Auf den ersten Blick ist Francesco ein ganz normaler Junge. Der Elfjährige lebt mit seiner Mutter Rosa Maria Janucci, seinem Zwillingsbruder Lorenzo und dem älteren Marcello in Rom. Da der Vater nach der Trennung in Brüssel wohnt, zieht Rosa die drei Jungen alleine groß. Francesco ist ein aufgeweckter Junge, spielt gerne Fußball und ist begeisterter Pfadfinder. Doch seine große Leidenschaft ist die Musik. Er singt im Knabenchor "Pueri Cantores", der die päpstlichen Liturgien begleitet, und besucht die Schola Cantorum in unmittelbarer Nähe des Vatikans. Der apostolische Palast, die Pracht des Petersdoms, die berühmten Fresken Michelangelos in der Sixtinischen Kapelle - Francesco ist von der Welt des Vatikans fasziniert und stolz ein Teil von ihr zu sein. Sein großes Idol ist der Papst. Während der Messen bewundert er ihn aus der Ferne. Persönlich getroffen hat er ihn noch nie. Francesco hat einen einzigen Wunsch: bei der alljährlichen Begegnung des Chores mit dem Heiligen Vater das Solo zu singen - einmal im Leben dem Stellvertreter Christi auf Erden ganz nahe zu sein. Was Francesco kaum zu hoffen wagt, wird Wirklichkeit, sein Traum geht in Erfüllung. Dank seiner einzigartigen Stimme entscheidet Giuseppe Liberto, der musikalische Leiter des Chores, dass Francesco in diesem Jahr das Solo singen darf - eine Ehre, die bislang ausschließlich Erwachsenen vorbehalten war.