" oder "The Revenant" (und nächstes Jahr "Silence") werden immer weniger und sehen sich auch zunehmend mit Problemen konfrontiert, was die Finanzierung angeht.

Irgendein Regisseur (ich weiss leider nimmer wer) hat auch mal gesagt, dass es einfacher ist $140 Mio für nen Film zu bekommen in dem sich einfach nur zwei große Roboter kloppen als $40 Mio für ein tiefgründiges und gutes Drama.

Gott sei Dank gibt es das Fernsehen, grade am Wochenende Jessica Jones geschaut und was soll ich sagen. Ich bin begeistert! Von Beast of no Nation war ich es auch (auch wenn ich total down war nach dem Film). Man merkt hier einfach, dass die Regisseure und Drehbuchautoren eine viel größere künstleriche Freiheit haben als bei den großen Studios. Und so lange dieser Markt weiter wächst und sich dort gute Qualität finden lässt, kann ich nachts auch weiterhin ruhig schlafen ;)

Ich fand den ersten Teil der Panem Reihe ja wirklich gut. Der zweite war für meinen Geschmack aber überwiegend Langeweile und bot wenig neues. So sah ich den ersten Film des Finales noch nicht und das wird wohl auch noch eine Weile so bleiben.

Die Zahlen scheinen meinen Eindruck zu bestätigen.

@Musashi & @Tim:
vielen Dank, für die Mützen. Und ich schließe mich euren Ausführungen an. @Musashi wäre toll herauszufinden, wer der Regisseur war? @Tim besonders deinem dritten Absatz stimme ich zu. Habe heute irgendwo den Begriff "Young-Adult Filmgruppe" gelesen und das Warner seinen Focus darau legen will. Nicht nur der Begriff ist interessant.

@luph:
Du hast recht, aber die Gesamtsumme und ordentliche Verluste bei so manch heiß erwarteten Film werden am Ende für Tatsachen sorgen. Und es hat so einige Loser gegeben. Einige Beispiele: Blackhat, Mortdecai, Chappie, A World Beyond, Jupiter Ascending, Pan, Pixels, Der siebte Sohn, U.N.C.L.E und American Ultra sind erst ein Teil der Voll-Flopps für 2015 und das ist teuer und sorgt für reichlich Verluste.