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Sound of Freedom (2023)

Ein Film von Alejandro Monteverde mit Jim Caviezel und Bill Camp

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Sound of Freedom

Sound of Freedom Inhalt

Nachdem er einen kleinen Jungen vor skrupellosen Kinderhändlern gerettet hat, erfährt ein Bundesbeamter, dass die Schwester des Jungen noch immer gefangen gehalten wird, und beschließt, sich auf eine gefährliche Mission zu begeben, um sie zu retten. Da ihm die Zeit davonläuft, kündigt er seinen Job und reist tief in den kolumbianischen Dschungel, wo er sein Leben aufs Spiel setzt, um sie vor einem Schicksal schlimmer als der Tod zu bewahren.

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Sound of Freedom
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21 Kommentare
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MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
12.11.2023 23:35 Uhr | Editiert am 12.11.2023 - 23:45 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.397 | Reviews: 180 | Hüte: 635

Ergänzend @Cairbre

Ich persönlich möchte keinen Aufriss darum machen, dass der Film nicht perfekt ist, das ist nicht meine Absicht. Als Thrillerdrama ist "Sound of Freedom" solide, die sein Thema betreffenden Ungeschickheiten in der Inszenierung und im Drehbuch kann ich aber nicht ausblenden. Und eine Bestnote vergeben, nur weil er auf das Thema aufmerksam macht, kann ich auch nicht.

Mit Rambo bzw. speziell mit "John Rambo" lässt sich "Sound of Freedom" durchaus vergleichen. Den Film haben die Produzenten und Stallone ebenfalls genutzt, um auf ein in der Öffentlichkeit weniger bekanntes, humanitäres Problem aufmerksam zu machen, die Situation der Karen in Myanmar.

Dem Kleintel, welches sich normalerweise über die politische Agenda in Filmen beklagt, scheint es dann bei Filmen wie "Sound of Freedom" egal zu sein. Ich würde aber nichtmal sagen, politische Agenda sei ein Trend, ich würde sagen, es ist die Normalität, Filme können nicht nicht-politisch sein. "Barbie" ist ein passendes Beispiel, der sich mit seinem Thema ebenfalls nicht allzu gut auseinandersetzt, das kann man wie bei "Sound of Freedo" auch vernünftig kritisieren und adressieren.

"The Other Guys" habe ich nicht gesehen, kann ich nicht beurteilen.

Beim französischen "96 Hours" lässt sich zumindest darüber diskutieren, inwiefern der Film aus Sicht (weißer) US-amerikanischer Familien antieuropäische und antialbanische Ressentiments bedient. Die Stimmen gab es und gibt es, auch wenn nur vereinzelt und nicht so laut geäußert.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
12.11.2023 22:46 Uhr | Editiert am 12.11.2023 - 22:50 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.397 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@Raven13

Die Abspannszenen sind hier untrennbar mit dem Spielfilm verbunden. Die Kurzdoku über Tim Ballard fasst die realen Begebenheiten zusammen, die im Film nachgestellt werden. Also es soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass das, was im Film gezeigt wurde, auch wirklich in der Realität geschehen ist. Dann folgt wie gesagt ein Countdown(!) für einen "Wichtigen Hinweis", der das Publikum dazu bewegen soll, sitzen zu bleiben.

Allgemein finde ich, dass alles, was im Film zu sehen ist, auch bewertet werden kann, ein Film ist schließlich erst zu Ende, wenn der Abspann durch ist. Und insbesondere dann, wenn sich mit Jim Caviezel dann auch noch einer der Maches des Films vor die Kamera setzt und paradoxe oder komplett falsche Aussagen tätigt.

Wenn Caviezel meint, die Kinder seien die Helden und nicht Tim Ballard, dann ist es paradox, wenn man davor noch eine Kurzdoku zu sehen bekommt, die Ballard als den ultimativen Helden darstellt. Wenn Caviezel meint, die Veröffentlichung des Film sei fünf Jahre lang systematisch verhindert worden, dann ist das einfach eine Falschaussage, die man dem Film zur Last legen kann.

Die Kritik, dass Tim Ballard im Fokus stehe und nicht die Kinder, kommt jetzt allerdings nicht von mir, würde ich dem Film auch nicht vorwerfen. Die Kinder rücken in meinen Augen nicht in den Hintergrund, mich störte aber die Art und Weise, wie die Kinder und deren Leid dargestellt werden, dass die psychischen Belastungen komplett ausgeblendet werden. Das einzige, was die Kinder laut dem Film anscheinend benötigen, sind Retter wie Tim Ballard.

Dass "Sound of Freedom" auf das Thema aufmerksam macht, schätze ich ebenfalls. Wenn er zudem noch Positives wie die faktische Rettung von Kindern bewirkt, dann erst recht. An der letztendlichen Qualität des Films ändert das jedoch nichts, auch weil sich der Film dem Thema oft ungeschickt nähert.

"Cats" habe ich nicht gesehen, "Sound of Freedom" könnte ich mit dem Film gar nicht auf eine Stufe stellen. Zumal ein Vergleich der Qualität und der Bewertungen vollkommen unterschiedlicher Filme ohnehin müßig ist, es können komplett unterschiedliche Gründe sein, das sagt über keinen der jeweiligen Filme etwas aus.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
11.11.2023 10:26 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.397 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@PaulLeger

So ist das nicht gemeint. Trotz des Verbots handelt es sich bei Sklaverei weiterhin um eine der größten humanitären Katastrophen der Gegenwart.

Der Film kann wachrütteln und ein Bewusstsein schaffen, gerade auch weil es der Mehrheit der heutigen Gesellschaft gar nicht bewusst sein dürfte, wie wichtig das Thema heute noch ist. Weil es wegen des Verbots im 19. Jahrhundert aus dem Fokus der westlichen Welt gerückt ist oder hintergründiger wurde, weil sich der Begriff und die Art der Sklaverei auch gewandelt haben, heutzutage in erster Linie Kinder und die Prostitution von Frauen.

Der Film könnte dafür sorgen, dass sich mehr Menschen gegen die Sklaverei engagieren, dass mehr Gelder in die staatliche und behördliche Bekämpfung der Sklaverei fließen, dass Gesetze verschärft oder neue auf den Weg gebracht werden.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
11.11.2023 10:06 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.223 | Reviews: 108 | Hüte: 640

@ luhp92

"und versucht zu erklären, dass nicht Tim Ballard oder er die Helden des Films seien, sondern die Kinder. Achso! Warum wird das dann nicht so gezeigt, sondern genau andersherum?"

Komische Kritik und Frage. Genauso könntest du dann fragen, warum die meisten Kriegsfilme immer nur die Soldaten und nicht die Zivilisten beleuchten. Macht es einen Kriegsfilm auch schlechter, wenn er die Soldaten im Fokus zeigt?

Allgemein finde ich es fraglich, wegen einer dem Film nicht einmal zugehörigen Abspannszene abzuwerten. Was ändert diese Abspannszene am Film selbst?

Was mich zu dem Film am meisten stört, ist die Tatsache, dass alle Welt den ersten Kritiken zum Film nachplappert, ohne selbst richtig zu recherchieren. Die allerersten Kritiker bewerten es z. B. als negativ, dass Ballard im Fokus ist und nicht die Kinder, und alle anderen Kritiker plappern das 1:1 nach. Doch was genau ändert das am zentralen Grundthema des Films? Überhaupt gar nichts! Der Film zeigt und weist darauf hin, dass überall auf der Welt Millionen Kinder entführt und verkauft werden. Dafür muss ich nicht 90 Minuten lang Kinder sehen, die gefangengehalten und misshandelt werden. Da reicht schon meine Vorstellungskraft aus, um mit den Kindern mitfühlen zu können und um Hass auf Menschen zu bekommen, die Kinder entführen und mit ihnen handeln.

Weiterhin finde ich es blöd, dass sehr viele Kritiker immer wieder Jim Caviezel und QAnon als Kritikpunkt anführen. Immer wieder wird dem Film QAnon-Verbindung vorgeworfen (jetzt nicht von dir), obwohl der Film damit absolut nichts zu tun hat. Das wäre so, als würde man Mission: Impossible oder jedem anderen Film mit Tom Cruise vorwerfen, er würde Scientology verherrlichen oder bewerben. Caviezel ist ein Verschwörungstheoretiker. Ja und? Das hat mit dem Film nichts zu tun, und der echte Ballard hat sich öffentlich explizit von dieser QAnon-Sache distanziert. Der Film wurde sogar schon gedreht, BEVOR QAnon überhaupt existierte.

Der Film mag handwerklich und inszenatorisch vielleicht nur mittelmäßig sein, das ändert aber nichts daran, dass das Kernthema des Films immer noch getroffen wird und aufmerksam machen soll. WIE er das Thema anspricht, ist letztlich nicht so wichtig, sondern DASS er es tut. Und wie Cairbre schon passend schrieb: Wenn durch diesen Film auch nur ein Kind mehr gerettet wird, hat der Film schon sein Ziel erreicht.

Den Film aber mit der fast schlechtesten Note zu bewerten, hat er sicher nicht verdient. Ist er wirklich so schlecht, dass man ihn auf eine Stufe mit z. B. "Cats" aus 2019 stellt?

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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Cairbre : : Moviejones-Fan
11.11.2023 09:34 Uhr | Editiert am 11.11.2023 - 09:35 Uhr
0
Dabei seit: 23.11.11 | Posts: 348 | Reviews: 0 | Hüte: 9

Ich habe Sound of Freedom gestern gesehen, er hat natürlich wie fast alle Filme auch seine Schwächen, aber ich fand ihn filmisch sehr spannend inszeniert und vom Thema her sehr bewegend. Ich denke es ist auch eine gute Sache, auf dieses furchtbare Geschäft des Kinderhandels mit einem Kinofilm hinzuweisen und wenn damit nur einem Kind geholfen würde wäre dass eine tolle Sache. Den "wichtigen Aufruf" im Nachspann hätte es meines Erachtens auch nicht gebraucht, ich würd angesichts der Vorgeschichte der Produktion aber mal stark vermuten, dieser ist der Tatsache geschuldet, wie schwierig es nunmal tatsächlich war, den Film überhaupt ins Kino zu bringen (jahrelanger Kampf) und dass man dann zu Beginn auch nicht wissen konnte, dass sein breiter medialer Bann ihn nicht ausblenden sondern befeuern würde - vielleicht trug auch der Abspann ja wirklich zum Erfolg bei und wir hätten ihn sonst in Deutschland gar nicht im Kino sehen können.

Natürlich erfüllt auch dieser Film keine wissenschaftlichen Ansprüche (auch nicht an Therapie traumatisierter missbrauchter Kinder), aber warum jetzt hier so ein Aufriss darum gemacht wird dass er nicht perfekt geraten ist verstehe ich nicht, zumal es gerade kein Hollywood Blockbuster sondern ein Independent Film ist.

Diskriminierung von Lateinamerikanern findet vermutlich wer lange genug sucht, abgesehen davon dass die Story nunmal auf einer wahren Geschichte beruht wird im Film z.B. deutlich darauf hingewiesen, dass die USA (und nicht Lateinamerika) der weltweit grösste Umschlagplatz und Konsument ist.

Wer wie im Spiegel den Sound of freedom als "Rambo für den rechten Rand" bezeichnet, hat entweder den Film gar nicht gesehen oder ganz andere Vorstellungen sowohl von Rambo als auch vom rechten Rand als ich. Mal abgesehen davon, dass der originale Rambo ein kriegsmüder Antiheld war, geht Tim Ballard hier gerade nicht mit dumpfer Gewalt vor sondern agiert fast immer nur mit Köpfchen. Und wenn der Kampf gegen Kinderhandel und Pädophile wirklich "rechts" sein sollte was würde das über "links" aussagen

Was interessiert mich ob Donald Trump den gut fand? Politische Botschaften in Filmen sind doch voll im Trend, beim jüngsten Barbie Hype haben das alle bejubelt und gleichzeitig immer wieder darauf hingewiesen, also wem das dann doch zu viel feministisches Manifest war der könne nur Frauenhasser sein angesichts der wichtigen Botschaft des Films. Ist der Kampf gegen die weltweit wachsende Industrie der Kindersexsklaven etwa keine wichtige Botschaft?

Bei dem tollen "The other guys" hat sich auch keiner beschwert, dass im Abspann völlig überraschend aber sehr erhellend massiv auf die Ungerechtigkeiten von Schneeballsystemen, Firmenpleiten und Bonuszahlungen hingewiesen wird - jeder könnte das natürlich auch so wissen, trotzdem super hier mal schwarz auf weiss zu sehen in welchem Umfang da was schief läuft.

Und als Liam Neeson im klasse Hollywood Actionfilm 96hours reihenweise Bösewichte brutalst erledigte, die junge Frauen entführen unter Drogen setzen und zu Sexsklavinnen machen (praktisch selbe Setting mit etwas älteren Opfern), störte sich auch keiner dran, dass er ein alter weisser Mann war. Aber gut vielleicht war 2009 auch noch ne andere Zeit.

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PaulLeger : : Moviejones-Fan
11.11.2023 01:28 Uhr
0
Dabei seit: 26.10.19 | Posts: 2.354 | Reviews: 17 | Hüte: 263

@ luhp92

Aber ob es jetzt so klug ist, den eigenen Film mit einem Roman zu vergleichen, der seit 80 Jahren für die Darstellung der Afroamerikaner kritisiert wird?

Die größere Frage ist doch eher, wie der Film dazu führen soll, dass etwas verboten wird, was längst verboten ist...

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
11.11.2023 00:29 Uhr | Editiert am 11.11.2023 - 01:05 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.397 | Reviews: 180 | Hüte: 635

Ich komme gerade aus dem Kino.

Kurz gesagt, in meinen Augen widmet sich "Sound of Freedom" seinem ernsthaften und wichtigen Thema größtenteils zu pathetisch und emotionalisiernd. Die Art und Weise, wie das Leid der Kinderopfer in Szene gesetzt wird, der dämoniserende Blick auf Pädophile mit Lynchmoral, dazu eine sich aufspielende Musikuntermalung, Jim Caviezel läuft zu 70% mit einem stoischen und traurigen Dackelblick durch den Film, das war auch nicht wirklich ernstzunehmen.

Dem Film fehlt zu oft das Feingefühl, auch im Bezug auf das Drehbuch. Aufgefallen sind mir dahingehend vor Allem die Endszenen zweier Kapitel: In dem einen Kapitel kann Tim Ballard einen kleinen Jungen befreien. Dieser wird nach einer medizinischen Untersuchung von den Ärzten aber nicht in kindertherapeutische Obhut gegeben, sondern verbringt stattdessen den Abend alleine mit Tim Ballard; und wird von diesem dann auch noch über seine traumatischen Erlebnisse ausgefragt. In dem anderen Kapitel können Tim Ballard und seine Leute 50 Mädchen befreien, indem sie ein Pädosexparadies auf einer Insel errichten und sich selbst als Zuhälter ausgeben. Auch hier werden die Mädchen von der Polizei nach der Rettung nicht in ärztliche oder therapeutische Obhut gegeben, sondern feiern auf der Insel zusammen mit Ballard und seinen Leute eine friedliche und freudige Party. Also auf der Insel, auf der sie zu Sex gezwungen werden sollten, zusammen mit den Männern, die sie als Pädozuhälter kennengelernt haben.

So weit, so meiner Meinung nach erwartbar, würde ich "Sound of Freedom" immerhin noch 4 von 10 Punkten geben.

Wirklich albern und ärgerlich wird dann jedoch im Abspann. Es folgt eine kurzdokumentarische Hagiographie Tim Ballards, danach tritt Jim Caviezel persönlich in Nahaufnahme vor die Kamera - angekündigt als "wichtiger Hinweis" mit einem 120-Sekunden-Countdown - und versucht zu erklären, dass nicht Tim Ballard oder er die Helden des Films seien, sondern die Kinder. Achso! Warum wird das dann nicht so gezeigt, sondern genau andersherum? Ferner verbreitet Caviezel ernsthaft noch die Falschaussage, die Veröffentlichung des Films sei fünf Jahre lang systematisch verhindert worden, was für ein Idiot... Zum Schluss vergleicht er "Sound of Freedom" noch mit dem Roman "Onkel Toms Hütte", der Abraham Lincoln und die US-Politik dazu veranlasst habe, die Sklaverei abzuschaffen, Ähnliches solle nun "Sound of Freedom" für die Kindersklaverei leisten. Gut, beim Lincoln-Teil handelt es sich wahrscheinlich nur um eine Anekdote, aber das kann man finde ich schon so stehen lassen, hat der Roman damals schließlich in der Tat den Abolitionismus gestärkt. Aber ob es jetzt so klug ist, den eigenen Film mit einem Roman zu vergleichen, der seit 80 Jahren für die Darstellung der Afroamerikaner kritisiert wird?

Der Abspann bringt mich dazu, "Sound of Freedom" nochmal zwei Punkte abzuziehen.

Meine Bewertung
Bewertung

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

MJ-Pat
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sid : : Fischschubser
27.10.2023 19:50 Uhr | Editiert am 27.10.2023 - 20:20 Uhr
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Dabei seit: 01.10.12 | Posts: 2.122 | Reviews: 17 | Hüte: 59

Sound of Freedom habe ich noch nicht gesehen, deshalb kann ich zur Qualität nichts sagen.

Aber zum Vorwurf, dass der Film totgeschwiegen wurde, in Amerika mein ich, kann ich sagen, dass der Erfolg auch große Hollywood-/Film-Seiten völlig verblüfft hat. Ich hatte tatsächlich bis einen Tag vor dem Release fast nichts von dem Film gehört. Es gab kleine Erwähnungen auf boxofficetheory, aber insgesamt blieb der Film völlig unter dem Radar. Also auf der liberalen Seite (etwas pauschal ausgedrückt) war das Marketing tatsächlich nicht existent, aber ich glaube, auf der anderen wurde er durchaus beworben und diskutiert. Aber da die beiden Seiten nicht mehr oder kaum noch miteinander sprechen...

Mich ärgert es etwas, dass teilweise der ganze politische Hickhack eine echte Diskussion und Verbesserung der Situation verhindert. Andererseits hat der Streit viele erst aufmerksam gemacht.

PS: Das Finanzierungsmodell finde ich echt gut. Diese Woche startet After Death, dort macht es das Studio genauso. Zwar wurden auch bei SoF die meisten Tickets ganz normal an der Kasse verkauft, aber es kann einem kleinen guten Film in die Charts (ver)helfen und vor allem zu positiven Kritiken von Kinobesuchern, die wieder andere reinlocken und so weiter.

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
27.10.2023 19:26 Uhr | Editiert am 27.10.2023 - 19:39 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.397 | Reviews: 180 | Hüte: 635

"Der Film, den die Medien verbieten wollen" - Sound of Freedom und der Kulturkrieg

Ein sehenswertes und sachliches Video von David Hain zu "Sound of Freedom". Der Film hatte vor einer Woche seinen Pressestart in Deutschland, vorher hätten Journalisten und Kritiker den Film in Deutschland gar nicht legal sehen und besprechen können.

Bezeichnenderweise benötigt Hain 16 Minuten, um allein die Hintergründe zum Film aufzudröseln und zu erläutern, während das Review selbst nur sechs Minuten dauert^^ Im Review vergleicht er "Sound of Freedom" zur Einordnung qualitativ mit dem libanesischen Drama "Capernaum" aus dem Jahr 2018, welches ebenfalls Kindesentführung und Kindesversklavung zum Thema hat.

Beim Interview-Clip, in dem Jim Caviezel "Sound of Freedom" als den "Schindlers Liste" der heutigen Zeit bezeichnet, ist mir die Kinnlade heruntergefallen.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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MobyDick : : Moviejones-Fan
20.09.2023 18:38 Uhr
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Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Silencio:

Darüber hinaus: ich hab wahrscheinlich mehr Cannon-Filme geguckt als durchschnittliche User und hab mit einer ganzen Reihe von denen auch Spaß gehabt, wo "der Hase im Pfeffer liegt" seh ich hier jetzt nicht wirklich...

Da sind wir wahrscheinlich schon zwei, und grundsätzlich sind wir glaube ich inhaltlich näher aneinander als du gerade vermuten dürftest. Aber wir gehen da glaube ich auch bewusst daran und wissen woran wir sind...

Und in denen der Redaktion der Seite vorgeworfen wurde, sie würden den Film gezielt totschweigen...

Auch das eine Unart der heutigen Zeit, die mir sauer aufstösst, weil das ja offensichtlich komplett an den Haaren herbeigezogen ist. Auch als versehentlich mein Kommentar vor ein paar Tagen gesperrt wurde, gab es ja einen ähnlich obskurren Aufschrei.

ABER: Was ich anprangere in diesem Zusammenhang ist eben, dass BEIDE Seiten schnell schwarz weiß malen,und man sofort mit dem Finger auf andere zeigt und den anderen gleich ideologisch diffamiert, da gibt es mittlerweile eben keinen geordneten Mittelweg, der das alles nüchtern betrachten kann. Auch mir fällt das zunehmend schwierig, nicht gleich Leute anderer Meinung als Schwurbler anzusehen, aber ich versuche da schon differenzierter ranzugehen.

Und noch einmal, damit du das jetzt auch nicht in den falschen Hals bekommst, damit bist jetzt nicht explizit du gemeint, denn deine Argumentation ist ja formal völlig richtig - und nur um das Lob wieder zu schmälern (Zuckerbrot und Peitsche, hehe): in den meisten Fällen zumindest, wenn du nicht mit mir diskutierst :-p

Dünyayi Kurtaran Adam
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Silencio : : Moviejones-Fan
20.09.2023 18:17 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

Moby:

"Nur finde ich halt, dass der Film einfach schon die ganze Zeit vor allem von der ganzen Qanon Fraktion um Trump und Caviezel einfach zu Tode getrampelt wurde, ohne dass er überhaupt eine Chance hatte, für sich selbst zu reden

Jo, der ist immerhin auch gezielt zum Objekt gemacht worden, anhand dessen andere Schlachten ausgetragen werden sollen. In der Diskussion um den Film als Politikum kommt es auf den Inhalt des Films kaum an. Ich erinnere nur an die bisherigen Diskussionen zum Thema, die du ja auch verfolgt hast. Und in denen der Redaktion der Seite vorgeworfen wurde, sie würden den Film gezielt totschweigen...

"auch wenn du zur inhaltlichen Qualität selbst nichts sagst, ist klar wo der Hase im Pfeffer liegt:"

Falls es dir um die Formulierung "PR-Film" geht, weil das der einzige Punkt ist, den man wertend lesen könnte, entgegne ich einfach mal frech, dass die gleiche Formulierung bei der Diskussion eines x-beliebigen Musikerbiopics dich wahrscheinlich nicht gestört hätte. Darüber hinaus: ich hab wahrscheinlich mehr Cannon-Filme geguckt als durchschnittliche User und hab mit einer ganzen Reihe von denen auch Spaß gehabt, wo "der Hase im Pfeffer liegt" seh ich hier jetzt nicht wirklich...

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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MobyDick : : Moviejones-Fan
20.09.2023 17:59 Uhr
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Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Silencio

Wie immer hieb- und stichfeste Argumentation :-)

Mangelnde Auseinandersetzung führt zu schwarz-weiß-Bildern, nicht das hinterfragen von Motiven.

Auseinandersetzung bin ich auch ein Fan von, nicht Vorverurteilung, daher auch meine Aussage, dass es nur noch schwarz und weiß zu geben scheint. Vielleicht habe ich dies ja schon im Vorfeld für mich abgetan, da ich ja weiß, woher der Wind bei SoF herkommt und gehe da anders ran als der gemeine unbedarfte Kinogänger und habe da von mir auf andere geschlossen, keine Ahnung.

Nur finde ich halt, dass der Film einfach schon die ganze Zeit vor allem von der ganzen Qanon Fraktion um Trump und Caviezel einfach zu Tode getrampelt wurde, ohne dass er überhaupt eine Chance hatte, für sich selbst zu reden. Zugegebn, wie gesagt, ich erwarte rein gar nichts und werde ihn mir nicht antun, aber eine Vorverurteilung auf Grund seiner Herkunft hat er schon, auch wenn du zur inhaltlichen Qualität selbst nichts sagst, ist klar wo der Hase im Pfeffer liegt:

"Bitte nicht den PR-Film einer in der Kritik stehenden Organisation, die den Film explizit politisch vermarket, politisieren" ist definitiv ein Take...

Wie gesagt, mir kann es egal sein, und ich muss diesen Film nicht verteidigen, aber ein Stempel ist auch ein Abruck...

Dünyayi Kurtaran Adam
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Silencio : : Moviejones-Fan
20.09.2023 17:47 Uhr
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Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

Moby:

"Insofern wurde der Film schon unnötig politisiert und hat jetzt überall den Stempel drauf

Naja, nur weil eine der Personen, die an dem Film gearbeitet hat (und die im ganzen Brei wohl eher hired hand als passionierter Auteur war...) sich jetzt distanziert, ist die Diskussion doch nicht vorbei. Caviezel sondert seinen konspirativen Unsinn ja weiter ab, der Film hört nicht wegen einer Person auf ein Politikum zu sein...

"also ein rein reaktionär-faschistoides Machwerk Marke Hollywood-Actionvehikel der "Good old times" wäre, würde das den Film nicht besser oder schlechter machen."

Über die Qualität des Films habe ich kein Wort verloren.

"Ich finde heutzutage gibt es einfach viel zu schnell schwarz oder weiss und keine Graustufen.

[...], aber es wird sicherlich den einen oder anderen geben, die da einfach nur hoffen, einen soliden Actioner mit genügen Phobien für den gesunden Mittelklasse-Endzwanziger bis Mittvierziger zu sehen ohne da gleich rechte Propaganda drin zu sehen."

Gerade die, die "nur einen Film" schauen wollen, die keine Auseinandersetzung auch nur einen Millimeter unter der Oberfläche betreiben, sind doch die, die am ehesten Feindbilder eines Films nachplappern. "Nicht schwarz-weiß" ist ja nicht, den Film ohne Vorbehalte geil zu finden, sondern eventuell sagen zu können "okay, formal sauberer Film, der einigermaßen unterhaltsam fragwürdige Gesellschaftsbilder zeichnet." Mangelnde Auseinandersetzung führt zu schwarz-weiß-Bildern, nicht das hinterfragen von Motiven.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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MobyDick : : Moviejones-Fan
20.09.2023 16:49 Uhr
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Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Nachtrag: Je nach Lesart wird ja der Film American Sniper auch von beiden Seiten instrumentalisert, und dessen Regisseur Clint Eastwood stand vor jenem Film mit seinen Werken eigentlich auch immer diametral zu seinen offensichtlich mit zunehmendem Alter zu Tage tretenden Ansichten (egal ob er dafür jetzt aus Überzeugung oder des Geldes wegen), von daher finde ich es grundsätzlich immer schwer, ein simples Machwerk wegen der Instrumentalisierung von irgend einer Seite gleich zu verdammen.

Und vielleicht bin ich da auch zu blauäugig, denn die faschistischen Serien-Propagandavehikel 24 und Tal der Wölfe habe ich damals auch eher belächelt als als Gefahr angesehen, wo ich heute komplett anders zu stehe, wenn man sich die jeweiligen Gesellschaften in den jeweiligen Ländern anschaut, und man den gesellschaftlichen Impact dieser Serien a posterio nicht weg verhandeln kann. Aber ich würde gerne nicht immer vom Negativsten ausgehen- ich hoffe, dass das Glas halbvoll ist :-D

Dünyayi Kurtaran Adam
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MobyDick : : Moviejones-Fan
20.09.2023 16:42 Uhr
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Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Silencio

Nope, nicht wirklich. Der Regisseur hat sich inzwischen auch von der Bewegung distanziert und ausgesagt, dass er diese ganze Politisierung zwar nicht gut fand, aber es zum Erfolg des Films in Kauf genommen hat. Insofern wurde der Film schon unnötig politisiert und hat jetzt überall den Stempel drauf. Soweit ich das verstehe ist der Film selbst eben die ganze politische Propaganda nicht wirklich wert und nur heisse Luft. Selbst wenn da keine zwielichtige Organisation dahinter stünde und es eben nur ein fiktionales Werk wäre (was es ja anscheined eben doch ist!), also ein rein reaktionär-faschistoides Machwerk Marke Hollywood-Actionvehikel der "Good old times" wäre, würde das den Film nicht besser oder schlechter machen.

Ich finde heutzutage gibt es einfach viel zu schnell schwarz oder weiss und keine Graustufen.

Und nein, ich werde mir den Film nicht anschauen, weil es mich nicht die Bohne interessiert, so einen fatalistisch plumpen Pseudofilm zu schauen, aber es wird sicherlich den einen oder anderen geben, die da einfach nur hoffen, einen soliden Actioner mit genügen Phobien für den gesunden Mittelklasse-Endzwanziger bis Mittvierziger zu sehen ohne da gleich rechte Propaganda drin zu sehen. (Wie gesagt so ähnlich wie anno dazumal die ganzen fremden- und ideologiefeindlichen Machwerke seitens Schwarzenegger, Belmondo, Stallone, Norris, Scheider und wie sie alle hiessen, so heute auch kein Hahn mehr danach kräht...)

Man kann mich für diese Aussagen jetzt sicherlich auch in irgendeine Schwurbelschiene schieben, aber ich weigere mich dem Trend zu folgen und gleich rote Linien zu ziehen, sondern versuche dem zu folgen, was ich zumindest bei mir gesunden Affenverstand nenne ...

Dünyayi Kurtaran Adam
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