
Jurassic World Evolution 3 (PC)
Aller guten Dinge sind drei und irgendwann muss es gelingen, denn das Leben findet immer einen Weg! Nachdem man dem ersten Jurassic World Evolution den guten Willen angesehen hatte, aber viel zu einer guten Parkmanagementsim fehlte, besserte die Fortsetzung deutlich nach. Doch auch da haperte es noch an allen Ecken für jene, die einfach wie einst in Projekt Genesis einen Freizeitpark mit Dinos aufbauen wollte. Gerade da Frontier mit Planet Zoo und Planet Coaster gezeigt hatte, wie gut sie das Genre beherrschten, war dies bei der Jurassic World Evolution-Reihe immer etwas schade. Jurassic World Evolution 3 macht nun endlich fast alles richtig. Fans der Reihe bekommen wieder einen Kampagnenmodus geliefert, wo Dr. Ian Malcolm wichtige Abschnitte im Fortschritt kommentiert und der Spieler in unterschiedlichen Parks Missionen erfüllen und verschiedene Herausforderungen meistern muss. Bestimmte Dinos besorgen und einfangen, bestimmte Managementvorgaben lösen und natürlich mit Katastrophen umgehen, wenn der T-Rex wieder ausgebüxt ist.
Hier wird spielerisch kaum etwas Neues geboten, sondern das Bekannte mit den Elementen kombiniert, die zuvor kritisiert wurden. Denn endlich gibt es weibliche und männliche Dinos, es gibt Nachwuchs zum Aufziehen und mit über 80 Spezies auch genug Dinosaurier, die man im Park beheimaten kann. Die größte Neuerung sind aber die kreativen Werkzeuge, denn endlich ist es möglich den Park nach eigenen Vorstellung in Jurassic World Evolution 3 zu gestalten. Die Gehege und Einrichtungen sind modular aufgebaut, die Umgebung lässt sich endlich stärker beeinflussen und es gibt mehr Attraktionen. Damit ist das Spiel endlich der vollwertige Ersatz für Planet Zoo, falls man statt Löwen Velociraptoren möchte und in Kombination mit der Jurassic World-Lizenz, kommt auch das Filmfeeling auf. Stürzt man sich dann in den Sandkastenmodus, der ganz nach den eigenen Wünschen eingerichtet werden kann, steht dem kreativen Dinospaß nichts mehr im Weg.
The Outer Worlds 2 (PC, PS, Xbox)
2019 überraschte uns Obisidian Entertainment mit dem Release von The Outer Worlds. Ein 3D Shooter-RPG, welches ganz klar von Fallout inspiriert war. Kein Wunder, hatte das Studio zuvor doch am beliebten Fallout - New Vegas gearbeitet. Doch The Outer Worlds hatte ein Problem, es war zu kurz, der Umfang überall überschaubar. Mit The Outer Worlds 2 gibt es jetzt die waschechte Fortsetzung, die alles besser machen will. Größere Welten, mehr Story, mehr Waffen, mehr Gegner, mehr RPG-Elemente, bessere Grafik und noch vieles mehr. Das verspricht The Outer Worlds 2 und hält es tatsächlich. Als mutiger Agent des Erdenrats müsst ihr die Quelle verheerender Risse aufdecken, welche die gesamte Menschheit zu vernichten drohen. Eure Ermittlungen führen euch nach Arcadia, der Heimat der Sprungantriebs-Technologie, wo das Schicksal der Kolonie und letztlich der gesamten Galaxie von deinen Entscheidungen abhängt. Dabei wird Humor ganz großgeschrieben, alles ist dem Kapitalismus unterworfen und ganz wichtig, eure Entscheidungen wirken sich sowohl auf den Ablauf der Missionen, als auch auf die gesamte Handlung ab. Denn im Laufe der Zeit stellt ihr euch in The Outer Worlds 2 eine Crew zusammen, die ganz eigene Ansichten auf die Welt hat und es gar nicht mag, wenn ihr gegen ihren moralischen Kompass verstoßt.
Ebenfalls ist es schön, dass die RPG-Elemente in The Outer Worlds 2 deutlich aufgebohrt wurden. Dabei orientiert man sich aus dem an Fallout und Wasteland bekannten System, bei denen eure Stats sich auf unterschiedlichste Skills auswirken, die ihr im Idealfall möglichst schnell hochskillt. Denn gerade Fokussierung wird belohnt und viele Herausforderungen im Spiel setzen voraus, dass bestimmte Skills auch ein gewisses Level erreicht haben. Ansonsten lassen sich Situationen nicht auch durch Dialoge gewaltfrei lösen, Computer nicht hacken oder Schlösser öffnen. Dazu gibt es einen großen Pool an Perks, die ihr alle paar Level auswählen könnt und euren Charakter noch stärker individualisieren und es euch ermöglichen stärker zu werden oder gezielt Schwächen auszumerzen. Das Rad wird hier in The Outer Worlds 2 nicht neu erfunden, aber dieses beliebte und robuste RPG-System in Kombination mit der Grafik und Humor sind es, die dieses Spiel hervorstechen lassen und zu einem wunderbaren Erlebnis werden lassen!
Ninja Gaiden 4 (PC, PS, Xbox)
Es gibt Spiele die sind schwer, dann gibt es Spiele die sind sehr schwer und dann gibt es Ninja Gaiden. Wie kaum eine andere Reihe hat sich diese einen Namen damit gemacht, so manchen Spieler schon an den Rand des Wahnsinns gebracht zu haben. Knüppelharter Schwierigkeitsgrad gepaart mit Ninja-Action. Die meldet sich in Ninja Gaiden 4 zurück. Nachdem der letzte Teil bereits 13 Jahre alt ist und Koei Tecmo zuletzt vor allem Remaster der letzten drei Teile veröffentlichte, ist Ninja Gaiden 4 der erste neue Teil seit langer Zeit. Spielerisch waren die Erwartungen groß, denn Platinum Games hat sich das Spiel vorgenommen und wurde dabei von Team Ninja unterstützt, die derzeit am im gleichen Universum spielenden Nioh 3 arbeiten. Herausgekommen ist, wenig verwunderlich, ein butterweiches Schnetzelabenteuer, welches eure ganze Aufmerksamkeit benötigt. Die Handlung ist wie immer eher schmückendes Beiwerk. Ein endloser Miasma-Regen hängt über dem Tokio der nahen Zukunft, nachdem ein alter Feind wiederauferstanden ist. Das Schicksal der Stadt liegt in den Händen des jungen Ninja-Ausnahmetalents Yakumo. Er muss sich einen Weg durch kybernetische Ninja-Soldaten und jenseitige Kreaturen bahnen, seine Bestimmung erfüllen, die er sich mit dem legendären Ryu Hayabusa teilt, und Tokio von dem alten Fluch befreien, der die Stadt in die Knie gezwungen hat.
Was folgt sind aufregende Locations, viele Feinde, darunter klassisches Kanonenfutter in Form anderer Ninjas und schwer bewaffneter Feinde, aber auch die ein oder andere übernatürliche Kreatur in Form von Yokais mischt immer wieder mit. Dabei müsst ihr entscheiden, welche Waffe in welcher Situation am geeignetsten ist, wobei ihr dabei vor allem auf kurze Distanz angreift und geschickt Blocken, ausweichen und attackieren müsst. Wo man bei der Nioh-Reihe aber dann wenigstens die Möglichkeit hat sich hochzuleveln, wird in Ninja Gaiden 4 vor allem euer Skill gefordert sein. Dies ist ein klassischer Actionschnetzler, wo bereits kleinste Fehler vom Gegner massiv bestraft werden und zum Verlust eurer Lebensenergie oder sogar direkt zum Ableben führen. Wer solch einen Schwierigkeitsgrad nicht gewöhnt ist, sollte vorsichtig erst einmal reinschnuppern, Fans der Reihe schlagen sofort zu.
Tormented Souls 2 (PC, Xbox, PS)
Auch wenn wir früher mit der Reihe unsere Schwierigkeiten hatten, haben wir mit der Zeit die Resident Evil-Reihe wirklich lieben gelernt. Vor allem die klassischen Teile hatten es uns irgendwann angetan und es war schade, dass nur wenige Spiele diese Art des Survival Horrors gut hinbekommen hatten und solche Spiele auch nicht mehr sehr oft erscheinen. Doch mit Tormented Soul erschien genau so ein Spiel 2021 von einem kleinen Indie-Entwickler. Das Spiel legte großen Wert darauf, das Spielgefühl der frühen Resident Evil-Teile einzufangen. Zwar war manches hakelig und man merkte dem Spiel die Herkunft durch ein kleines Studio an, aber die Atmosphäre war dicht, die Erkundung machte Spaß und es fühlte sich tatsächlich wie ein gutes Survival Horror-Spiel an. Die Fortsetzung Tormented Souls 2 knüpft nun direkt an der Handlung und den Stärken des Vorgängers an.
Nach den Schrecken im Wildberger-Krankenhaus hatte sich Caroline auf ein normales Leben mit ihrer Schwester Anna gefreut. Doch Anna litt zusehends unter Visionen und begann verstörende Szenen zu zeichnen. Um sie von ihren Qualen zu befreien, reist die verzweifelte Caroline in den abgelegenen Ort Villa Hess, wo sich ein rätselhaftes Krankenhaus tief in den Bergen des südlichen Chile befindet. Hinter dem freundlichen Lächeln des Klinikpersonals verbirgt sich jedoch ein erschreckendes Geheimnis, und bald finden sich die beiden Schwestern im Zentrum eines völlig neuen Albtraums wieder...
Plants vs. Zombies - Replanted (PC, Xbox, PS, Switch)
Popcap Games wurde vor 25 Jahren gegründet und war vor allem in den 0er-Jahren und um 2010 herum ein Hitgigant, den viele gar nicht so richtig wahrgenommen hatten. Mit kleinen eingängigen Spielen schafften sie es sowohl auf dem PC als auch mobilen Geräten besonders Gelegenheitsspieler zu erreichen. Zu ihren größten Hits zählte dabei Plants vs. Zombies, bei dem Gartenpflanzen Zombies darin hindern mussten, in das Haus des Besitzers einzudringen. Das schnell erlernbare Spielprinzip, die amüsante Grafik und die unverkennbare Musik sorgten für langanhaltenden Spielspaß. Mit Plants vs. Zombies - Replanted kommt dieser Klassiker nun zurück. Dabei wurde vor allem die Grafik auf HD getrimmt, ohne die Optik von einst zu verlieren.
Die gleichen Oberflächen, die gleichen Level, die gleichen Zombies, die gleichen Pflanzen, alles aber eben in hübscher. Im Gegenzug gibt es keine Neuerungen und auch einige Onlinefunktionen von früher sind der Schere zum Opfer gefallen. Ein neues Areal mit ein paar neuen Gegnern, Pflanzen und Besonderheiten wäre schon schön gewesen. Deswegen ist dieses Spiel vor allem für jene interessant, die das Spiel einfach lieben und in Ruhe erneut den Singleplayer durchspielen wollen. Wer hingegen das volle Paket erwartet, ggf. auch mit den zusätzlichen Funktionen der damaligen Konsolenreleases, der wird leider enttäuscht werden.
Painkiller (PC, Xbox, PS)
Abschließen wollen wir den heutigen Spieletipp mit der Rückkehr eines Klassikers und leider auch einer Enttäuschung. Painkiller gehörte nahezu zu den letzten echten Titeln, die in der Ära der originalen Boomer-Shooter Anfang der 00er-Jahre veröffentlicht wurden. Neuauflagen, Remaster und Remakes folgten, aber ansonsten ruhte die Reihe über lange Zeit und sollte mit Painkiller jetzt wiedererwachen. Für knapp 40 Euro wirkt das auch fast schon wie ein Schnäppchen. Hirnlose 3D-Shooter-Action verspricht das Spiel und kann das in seinen besten Momenten auch halten, wenn ihr gegen zahllose Feinde allein oder mit Freunden in den Kampf zieht. Doch hinter der an sich netten Fassade steckt leider nur ein mittelmäßiges Spiel. Man könnte behaupten, das Gameplay habe sich überholt, aber das stimmt nicht. Denn hier fehlt es leider an Umfang und Feinschliff. Im Singleplayer ist man bereits nach gut 4-5h durch, den Waffen fehlt der Wumms und das Trefferfeedback bei den Feinden lässt zu wünschen übrig.
Es fällt auf, dass nur ein kleines Team an Painkiller gearbeitet hatte, und für viele dieser Kleinigkeiten nicht genug Zeit vorhanden war. Auch der kooperative Multiplayer fühlt sich nicht wie ein Painkiller-Spiel an, die Wahl der Charaktere hat kaum Einfluss und auch die beliebten Tarot-Karten, haben praktisch keine Auswirkung auf das Gameplay. Mit 6 Waffen und 9 Leveln fühlt sich das Spiel auch etwas so an, als gehörte es eigentlich in einen Early Access und bedarf noch etlicher Erweiterungen. Doch ob diese kommen, muss man abwarten. Painkiller wäre ein solider Shooter, wenn man nicht den Namen draufgeklebt und Erwartungen geschürt hätte.
