AnzeigeR
AnzeigeR
AnzeigeR

28 Years Later

Kritik Details Trailer News
Können Sie mal mein Ale halten?

28 Years Later Kritik

28 Years Later Kritik
0 Kommentare - 21.10.2025 von DrStrange
In dieser Userkritik verrät euch DrStrange, wie gut "28 Years Later" ist.
28 Years Later

Bewertung: 3.5 / 5

ACHTUNG – KANN SPOILER ENTHALTEN

Zuerst mein Dank an MJ, für den Hinweis auf die Prime €1,99 Aktion. Wenn ich den Film schon im Kino ausgelassen habe, dann investiere ich halt im Heimkino mal die zwei Euro.

Trailer zu 28 Years Later

Der Film ist fürwahr ein wenig schwierig zu beurteilen und das wird wohl auch nicht besser, bevor man hier die Fortsetzung gesehen hat, denn für eine endgültige Wertung endet die Geschichte einfach zu abrupt.

Die Vorgängerfilme habe ich damals in den tiefen und wilden 2000ern gesehen, als etwas, was sich inzwischen wie ein halbes Leben entfernt anfühlt. Meine Erinnerung an diese Titel ist daher auch besonders schwammig, also in etwa so wie Zombies gern Hirn vernaschen. Aber ich hatte die Filme für die damalige Zeit immer als recht positiv in Erinnerung, nicht unbedingt innovativ, aber eine leichte frische Brise für das heiß umkämpfte Genre.

Dann kam das Unfassbare! Die Zombieserie „The Walking Dead“ erschien 2010 am Horizont und war plötzlich der nächste große Scheiß, den man gesehen haben muss. Ich kann mich noch erinnern, wie ich die erste Staffel damals noch in der Videothek ausgeliehen habe, wegen der geringen Episodenanzahl. Unfassbar war aber vor allem, wie „salonfähig“ das Genre der Zombies plötzlich wurde. Die frechen Racker mit Appetit auf Menschenfleisch waren in der Mitte der Gesellschaft angekommen und sogar Tante Erika, gründete einen Zombie-Männchen-Häkelkurs.

Einige Jahre später und dank vieler weiterer Folgen Walking Dead, einer nicht mehr nachvollziehbaren Anzahl von Spinoffs und einer Fantastilliarde von anderen Filmen und Serien zum Thema „Untoter Knabbermix“, ist das komplette Genre durchgekaut und ausgespuckt, wie ein zähes Stück Fuß von Opa Jürgen. So ähnlich wie das Thema „Vampire“ seit Jahrzehnten komplett durch ist und definitiv wissenschaftlich bewiesen ist, dass die Blutsauger nicht soviel inhaltlich hergeben wie Hollywood zu glauben vermeint.

Was hat das nun mit „28 years later“ zu tun? Eigentlich nix. Ich sinniere nur über alte Zeiten.

Trotzdem ist es eher unwahrscheinlich das in absehbarer Zeit noch irgendein relevanter, geschweige denn innovativer Beitrag zum „Zombie-Genre“ kommen wird.

Wobei… sind das hier überhaupt Zombies oder eher „Wüteriche“? Also mehr in die Richtung gelagert wie damals die Leute in Romero’s „Crazies“. Egal…

Der Film ist vor allem sehr „britisch“. Sowas können einfach nur Briten. Das ist so eindeutig die Handschrift, die hier einem entgegenschreit.

Alleine schon die Hommage an die Freiheit von England und dazu immer wieder die Verwendung von Bildern des englischen Langbogens. Wie eben hier aus Laurence Oliviers „Henry V“ (1944), mit Bauernheer und Langbögen das französische Reiterheer bei Agincourt niedergemäht wurde. Umblende Gegenwart und man ist wieder genau da angekommen… „my trusty ol‘ longbow“ oder wohl eher „The trewþful Englissh longbow was ful myghty in bataille."

Versessen auf Boyle als Regisseur bin ich nicht gerade, aber „Trainspotting“ haben wir damals verdammt oft angeschaut, auch Sunshine war so ein kleiner, aber feiner Geheimtipp, während andere Filme wie „Slumdog Millionaire“ komplett an mir vorbeigerauscht sind. „Hit and miss“ würde ich sagen.

Die Bilder der Locationshots können sich aber wirklich sehen lassen. Northumberland größtenteils, Somerset, Hexham. England bietet einfach verboten tolle Fleckchen zum drehen.

Die Kamerafahrten für mich gerade noch so in Ordnung. Zumindest nicht arg zu verwackelt und lieber mal lange und gleichmäßige Shots. Vielleicht ein paarmal zu oft in die Nahaufnahmen gewechselt und zu lange draufgehalten, was mir keinen Mehrwert bietet, besonders wenn ich dann nur die bekannten und durchgelutschten Gorebilder zu sehen bekomme.

Von den Darstellern ist sicher Ralph Fiennes hier der heimliche Held. Fiennes kann doch auch gar nicht anders, oder? Der könnte das berühmte Telefonbuch spielen und es wäre noch sehenswert.

Alfie Williams kannte ich noch aus der „His dark materials“ Serie, zumindest, soweit ich die Serie ertragen konnte. Hat sich gut gemacht und kann die „Beinahe-Hauptrolle“ recht gut stemmen. Talent ist hier vorhanden, das aufhorchen lässt.

Jodie Comer dachte ich gekannt zu haben und hat mir hier auch gefallen, aber ich glaube ich verwechsle die Dame gerade mit jemand anderem.

Aaron Taylor-Johnson bleibt mal wieder belanglos. Wo „Kick-Ass“ damals so vielversprechend ausfiel und seitdem irgendwie keine mir bekannte Rolle nachgekommen ist, in der er beweisen konnte, auch nur im Entferntesten mit den Großen mitspielen zu dürfen. Entäuschend.

„28 years later“ gefällt vor allem in seinen Momenten, wenn der Film es sich gönnt mal still zu stehen und innezuhalten. Da können dann auch plötzlich die Darsteller besser aufatmen. Leider verhält sich der Film dann doch recht sprunghaft und es fehlt ein wenig am notwendigen roten Faden zwischen all dem „Coming of Age“, „Krebs-Drama“, „Survivalhorror“ und „Gesellschaftssatire“.

Trotzdem ist „28 years later“ einer der wenigen Filme des toten Genres, die ich noch so halbwegs akzeptieren möchte und sei es nur wegen seiner unglaublich sympathischen britischen Wurzeln.

Am Ende wird die Fortsetzung zeigen, ob man hier eine runde Geschichte (zu Ende) erzählen kann.

Bis dahin tendiere ich mal zu 6,5 von 10 Punkten.

28 Years Later Bewertung
Bewertung des Films
710

Weitere spannende Kritiken

Der Pate 3 Kritik

Epilog: Der Tod von Michael Corleone

Poster Bild
Kritik vom 09.10.2025 von luhp92 - 3 Kommentare
Michael Corleones Weg in die Legalität, sein Gang nach Canossa, sein Ablasshandel mit dem Vatikan, er muss letztendlich scheitern, zu schwer wiegen die Sünden der Vergangeheit, zu schwer die Jahrhunderte alte Geschichte sizilianischer Kriminalität. Nachdem Michael als junger Mann quas...
Kritik lesen »

Roar - Ein Abenteuer Kritik

Der reale "Jurassic Park"

Poster Bild
Kritik vom 07.10.2025 von luhp92 - 2 Kommentare
Ein einzigartiges Werk im wahrsten Sinne des Wortes, bei "Roar" handelt es sich um einen Terrorfilm, der eigentlich nie gedreht hätte werden dürfen und der (hoffentlich) auch nie wieder gedreht werden wird. Ich kann das gar nicht richtig in Worte fassen, die Seherfahrung ist absolut wahnw...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!

Forum Neues Thema
AnzeigeR