Ich finde diese Aussage eigentlich wenig überraschend. Nennt mich naiv, aber für mich war Magneto nie "Der Böse". Sicherlich stellt er den Gegenpart zu Prof.X dar, aber das macht ihn doch nicht (zwangsläufig) schlecht. Selbst in den "alten" X-men wird doch deutlich, dass Magneto auch nur im Sinne der Mutanten handeln will. Über seine Umsetzung kann (oder muss) man sicherlich streiten, aber auch die ist m.E. nur geprägt aus seinen persönlichen Erfahrungen. Dies hat man, wie ich finde, in First Class sehr gut dargestellt.
(Wer die Filme nicht kennt könnte jetzt gespoilert werden)
Nachdem der manipulierte Magneto den Standort von X Schule verrät, entschuldigt er sich beim Prof., dass er das nie gewollt hat. Nach dem Tod von X hält er dessen Andenken in Ehren, indem er sagt keiner hätte soviel für die Mutanten getan wie X. Dies zeigt m.M.n. dass beide die gleiche Motivation haben, nur andere Wege wählen. Und da muss man sich, (wie in jeder guten Beziehung) zwischendurch auch mal reiben.
... ... aber lass uns ganz offen sein, Du hast nie Wert gelegt auf meine Freundschaft!
Du hast vollkommen Recht! Magneto gehört zu den Figuren, die man der Kategorie "schwer zu definieren" zuordnen kann. Eric ist seit Kindestagen ein seelisch und emotional gebrochener Mann, was sich logischerweise auf seine Handlungen und Entscheidungen auswirkt. Wie man in X-Men - Erste Entscheidung sehr gut erkennen kann (An der Stelle wäre ein Lob an die Verantwortlichen angebracht!), ist der Mann nicht durch und durch "böse", sondern er hat auch seine guten Seiten. Doch "leider" wurde jener Mann von seinen Emotionen überrannt, wo der Charakter Magneto, wie wir ihn "heute" kennen, seine Anfänge nimmt. Hier wäre ein Vergleich angebracht, den ich als passend beurteile, damit das bessere Verständnis gesichert ist. Es handelt sich hierbei eine Filmfigur, die global gesehen, weitaus bekannter ist als Magneto und zwar handelt es sich hierbei um Anakin Skywalker (Star Wars Saga). Jener hat Ähnliches durchlebt, wenn auch im späteren Alter, was aber bei höchstens fünf Jahren keinen großen Unterschied ausmacht. Er verlor, wie auch Eric seine Mutter, wenn sich auch die Umstände wiederum unterscheiden. Wie schon von Jedimeister Yoda klar und deutlich definiert wurde, wurde Anakin Yodas Befürchtungen zufolge von seinen Emotionen überwältigt. Das geschah in zwei Phasen und das war die Erste. In der Zweiten ließ er sich am Tode seiner (heimlichen) Geliebten (Padmé Amidala) verschulden, was ihm den Rest gab. So wurde Darth Vader bzw. Lord Vader, wie wir ihn "heute" kennen, geboren. Leider kam Anakin/Vader erst zwanzig Jahre später zur Besinnung, aber das ist nun eine andere Geschichte... :-)
Saruman believes it is only great power that can hold evil in check, but that is not what I have found. I found it is the small everyday deeds of ordinary folk that keep the darkness at bay...small acts of kindness and love. (Gandalf, Hobbit: AUJ)
stimmt. es gibt genug gründe, um zu sehen, dass magneto nach seiner entscheidung, gegen die menschen zu kämpfen, nicht durch und durch böse ist. es geht ihm nur auf den wecker, dass professor x, egal was passiert, immer noch den menschen helfen will.
wenn jemand seiner mutanten prof x etwas in den bisherigen x-men filmen hätte antun wollen, dann glaube ich, hätte magneto den mutanten persönlich vernichtet.
Ich schließe mich meinen Vorrednern an, Magneto wollte ja eigentlich auch immer nur für das Wohl der Mutanten sorgen...wenn auch mit drastischeren Methoden.
Auch ich habe Magneto und Professor X immer eher als zwei Seiten einer Medallie betrachtet, von denen keine die "Richtige" sein muss. Magneto ist gegenüber den Menschen halt schlicht so radikal, wie die Menschen den Mutanten gegenüber auch sind. Dabei ist natürlich verständlich, dass die Vorgehensweise zeitweise "böse" wirkt und ja, er ist ja auch gnadenlos in seinem Handeln, trotzdem ist er den Mutanten gegenüber sehr loyal eingestellt. Auch wenn er sich da nie blauäugig zeigt, zu sehen an seinem Umgang mit Wolverine z. B.
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
Ich gestehe "X-Men - Die erste Entscheidung" bisher nur ausschnittsweise zu "kennen", bin aber dennoch von den bisherigen Kommentaren zu Magnetos psychologischen Profil sehr angetan. Diese Diskussion findet auf einem hohen Niveau statt und offenbart, dass hier wirkliche Genre-Kenner konferieren und sinnvollen Austausch betreiben. Dafür möchte ich der MJ-Community herzlich danken! Außerdem hat sich ZSSnake mit seinem letzten Kommentar allemal für einen Hut qualifiziert! Biddeschön!
p.s. Die erste "X-Men" Trilogie, nebst Wolverine spin-off, kenne ich aber dennoch und obwohl kein "Fan", bin ich von XM 1 und 2 durchaus angetan. Der dritte und der Vielfraß waren leider etwas mager... :-(
@Cutty: Wenn du den X-men grundsätzlich nicht abgeneigt gegenüber stehst, und auch noch Interesse an der Charakterzeichnung von X und Magneto hast, kann ich dir "First Class" in Gänze nur ans Herz legen. Trotz des ein o. anderen (vermeintlichen) Logikfehlers, den ich selbst noch nicht einmal sehe :-), ist das m.M.n. eines der besseren Prequels. Die Figuren sind logisch eingeführt und aufgebaut und versprechen (sofern man ihnen treu bleibt) noch großartige Fortsetzungen.
... ... aber lass uns ganz offen sein, Du hast nie Wert gelegt auf meine Freundschaft!
Fassbender gibt "X-Men"-Update - muss Magneto böse sein?
Moviejones | 20.01.2012