Der Jazz-Sänger (1980)

Das also war das Kinodebüt des großen Neil Diamond im Jahr 1980.
Ich kann verstehen, dass es jetzt nicht jeden Zuschauer vom Sitz haut, auch damals waren die Meinungen geteilt.
Das drückt sich auch in der Art und Weise aus, wie diverse Preis-Komitees den Film beurteilten.
Diamond kriegte eine Goldene Himbeere ( die echt niemand haben will ! ), aber auch den Golden Globe !
Klar ist der Film ein so genanntes Starvehikel. Neil kann seine Musik an den Mann bzw. den Zuschauer bringen, der Rest ist Staffage.
Nun ist das aber ausgerechnet sein Debüt, Erfahrung vor der Kamera fehlt also ( sieht man von Bühnenauftritten ab ). Film ist ein ganz besonderes Metier. Und hier läuft ihm der damals größte noch lebende Schauspieler den Rang ab: Laurence Olivier spielt einen jüdischen Kantor und Vater des jungen Mannes, der sich als Hilfs-Kantor auf dem falschen Platz sieht. Seine Liebe gehört der Musik, die er schreibt.
Wenn überhaupt noch etwas Platz neben Neil Diamond in diesem Film hat, ist es das Judentum, welches ich hier mit seinen Sitten und Gebräuchen schön dargestellt sehe. Und gesungen wird auch in der Gemeinde, z.B. "Hava Nagilah", welches ich schon immer sehr schön fand, obwohl ich natürlich kein Wort verstehe.
Songs wie "America", "Hello again" oder auch "Love on the Rocks" haben mir schon lange gefallen, bevor ich überhaupt den Film kannte. Hier tauchen sie nun auf und lassen mein Herz ganz laut pochen.
Man muss vielleicht nicht unbedingt Fan von Diamond sein, aber es hilft, den Film zu mögen, der eher als ein leises Drama daherkommt ( Vater / Sohn-Konflikt ).