Hier dreht sich alles um den Film MASH (1970). Tausch dich mit anderen Filmfans aus.
Hätte man "Mash" noch etwas mehr durch den groben Fleischwolf gedreht, dann hätte es sich bei dem Film auch um eine Militärklamotte mit Terence Hill, Bud Spencer und Riccardo Pizzuti handeln können, die in die Rollen von Donald Sutherland, Elliott Gould und Robert Duvall schlüpfen. Ich liebe die Komödienausrichtung des Films.
"MASH" folgt dem mitunter zwangsrekrutierten Personal eines mobilen Feldlazaretts im Koreakrieg und ihren Versuchen, im Kriegsalltag nicht den Verstand zu verlieren. Trinkgelage, Sexbeziehungen, Streiche und Glücksspiel stehen dabei auf der Tagesordnung, auch die ein oder andere Partie Golf oder Football.
In seiner Wahnwitzigkeit reihen sich absurd-komische Einfälle und Szenarien aneinander, gleichzeitig löst Robert Altman in dieser Satire sämtliche Grenzen und Distanzen zum Publikum auf und zeichnet eine soldatische Welt, deren Probleme ohne Einordnung ungefiltert blank liegen und dahingehend voll einschlagen. Machogehabe, die dauerhafte Objektifizierung, Belästigung und Nötigung von Frauen, Homophobie und Rassismus gegenüber Koreanern und Japanern werden klamaukig ridikülisiert, "Mash" ist zynisch, grausam und böse. Speziell Donald Sutherland und Elliot Gould brillieren dabei in ihren Rollen als süffisante, nonkonforme und spitzbübische Arschlöcher.
Es ist nicht leicht, sich "Mash" anzusehen. Der Film unterhält zu gleichen Teilen, wie er das Publikum abstößt, balanciert auf der Rasierklinge zwischen Kritik und Bestätigung, und spaltet in der Rezeption dementsprechend die Gemüter.
Vor allem im Kontext seiner Zeit bleibt es eine rebellische Auflehnung gegen den US-Militärapparat, dessen Zwangsmechanismen und gegen den Vietnamkrieg, der Ende der 1960er zu seinen Hochzeiten tobte.
Meine Bewertung"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
MASH (1970)
Moviejones | 26.09.2025