Hier dreht sich alles um den Film Kong - Skull Island (2017). Tausch dich mit anderen Filmfans aus.
ZSSnake:
Ich halte den jetzt auch nicht für einen zukünftigen Klassiker und es ließe sich argumentieren, dass er verglichen mit dem 33er "Kong" eine Beleidigung darstellt, aber er ist eben ein bisschen fokussierter und gleicht sein zentrales Charismavakuum (ernsthaft, was war denn da mit dem Hiddleston los?) mit einem wesentlich stärkeren Supporting Cast aus.
Wäre jetzt auch nicht so, dass der Edwards-"Godzilla" unrettbar scheiße wäre, aber er legt nahe, warum man ihm "Rogue One" vielleicht abgenommen hat: kaum Gespür für die Geschichte, hangelt sich von Situation zu Situation und kann das Ganze dann mit ein paar Nuggets awesome ausgleichen.
"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."
-Vern
@Silencio: Ich bin da bei ZSSnake.
Sicherlich gefallen die an "Apocalypse Now" und "Warcraft: The Mists of Pandaria" angelehnten Antikriegsbotschaften in "Kong: Skull Island", aber das wurde meiner Meinung nach leider nur mittelmäßig umgesetzt. Die Figurenzeichnung ist miserabel und der Film gleicht mehr einem Remake des Mittelteils von Peter Jacksons "King Kong", ohne dessen abenteuerliche, magische und epische Klasse zu erreichen.
Garreth Edwards "Godzilla" ist dagegen das monumentale, eindrucksvolle, düstere und gesellschaftskritische* Monster-Actiondrama, welches die Trailer versprachen und wie es sich für einen Kaiju-Film der Marke Godzilla gehört. Zudem gefällt mir, wie Edwards hier des Öfteren Zuschauererwartungen unterläuft, indem er die als Hauptfigur etablierte Rolle von Leadactor Bryan Cranston schon am Ende des ersten Aktes umbringt und vor diversen Kampfszenen einfach wegschneidet oder sie anders präsentiert, z.B. in der Szene mit dem Fernseher.
*menschlicher Größwahn in Sachen Forschung, Waffentechnologie und versuchter Beherrschung der Natur, Nutzung von Atomkraft (Chernobyl, Fukushima), Atomkriege (US-Atombombenabwürfe, Kalter Krieg)
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Beide Filme schenken sich da meiner Meinung nach sehr wenig, wenn auch Godzilla für mich selbst eindeutig der spannendere, weil auch irgendwie andersartige Film mit tollen Szenen, Effekten und Momenten, Beitrag ist.
Beide Filme haben irgendwie das Problem, dass es ne Aneinanderreihung von Szenen ist. In Godzilla reiht sich nach der Ankunft des Kaijus eine Szene nach der anderen wo Godzilla dann auch auftritt. Verrückterweise natürlich genau da, wo sich auch unsere Hauptfigur befindet, welche als Monstermagnet fungiert. Wir folgen also einer ziemlich belanglosen Figur, die zufällig genau die Ausbildung besitzt, welche den Kampf beenden kann wie er nach Hause will, welches sich zufällig genau dort befindet wo auch Godzilla hin will. Unterwegs macht er dann einige Stopps, welche auch zufällig für Godzilla oder die Mutos als Stoppls passend sind.
Bei Kong hat man ne Truppe von belanglosen Charakteren, welche in ständigen Szenenwechsel irgendwelchen Monstern begegnen und nacheinander sterben. Kong taucht dann auch immer wieder auf um den Typen den Arsch zu retten, nur um trotzdem der scheinbar Böse zu sein in den Augen des Schurken.
Kong will jedoch nicht mehr sein, es ist ein reiner Monsterfilm, welcher sich an den Charme der B-Movies bedient. Godzilla ist da schon epischer angelegt und spielt mit Erwartungen wie luhp richtig geschrieben hat, ist letztendlich trotzdem nur ein reiner Monsterfilm. Beide Filme stellen die Monster in prominenter Manier da und deshalb finde ich beide Filme auch sehr toll. Kong würde ich als Aperitif bezeichnen, bevor man sich Godzilla ansieht. Trotzdem muss in Godzilla 2 nun einfach mehr kommen...
Letztendlich finde ich beide Filme einfach um Meilen besser als Godzilla von 1998, sry ZZSnake ^^
@ Duck:
"Letztendlich finde ich beide Filme einfach um Meilen besser als Godzilla von 1998, sry ZZSnake ^^"
Ist doch in Ordnung, dass du keine Ahnung von Filmen hast, weiß ja eh jeder Alles gut ^^ Ich mag halt den 98er Godzilla einfach total gern. Ich bin übrigens kein Mitglied von ZZ Top, ZZ Snake ist nicht ganz korrekt
Ist doch in Ordnung, dass du keine Ahnung von Filmen hast, weiß ja eh jeder
Ich bin schockiert :O
Ich bin übrigens kein Mitglied von ZZ Top, ZZ Snake ist nicht ganz korrekt
Und jetzt bin ich noch schockierter als zuvor :O Unfassbar ^^
Joa, hat genug schamlos dumme "große Monster" Action, gute Bilder, Sam Jackson und Vietnamkrieg sowie Kapitän Ahab Subtext um sich von der doch relativ ich sage mal geraden Handlung und den schwachen Charakteren (habe keinen Namen mehr im Kopf... Chapman!?) abzuheben.
Man hätte Tom Hiddleston gerne rausschnibbeln können um John Goodman und Brie Larson mehr Platz zu geben, der Film litt ein bisschen unter zu vielen Charakteren. Trampelt da drauf rum, wo er drauf rumtrampeln muss, und nicht mit 187 Minuten auf meinen Nerven herum wie Peter "alles muss rein" fcuking Jackson.
Empfehlung, is auf Netflix.
Meine Bewertung"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
MB80:
Kann man im Grunde so stehen lassen. Abgesehen davon bin ich aber wahrscheinlich der einzige Mensch auf diesem Planet, der Jacksons "King Kong" mag. Ja, der ist schlecht strukturiert und self indulgent as fuck, aber auf eine Art und Weise, die mir gefällt...
"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."
-Vern
@ Silencio:
Abgesehen vom grausam gealterten CGI bei der Dinos in der Schlucht Szene (wobei das damals schon bescheiden aussah) mag ich Jacksons King Kong auch. Hat jedenfalls eine DER widerlichsten Todesszenen EVER, als Serkis von den Würmern gefressen wird. Da rollts mir jedes Mal ne fette Decke aus Gänsehaut über den Körper.
Silencio und luhp:
Tut mir wirklich leid für euch. ich kann diesen Film gar nicht ab, weil er ein quasi 1:1 remake des originals ist und jeglichen rassistisch und sexuell angehauchten Subkontext für infantile Kinderbubu-Scheisse opfert. Ganz unabhängig davon, dass er auch nach 8 Jahrzehnten nicht in der Lage ist, den Ureinwohnern der Insel keine rassistisch angehauchten Widerwärtigkeiten mitzugeben. (Edit: Und dieser Schlittschuhtanz im Park, darüber hülle ich mal lieber den mantel des Scweigens). Original 10 Punkte, Jacksons Egoprojekt 3 Punkte
MB80:
Steht schon seit Wochen bei mir auf der Watchlist, muss nur noch dazu kommen
Silencio, ZSSnake:
Jacksons "KingKong" ist nicht der schlimmste Film der Welt, in der Tat mochte ich ihn damals im Kino. Aber das ist einer dieser Filme wo ein kürzerer "Directors Cut" mal sinnvoll wäre. Wobei man das von Jackson kaum erwarten kann...
"Hat jedenfalls eine DER widerlichsten Todesszenen EVER, als Serkis von den Würmern gefressen wird."
Da bin ich ganz bei dir Snake, die ganze Sequenz war für mich das Highlight des Filmes. Da konnte Jackson mal seinen inneren Geek raus lassen ohne das es der Handlung im Weg stand. Auch angenehm albern, ich erinnere mich dass Jamie Bell aus nächster Nähe mit geschlossenen Augen auf Jack Black schießt und nur die Kakerlaken auf ihm trifft (?!). Hatte was.
Edit:
MobyDick:
" Ganz unabhängig davon, dass er auch nach 8 Jahrzehnten nicht in der Lage ist, den Ureinwohnern der Insel keine rassistisch angehauchten Widerwärtigkeiten mitzugeben."
Ja das war schon bissl krass... Aber verzeihbar (oder eben nicht...) wenn man bedenkt dass er relativ frisch von "Herr der Ringe" kam.
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
@ MB80:
Generell, solange wir uns auf der Insel befinden und mit Staunen irgendwelche gigantischen Lebewesen beobachten dürfen, die sich mal kloppen und mal einfach ekelhaft oder beeindruckend sind, ist der Film sogar richtig gut. Der etwas zu lang gezogene erste Akt bis zur Ankunft auf der Insel und der teilweise blöd strukturierte dritte Akt waren auch nicht optimal. Hat mich aber nicht gestört. Die Fantasyelemente im Film machten einfach Spaß und ich guck ihn immer mal wieder gerne, halt so alle paar Jahre. Die Musik ist toll, die Darsteller sind sympathisch und am Ende berührt er mich halt auch immer wieder während seiner Laufzeit. Ich hab keine ernsten Probleme mit dem Film. Ist keine 10/10, aber ich mag ihn sehr.
MB80
Dazu müßte man seine (nennen wir sie mal) "irgendwie geartete" Herangehensweise in HdR auch akzeptabel finden. Ich finde und fand schon immer, dass er sich sehr stark an der Bildsprache von Geburt einer Nation orientiert, um seine Message ans Volk zu bringen, und ich fand das schon im Kino indiskutabel - was ich übrigens auf einer anderen Seite in einer Kritik sehr stark verbalisiert habe. Später - vor allem mit den extended cuts - habe ich mich mit den Filmen zwar arrangieren können, aber dieser üble Beigeschmack ist nie weg gegangen!
ZZSnake:
Passt.. -)
MobyDick:
Hmmm, ich habe "Birth of a Nation" nicht gesehen oder mich über kleinere Essays hinaus damit beschäftigt. Ich weiß auch gar nicht ob die Bildersprache das Hauptproblem in dem Punkt ist, wo doch "Herr der Ringe" nun leider einen rassistischen Kern hat, ist er doch von einem Briten damals zur Zeit des guten alten Empires geschrieben worden.
Wie war das nochmal mit dem Design der Orks?
"Tolkien describes Orcs explicitly in one of his Letters:
...they are (or were) squat, broad, flat-nosed, sallow-skinned, with wide mouths and slant eyes; in fact degraded and repulsive versions of the (to Europeans) least lovely Mongol-types."
Yikes...
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
MB80:
Und das merkt man den ganzen Film und die ganze Geschichte hindurch, ganz unabhängig davon, dass es eine ganze Liste von anderen Themen gibt, die ich auch irgendwie als problematisch ansehen würde. Aber das meine ich gar nicht mal so sehr, sondern die tatsache, dass immer wenn der mittlerweile weis(s)e Gandalf mit seinem leuchtenden Stab zur Rettung daher geritten kommt, dass das fast 1:1 so aussieht wie in die Geburt einer Nation ein KKK-Mitglied der mit brennender Fackel oder brennendem Kreuz zur Rettung des Tages herbei geeilt kommt.
Und diese Inszenierung kann man nun wirklich nicht Tolkien vorwerfen sondern PJ, der ganz klar das 1916er Werk kennt.
MobyDick:
Gut wenn man die Ästhetik ausmacht, in Kombination mit der (teilweise) problematischen Vorlage, kann ich verstehen wo man da ein Problem sieht
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
Kong - Skull Island (2017)
Moviejones | 06.05.2024