Citadel, das ehrgeizige Serienprojekt von Joe Russo und Anthony Russo, scheint sich zur zweitteuersten Serie aller Zeiten zu mausern. Obwohl die Serie durchaus kostenintensiv werden sollte, war das so nicht unbedingt geplant. Schuld daran, dass Citadel auf Platz 2 der teuersten Serien katapultiert wurde, ist demnach eine kreative Neuausrichtung.
Wie der Hollywood Reporter berichtet, hätte erst kürzlich die Hälfte des Kreativteams die Produktion verlassen. Außerdem stehen teure Nachdrehs auf dem Programm, bei denen ein Teil der bislang sieben Episoden umfassenden Serie neu gedreht werden soll. Die Rechnung von bis dahin 160 Million US-Dollar ist demnach um weitere 75 Millionen US-Dollar gewachsen.
Wie in dem Bericht des Hollywood Reporters ferner offengelegt wird, soll es bereits schon sehr früh in der Produktion gekriselt haben. Ausschlaggebend sei gewesen, dass die Russo-Brüder in die Entstehung von Citadel zunächst deutlich weniger involviert gewesen seien, als dies zunächst vorgesehen war, denn zu diesem Zeitpunkt hätten sie sich noch um den Netflix-Film The Gray Man kümmern müssen. Entsprechend kam es zu kreativen Differenzen und zwei verschiedenen Ansätzen - dem der Russos und der Autoren Josh Appelbaum und Andre Nemec.
Amazon hätte sich am Ende für die Version der Russos entschieden und sich von Appelbaum getrennt, was auch den Ausstieg von Showrunner Brian Krik nach sich gezogen hätte, der bei fünf der sieben Episoden Regie geführt hätte. Derzeit würden die Nachdrehs unter den Russos stattfinden.
Entsprechend dürfte es sich also noch ein wenig hinziehen, bis wir uns ein Bild von Citadel machen können - und davon, ob am Ende trotz der massiven Umarbeitung eine gelungene Serie an den Start geht.
