Kritik: Troja von luhp92

Es mag daran liegen, dass ich den Film seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hatte, zurzeit sowieso frei habe oder nach "Godzilla" einen Lauf habe. Jedenfalls wurde auch dieser Kommentar immer länger und länger und jetzt steht er hier als Kritik :-)

@TiiN

Bezüglich Petersens Regie und Benioffs Drehbuch würde ich von den 8,5 Punkten auch eher in Richtung 8 tendieren, das großartige Schauspieler-Ensemble gab jedoch den Ausschlag in Richtung 9. Ich habe den letzten Satz der Kritik dahingehend mal etwas umgeschrieben.

Wie deutlich die Unterschiede auftreten, kann ich jetzt nicht sagen, da ich die Kinoversion wie gesagt das letzte mal vor mindestens 5-6 Jahren gesehen habe. Mir hat Troja damals schon gut gefallen und wenn es keinen Director´s Cut gegeben hätte, wäre das für mich nicht schlimm gewesen.

Nichtsdestotrotz wird Troja dank des Director´s Cuts zu einem runderen Film, weil die neuen Szenen zur Steigerung der Aussagekraft beitragen. Zu Beginn gibt es z.B. eine Szene, in der die Kamera einem Hund folgt, welcher durch das Randgebiet eines Schlachtfelds streunt. Durch die neutrale, unwissende Sicht des Hundes werden die Grausamkeiten des Kriegs verdeutlicht dargestellt.
Des Weiteren erhalten viele der Charaktere eine größere Screentime und werden dadurch besser ausgeleuchtet. Dabei hat mir besonders die Einführung von Odysseus gefallen. Er stellt sich den Gesandten Agamemnons nicht als Odysseus sondern als Ziegenhirte vor und treibt seine Scherze mit den Gesandten. Seine bekannten Eigenschaften (Klugheit, List) werden hier perfekt dargestellt.
Darüberhinaus sind die Erotikszenen im Director´s Cut etwas freizügiger und viele der Kampfszenen wurden erweitert. Neben einem erhöhten Gorefaktor kommen erneut die Grausamkeiten des Krieges besser zur Geltung. So zeigt Petersen z.B. umgeschönt, wie die Griechen bei der Eroberung Trojas Säuglinge ins Feuer werfen und danach die Frauen vergewaltigen.