Ms. Marvel

Rewatch im Zuge des The MarvelS-release und auch wenn ich beim ersten Schauen noch keine Bewertung abgeliefert hatte, so hat sich an meiner Kritik nicht wirklich was geändert. Ms. Marvel ist eine äußerts charmante Serie geworden, der vor allem von seinem tollen Cast profitiert. Im Mittelpunkt steht die 16-jährige Kamela Kahn, welche überragend von Iman Vellani, einer Newcomerin und slebst riesiger Marvel-Fan, porträtiert wird. In die Kleine kann man sich nur verlieben, ihre Begeisterung ist über die gesamte Länge zu spüren und die Figur nimmt eine glaubhafte Entwicklung ein.

Bei allem was man Marvel gerade vorwirft muss einem bei diesen Gegebenheiten aber klar sein, dass ein anderes Zielpublikum angesprochen wird. Die Serie hat vor allem zu Beginn sehr viel von Noch nie in meinem Leben... und zeigt natürlich wie kompliziert das Leben als Teenager sein kann. Social Media spielt natürlich eine große Rolle und so wird vieles dargestellt mit Smileys, Ikonen, Grafiken - bisschen wie ein lebendig gewordener Comic wenn man z.B. an Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt denkt. Auch die Spider-Man Anleihen sind durchaus vorhanden, wenn die Teenagerin dann neben dem Highschool-Alltag und nervigen Eltern per Zufall Superkräfte bekommt und diese versucht zu kontrollieren. Schlussendlich sollte auch der muslimische Hintergrund der Figur erwähnt werden, welcher durchaus Bedeutung findet und organisch in der Geschichte eingesetzt wird. Hier profitiert die Produktion vor allem durch die Wahl eine Serie zu machen, da sowas in einem Film wohl nur wenig Platz gefunden hätte.

Klingt ja alles sehr spannend und doch "nur" 3,5 Hüte? Leider geht der Serie wie auch zuvor z.B. schon WandaVision zum Ende hin die Luft aus und dies liegt an den Schurken. Plötzlich steht das Schicksal der Welt auf dem Spiel, die Handlung wechselt ans andere Ende der Welt (erfrischend neu, aber leider im Kontext der Serie zu plötzlich) und irgendwie löst sich dann doch alles zu einfach auf. Bevor dann im Staffelfinale alles wieder eine Nummer kleiner ist und dadurch keine Wirkung mehr entfalten kann. Hier wäre ein geerdetes, kleines lokaes Problem sicherlich besser gewesen, vor allem da die Gegner auch für The MarvelS keine Rolle mehr spielen.

Trotzdem ist aus Ms. Marvel eine äußerst charmante und frische Produktion geworden, mit einem tollen Cast, tollen Denkansätzen und einer neuen Heldin für kommende Generationen, die bisher deutlich unterpräsentiert waren im Genre.