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Kein Joke: Joaquin Phoenix als Held für Tiere

Moviejones | 25.09.2019

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5 Kommentare
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Poisonsery : : Moviejones-Fan
25.09.2019 06:04 Uhr
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Dabei seit: 02.03.18 | Posts: 2.009 | Reviews: 7 | Hüte: 32

Ich weiß wir Menschen essen zuviel Fleisch und das wegen der Fleischindustrie soviel Regenwald verbrannt wird, aber für mich ist das doch sehr schwammig und Veganer kommen oft mit Argumenten mit Tierwohl und unnötiges Töten. Das stimmt zwar aber auch Pflanzen sind LEBENDIG. Pflanzen können auch leiden und auch für Getreide, Reis usw. werden Wälder gerodet. Wir sind abhängig von ORGANISCHEM Material aber da wird von keinem Veganer angesprochen.

Aber grundsätzlich eine gute Aktion von Ihm. Ich hoffe es regt einige zum nachdenken an.

Poisonsery kommt vom Beyblade und ein Kürzel des Blades Poison Serpent :–)

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Petra82 : : Schneefeger
25.09.2019 08:28 Uhr
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Dabei seit: 07.10.08 | Posts: 2.030 | Reviews: 15 | Hüte: 82

@Poisonsery

Übrigens direkt von Peta sehr schön aufgegriffen dein Argument.

Ja, Pflanzen sind lebendig. Ich denke, es ist aber ein großer Unterschied, deren mögliches Schmerzempfinden mit dem messbaren Leid einer Kuh gleichzusetzen, die geschlachtet wird (v.a. wenn das Bolzenschussgerät nicht 100% betäubt).

So ein extremer Vergleich erinnert mich persönlich immer an Ricky Gervais und seine Gegner. Er nutzt seine Popularität regelmäßig dazu, auf verschiedene Missstände hinzuweisen. Doch immer, wirklich immer kommt irgendjemand um die Ecke, der so was sagt wie "Sei du doch erst mal perfekt, dann darfst du was sagen!".

Dazu ist einfach festzuhalten, niemand ist vollkommen "ohne Schuld" (alles auch Ansichtssache und Definitionsfrage) und perfekt - aber ein solches Aufrechnen bringt nichts. Und wer definiert überhaupt, wer was sagen darf?

Wichtig ist, dass wir anfangen, wichtig ist, dass wir uns bewusst werden. Und per se zu sagen, als Beispiel, "die Veganer nehmen mir was weg" oder "die kranke Greta hat den Schuss nicht gehört", ist einfach billig und dumm. So was ist häufig zu hören, dabei habe ich z.B. noch nie einen wirklich militanten Vertreter getroffen - ich selbst esse seit Jahren nur noch sehr wenig Fleisch und versuche, immer bewusster einzukaufen.

Gelingt nicht immer, aber zumindest ist mir bewusst, dass die bloße Kontrahaltung oder das Bringen skurriler Argumente...nun mal...gar nichts bringt.

Warum bin ich nicht aus Stein wie du...?

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SazzSomewhere : : Moviejones-Fan
25.09.2019 11:11 Uhr
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Dabei seit: 08.07.19 | Posts: 4 | Reviews: 0 | Hüte: 0

Ich habe den Eindruck, das wir Menschen ziemlich gut darin sind, uns die Sachen schön zu reden. Da finde ich es auch immer lustig, wenn jemand von "gesunder Menschenverstand" redet und ich mich dann immer frage, ob er oder sie jetzt von sich als Referenz ausgeht und die restliche Welt danach beurteilt.

Wenn wir uns eingestehen würden, dass wir nicht diese heiligen Moraltempel sind, für die wir uns immer selbst halten, sondern uns eigentlich eher im düsteren Graubereich aufhalten, wäre das ein echter Gewinn.

In den letzten Jahren ist es echt schlimm geworden, wie die sogenannte "Gesellschaft" (oder das, was wir für sie halten) uns einreden möchte, was wir alles tun müssen, um der optimale Leistungsträger zu sein (einfach mal nach "Morgenroutine" googeln). Früher hat uns die Werbung eingeredet, was wir alles tun müssen, damit wir Perfektion erlangen können - heute sind es diese unzähligen Click-Bait-Artikel wie "Fünf Dinge, die sie unbedingt für das perfekte Kalbsschnitzel wissen musst".

Wenn den Menschen das oft genug eingeredet wird, dann glauben sie einfach irgendwann daran. Das ist primitiv, funktioniert aber erschreckend gut. Und damit läuft das im Gehirn dann auf "Wenn ich das tue, bin ich ein guter Mensch". Meistens ist das "tue" dann auf den Konsum eines bestimmten Produktes ausgerichtet und macht den Hersteller reich und die Menschen glücklich...

Uns hat die Werbung 50 Jahre eingeredet, Milch wäre gut. Die Wissenschaft spricht da ganz andere Fakten. Ist uns aber egal, weil wir in dem Glauben erzogen worden sind (Spoiler: Milch ist gut für die Kälber, aber nicht für Menschen).

Ich selber trinke Milch. Bin echt nicht stolz drauf, kann es aber nicht abschütteln, weil es mit meiner Kindheit so eng verdrahtet ist (ich sag nur Aldi-Kakao laughing). Da komme ich aus der Nummer nicht raus. Und es tut mir echt Leid. Ich versuche es zu reduzieren, aber selbst das sehr mühselig. Ich sehe mich da definitiv in einem schlechten Licht.

Ich erwarte von niemanden, dass er jetzt mit seinem Fleischkonsum aufhört. Auch wenn die Faktenlage erdrückend ist (ich sag nur: Sojafutter aus dem Amazonas, der gerade dafür abgebrannt wird). Die Fakten kennt inzwischen jeder.

Aber ich finde, es würde der Diskussion riesig helfen, wenn wir uns selbst eine etwas ehrlichere Betrachtungsweise zulegen würden. Wir müssen nicht strahlend weiß sein, es reicht vollkommen, wenn wir unseren Graubereich nicht mit irgendwelchen absonderlichen Konstrukten ("Ich habe ein Recht auf Fleisch") zukleistern würden sondern uns dem ehrlich stellen. Dann hätten wir nämlich eine Möglichkeit, konstruktiv nach Verbesserungen zu suchen.


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Petra82 : : Schneefeger
25.09.2019 13:02 Uhr
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Dabei seit: 07.10.08 | Posts: 2.030 | Reviews: 15 | Hüte: 82

@SazzSomewhere

Schöner Text, bin ich bei dir.

Warum bin ich nicht aus Stein wie du...?

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Mogwai : : Moviejones-Fan
26.09.2019 00:32 Uhr
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Dabei seit: 24.01.17 | Posts: 99 | Reviews: 3 | Hüte: 10

@Poisonsery

Die Hauptmotivation der allermeisten Veganer ist der ethische Aspekt: Die Minimierung von Leid für unseren Konsum. Leid lässt sich natürlich nie völlig vermeiden. Denn auch bei der Ernte sterben kleinere Tiere, das ist Veganern auch bewusst. Da wir sehr viele Menschen sind, benötigt unsere Nahrung aber auch sehr viel Platz. Natürlich noch mehr, wenn zusätzlich noch Milliarden Tiere gemästet und gezüchtet werden. Denn das Tier kann nur einen sehr geringen Teil der Futterkalorien in Fleischkalorien umwandeln (das Umwandlungsverhältnis beträgt 7 zu 1). Der Stoffwechsel verbrennt die meisten Kalorien. Das Mastfutter verbraucht etwa 60% der landwirtschaftlichen Flächen in Europa (weltweit sind es etwa 33%). Das hat zur Folge, dass immer mehr Platz weichen muss für Futter, welches größtenteils verbrannt (vom Stoffwechsel) und in Gülle umgewandelt wird, die Böden und Gewässer stark belastet, auch mit antibiotikaresistenten Keimen, die wir dann unbewusst aufnehmen.

Die Sache mit den Pflanzen:

Ein Schmerzempfinden besitzt sie nicht, denn alle dafür notwendigen Voraussetzungen wie zB ein zentrales Nervensystem, welches für die Verarbeitung von Schmerzreizen notwendig ist, besitzt weder ein Blümchen, noch eine Kartoffel oder eine Erbse. Sie könnten mit Schmerzen auch wenig anfangen, denn weder könnten sie flüchten, noch sich irgendwie verteidigen. Das bedeutet aber nicht, dass Pflanzen keine Reize wahrnehmen und Informationen sogar untereinander teilen können, denn dazu sind sie sehr wohl fähig.

Wenn wir die Leidensfähigkeit von uns Tieren (also Mensch wie Schwein wie Huhn) mit Pflanzen vergleichen gibt es doch deutliche Unterschiede. Auch Fische sind in ihrer Leidensfähigkeit uns Säugetieren sehr ähnlich. Es gibt aber keine wirklich seriösen Erkenntnisse, dass das bei Pflanzen ähnlich wäre (vielmehr Interpretationen). Aber selbst wenn Pflanzen tatsächlich leiden könnten, wäre es dennoch eine deutliche Minimierung von Leid, da durch den Tierkonsum neben den Tieren noch weitaus mehr Pflanzen sterben müssen für die Mast, als für den menschlichen Konsum. 7,7 Milliarden Menschen mit steigender Tendenz kann man langfristig nicht mit Tierprodukten ernähren. Außer sie werden irgendwann flächendeckend künstlich erzeugt. Bis dahin ist die beste Lösung Pflanzen statt Tiere zu essen. Klingt simpel, ist für viele Menschen aber unvorstellbar - reine Kopfsache.

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