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Kritik: Last Samurai von MarieTrin

MarieTrin | 24.02.2014

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18 Kommentare
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MarieTrin : : Mrs. Justice
01.03.2014 10:38 Uhr
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Dabei seit: 11.09.11 | Posts: 1.907 | Reviews: 27 | Hüte: 46
@ MD02GEIST

soo... jetzt muss ich mich aber für die späte Antwort entschuldigen.

Du musst hier verstehen, dass die Samurai ihre Aufgaben = Verpflichtungen durch und durch lebten.
Der oben erwähnte Satz im Film ist zwar wichtig und richtig, aber für jemanden, der sich nicht mit der Materie beschäftigt ist er dennoch ein bisschen "leer".

Das habe ich verstanden und das wird für mich auch deutlich in dem Film. Dieser Satz stammt doch nicht von einem Samurai, sondern von dem Kaiser selbst, der so ausdrückt, dass er seine Untätigkeit bereut. Und, dass sie alle Fehler begangen haben und in der Zukunft nicht ihre Traditionen vergessen sollen. Du hast schon recht, dass das fast schon ein Phrase ist, aber ich finde im Zusammenhang des Films hat dieser Satz eine hohe Aussagekraft.

Warum "leer"? Im gesamten Zusammenhang des Films zwar versucht wird die Ideale aufrecht zu erhalten, aber der allgemeine Zuschauer nicht nachempfinden kann, was er wirklich bedeutet.

Da muss ich dir widersprechen. Es mag sein, dass du so empfindest, aber ich als allgemeine Zuschauerin habe schon das Gefühl so einen kleinen Eindruck von der Kultur und Lebensart erhalten zu erhaben. Da kann ich schon wenigstens einen Teil nachvollziehen oder habe wenigstens den Eindruck, dass ich es kann.

Wenn du bspw. bei einer sterbenden Person anwesend und bis zur Bestattung bei ihr warst, bekommt dieser Satz erst seine vollständige Bedeutung. Das ist natürlich schon sehr krass formuliert, kommt dem aber am nächsten, weil das Leben des Samurai im Tod seinen Sinn "finden" kann und nach unterschiedlichen Auffassungen auch soll.

Das zeigt doch auch die Einstellung Katsumotos zum Tod und der generelle Umgang mit dem Thema Tod in dem Bergdorf. Aber ich verstehe, worauf du hinaus willst.

Und all dies geht über diese Isolation über 1000 Jahre und plötzlich ändert sich dies. Kulturschock im wahrsten Sinne des Wortes.
Doch die Japaner konnten sich mehrheitlich anpassen.
Ich erwähnte oben, dass nicht jeder Samurai von der Welt wusste. Aber es gab ein paar, die dank Kontakten oder durch Aufzeichnungen wussten, dass vor allem China durch Ausländer quasi "entmachtet" wurde. Dies bereitete ihnen Angst, dass genau das mit Japan passieren würde.

Oh, so genau wusste ich das natürlich nicht. Danke für die Info! Die Anpassung der Japaner wird ja bei der Ankunft Algrens in der Hafenstadt (weiß gerade nicht, welche es war) deutlich.
Diese Angst, von außen bestimmt zu werden, wird, wie ich finde, von dem Vertrag mit den USA verdeutlicht, der den Amerikanern ein alleiniges Recht an de Lieferung von Waffen gibt. Es kann gut sein, dass es diesen Vertrag in Wirklichkeit nicht gab, aber es passt wunderbar in den Kontext dieses Films.

Ich unterhalte mich gerne darüber, nur weiß ich nicht ob dieser Thread dafür noch geeignet wäre.

Ein Thread in dem Sinne ist es ja nicht, aber es bestimmt immer die Möglichkeit auf Private Nachrichten umzusteigen. Ich für meinen Teil habe keine Probleme, wenn diese Diskussion unter der Kritik steht und vielleicht lesen ja einige interessiert mit :-)

Ich glaube dennoch, dass der Film auch funktioniert hätte, wenn wir keinen Ausländer als Protagonisten gehabt hätten. Sicher ein Ausländer bietet die beste Identifikation von Leuten, die sich nicht mit der Materie auseinander setzen.

Kann ich von deiner Warte aus verstehen, denn du kennst dich ja schon mit der Materie aus. Wenn der Film aber nicht so gemacht worden wäre, würden wir nicht diese Diskussion führen und ich hätte mich bestimmt nicht dazu überwinden können, eine Kritik zu dem Film zu schreiben.

Aber was wäre wenn man nicht nur einen Film, sondern eine Filmreihe gemacht hätte. Das Leben eines Samurai bis ca. 1905, der noch "normal" aufwuchs, der plötzliche Kontakt mit Ausländern, der Konflikt zwischen Shogunat und Kaiserhaus, die Änderungen des japanischen Staates bis zum Anfang des 20. Jhr.

So etwas kann es ja immer noch irgendwann geben :-)

Vielleicht hätten dann andere vielleicht auch Zugang zum Thema erlangt, weil es aus der japanischen Perspektive erzählt worden wäre.

Oder sie hätten den Film gemieden, weil sie keine Ahnung hatten und zunächst erst einmal kein besonderes Interesse hatten.

Leider habe ich zu der zweiten entfallenen Szene kein anderes Video gefunden. Selbst auf der DVD war die Szene in diesem Bildformat enthalten und grundsätzlich auch in diesem Ton. Sie wurde wohl relativ früh raus genommen.

Que la loi soit avec toi!

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Leia : : Prinzessin
02.03.2014 00:05 Uhr
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Dabei seit: 14.04.13 | Posts: 558 | Reviews: 13 | Hüte: 56
Liebe Marie,

Du hast mal wieder eine wunderbare Kritik geliefert, wie bei Dir nicht anders zu erwarten ;) Ich lese ja Deine Kritiken generell immer unheimlich gern, irgendwie triffst Du immer total meinen Geschmack und wenn Dir ein Film absolut zusagt, dann liest man diese Leidenschaft in Deinen Texten auch immer extrem raus. Das macht Deine Texte sehr lesenswert. (Sorry, dieser Schleimtext musste mal sein, weil ich bislang eher still Deine Kritiken gelesen habe und es stets verpasst hab, da auch mal Feedback drunter zu schreiben, das kommt jetzt als geballte Schleimladung laughing *flatsch*)

So, jetzt wünsche ich mir von Dir noch Braveheart und Du hast meine persönliche "Helden-Trilogie" komplett. Jetzt mag sich vielleicht der eine oder andere geschockt an den Kopf langen, aber für mich erzählen die Filme Braveheart, Gladiator und Last Samurai alle im Kern dieselbe Geschichte - bzw. wird in allen 3 Filmen für mich der vollkommene Held gezeichnet, daher die Bezeichnung "Helden-Trilogie". Die Geschichten spielen zwar in 3 vollkommen verschiedenen Zeitepochen und Kulturen, aber das Faszinierende ist, dass die elementaren Grundzüge eines Helden hier so unfassbar episch herausgearbeitet wurden. Für mich persönlich ist ein Held etwas sehr wichtiges, ich selbst schreibe auch seit Jahren an einer Geschichte, in der ich irgendwie versuche, das heroische Wesen in meine Figuren einzuarbeiten. Das stellt für mich eine so große Faszination dar und ich bin absolut der Meinung, dass sich egal wann und egal wo ein wahrer Held offenbaren wird, der die Menschen inspiriert und zurück auf gute Pfade lenkt. Das geht zwar leider meist immer mit einem Opfer dessen einher, aber das gehört wohl auch zu der Definition Held. Und die drei Filme haben auch jeweils solch wahre Helden hervorgebracht. Alle 3 mit komplett unterschiedlicher Vergangenheit, doch am Ende so unverkennbar ehrenvoll und aufopfernd, wie es nur ein wahrer Held sein kann. Entschuldige dieses Geschwafel, vor allem, da das ja ein absolut naiver Grundgedanke ist, an solche Helden zu glauben, aber darauf stehe ich einfach laughing

Das ist auch der Grund, weshalb ich Last Samurai in Sachen historischer Korrektheit nicht so kritisch gegenüberstehen kann. Ich verstehe MDGeists Argumentation, da ich selbst auch unsagbar fasziniert von Japans Kultur bin und mich damit schon mein halbes Leben auseinandersetze, allerdings denke ich, dass historische Korrektheit nicht das zwingende Ziel dieses Films war. Genauso, wie auch bei meinen Vergleichsfilmen "Gladiator" und "Braveheart". Ich finde, sie haben alle 3 den Geist der Kultur eingefangen, soweit dies ein Außenstehender konnte. Man bekommt nicht den Blick, den Menschen von ihrer eigenen Kultur haben (wie sehen Japaner selbst ihre Samurai-Vergangenheit, z.B.), sondern wie empfindet die westliche Gesellschaft diese alten Kulturen und wie werden diese interpretiert.
Um einen historisch einwandfreien Samurai-Film zu sehen, braucht es andere Herangehensweisen, ein Beispiel hatte MDGeist ja bereits genannt, aber dann wäre es ein vollkommen anderer Film geworden und ich bin der Meinung, dass Last Samurai ein anderes Ziel hatte, als das Leben eines Samurai darzustellen, einen anderen Schwerpunkt. So empfand ich es zumindest, aber vielleicht bin ich auch auf meinen Heldenkult viel zu fixiert.

Also nochmal danke für diese schöne Kritik.

Hören Sie... ich weiß nicht, wer Sie sind, und auch nicht, woher Sie kommen, aber von jetzt an tun Sie, was Ich Ihnen sage, OK!?!

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MarieTrin : : Mrs. Justice
02.03.2014 20:21 Uhr
0
Dabei seit: 11.09.11 | Posts: 1.907 | Reviews: 27 | Hüte: 46
Liebe Leia,

zunächst einmal ein riesiges Dankeschön für dieses nette Feedback. Meine Kritiken sind ja bisher nicht besonders zahlreich und so freut es mich wirklich sehr, eine solch tolle Rückmeldung zu bekommen. Das ist kein Schleim, sondern ist die Belohnung, wenn man sich mehrere Tage damit beschäftigt und eine lesenswerte Kritik abliefern möchte. Vor allem, wenn man das so laienhaft betreibt wie ich, freut einen jede Rückmeldung und das Lob gleich doppelt so viel :-)))

Braveheart habe ich noch nicht gesehen. Wenn ich so begeistert bin, wie bei Gladiator oder jetzt nach Last Samurai, dann ist eine Kritik gar nicht mal so unwahrscheinlich.

allerdings denke ich, dass historische Korrektheit nicht das zwingende Ziel dieses Films war. Genauso, wie auch bei meinen Vergleichsfilmen "Gladiator" und "Braveheart".

Genau das wollte ich auch mit der Erwähnung von Gladiator in der Kritik verdeutlichen. Da sind wir zu 100% einer Meinung!

Ich finde, sie haben alle 3 den Geist der Kultur eingefangen, soweit dies ein Außenstehender konnte. Man bekommt nicht den Blick, den Menschen von ihrer eigenen Kultur haben (wie sehen Japaner selbst ihr e Samurai-Vergangenheit, z.B.), sondern wie empfindet die westliche Gesellschaft diese alten Kulturen und wie werden diese interpretiert.

Dies trifft meiner Meinung nach eher auf The Last Samurai zu als auf Gladiator. Dieser liefert zwar auch ein gutes Bild des alten Roms, aber der Schwerpunkt des Films liegt nicht darauf Im Gegensatz zu The Last Samurai)

und ich bin der Meinung, dass Last Samurai ein anderes Ziel hatte, als das Leben eines Samurai darzustellen, einen anderen Schwerpunkt. So empfand ich es zumindest, aber vielleicht bin ich auch auf meinen Heldenkult viel zu fixiert.

Ich sehe das genauso und habe bisher noch nichts von einem Heldenkult gehört. Ich verstehe aber, was du damit verbindest und ich bin mir sicher, soweit es The Last Samurai und Gladiator betrifft, dass sich Algren und Maximus super verstehen würden.
Aber ich verstehe auch MD02Geists Kritik und denke, dass der Film durch ein paar minimale Ergänzungen noch besser hätte sein können. Also besser als perfekt, falls das überhaupt möglich ist wink

Que la loi soit avec toi!

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