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House of Lies

Moviejones | 26.04.2024

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DirtyMary : : Moviejones-Fan
06.01.2015 15:01 Uhr | Editiert am 06.01.2015 - 16:11 Uhr
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Dabei seit: 07.08.13 | Posts: 175 | Reviews: 33 | Hüte: 6
Piranhas im Haifischbecken

Wer glaubt, daß die Welt des Big Business korrupt, verkommen und zutiefst unmoralisch ist, der wird durch die TV-Serie House of Lies kaum eines besser belehrt werden. Schwach basierend auf dem Buch eines Insiders werden die Gepflogenheiten von Unternehmensberatern in einen fiktionalen Kontext gestellt, der in dieser extremen Ausprägung so wohl noch nie zu bewundern war. Hemmungslos und von jeder Fessel der Political Correctness befreit hüpfen Oberstrippenzieher Marty Kaan (Don Cheadle) und seine Lieblingsschülerin Jeanny van der Hooven (Kristen Bell, die süsse Teeniedetektivin aus Veronika Mars) durch die Betten um Aufträge zu ergattern, Karriere zu machen oder ein emotionales Vakuum auszufüllen.
Laut den Machern von House of Lies werden die Machtverhältnisse in den Chefetagen grosser Unternehmen durch 2 Faktoren definiert: Geld ... und Sex. Fi**en oder man ist gef***t. Das klingt sehr vereinfachend, aber in Deutschland wurden in den vergangenen Jahren grosse Autohäuser und Versicherungen dabei ertappt, daß Boni für leitende Angestellte auch in "Naturalien" ausbezahlt wurden. Dies sorgt für das nötige Erpressungspotential und damit Festigung bestehender Machtverhältnisse. Ergo ist das Konzept der Serie von der Realität nicht völlig losgelöst, auch wenn alles bis aufs Äußerste überspitzt dargestellt wird.

Viel nackte Haut, derbe Sprüche, hemmungsloser Sexismus: Dem Publikum wird in den nur 25 Minuten langen Folgen ein ziemliches Dauerfeuer an Derbheit zugemutet, gerade wenn man die Folgen am Stück geniesst macht sich dies doch etwas bemerkbar. Aber die Satire zeichnet sich neben der geballten Ladung Sex/Humor auch durch eine sehr gute Entwicklung der Charaktere aus. Zu Beginn nur auf 1-2 Personen zugeschnitten, wandelt sich die Serie immer mehr zu einem Ensemblefest, in der jede Figur von Staffel zu Staffel an Format und Bedeutung gewinnt. Harmlose Sidekicks wandeln sich zu tickenden Zeitbomben und ehemals "süsse" Kids suchen nach ihrer Geschlechteridentität.
Die Dramakomponente kommt nicht zu kurz, denn die Hauptprotagonisten müssen immer wieder feststellen, daß ihre Erfolgsstrategien in der Businesswelt in der privaten Welt zum totalen Absturz führen können. Und ehe man sichs versieht steht man allein in der Wüste.

Sitcom war gestern. House of Lies könnte bei dauerhaftem Erfolg die TV-Humorlandschaft nachhaltig verändern, denn hier wird kein common sense humour zelebriert, hier geht es in Sachen Satire, Comedy und Drama richtig zur Sache. Wem sich bei Friends und Sex and the City die Fußnägel einrollen, könnte hier richtig sein.
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