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Kritik: The Equalizer von MobyDick

MobyDick | 01.03.2020

Hier dreht sich alles um die The Equalizer von MobyDick. Tausch dich mit anderen Filmfans aus.

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13 Kommentare
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MobyDick : : Moviejones-Fan
01.03.2020 23:34 Uhr
3
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Hmm, ich kann ja nicht immer nur halbwegs gute Filme besprechen.

Übrigens müsst ihr mir die diversen fehlenden Buchstaben nachsehen, irgendwie spinnt meine Tastatur gerade

Dünyayi Kurtaran Adam
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Moviejones : : Das Original
07.03.2020 12:12 Uhr
0
Dabei seit: 15.10.08 | Posts: 2.358 | Reviews: 1.219 | Hüte: 181

@MobyDick
Welcher fehlt denn?

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Tim : : King of Pandora
07.03.2020 12:29 Uhr
0
Dabei seit: 06.10.08 | Posts: 3.037 | Reviews: 192 | Hüte: 85

Natürlich sehr subjektiv die Kritik, da kann man wenig gegen sagen.

Der Reiz dieser Filme ist imo, dass da eben jemand ist, der weiß was er tut und die Kontrolle hat. Genauso wie Jason Bourne. Gibt genug trottlige Leute da draußen in Filmen, die dann immer in solche WTF Momente geraten, die einfach nur nerven.

Was du aber als menschenverachtend siehst, versteh ich nicht ganz. Klar haut der in diese Rächerschiene rein und wir müssen nicht drüber reden, dass Selbstjustiz nichts ist, was wir uns in der Realität wünschen sollten. Aber in Filmen funktioniert dieses Motiv nach Gerechtigkeit sehr gut und darauf setzten die Serie und die filmischen Remakes. Denzel sorgt für den Ausgleich und die Gerechtigkeit für jene, die sonst keine Gerechtigkeit erfahren würden. Er mordet aber nicht wahllos oder aus Lust. Gerade im zweiten wird das deutlich, er lässt den Leuten eine Option sich zu ändern. Er zeigt, böse Taten lohnen sich nicht und haben Konsequenzen, was die Leute daraus lernen, überlässt er ihnen. Wenn er angegriffen wird, verteidigt er sich.

Woran ich mich auch noch etwas reibe, ist die Überhöhung von Tony Scott. Fuqua hat das sicher nicht nötig und klar muss man seine Filme mögen, aber bisher hat mich noch keiner seiner Werke enttäuscht. Der Mann ist ein toller Regisseur und weiß was er will. Tony Scott war immer der Bruder im Schatten seines größeren Bruders, der aber durchaus sehr solide Filme gedreht hat. Da waren immer auch mal wieder sehr unterhaltsame, sogar sehr gute Filme dabei, die spannend waren und gut unterhielten. Aber vieles war auch Mittelmaß. Mann unter Feuer war sein letzter überdurchschnittlicher Film, danach war alles so typisch 6/10. Kann man schauen, verpassen tut man nix.

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
07.03.2020 18:58 Uhr | Editiert am 07.03.2020 - 18:59 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.396 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@Tim
"[Tony Scott] ist ein toller Regisseur und weiß was er will [...], der aber durchaus sehr solide Filme gedreht hat. Da waren immer auch mal wieder sehr unterhaltsame, sogar sehr gute Filme dabei, die spannend waren und gut unterhielten. Aber vieles war auch Mittelmaß."

Das würde ich genauso aber auch über Antoine Fuqua schreiben, meiner Meinung nach bewegen sich beide Regisseure auf sehr ähnlichem, schwankendem Niveau.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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MobyDick : : Moviejones-Fan
08.03.2020 15:03 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

@Moviejones

Prinzipiell habt ihr ja schon gesagt, dass es laaaaaange dauern kann bis ihr eure Datenbank mit alten Filmen aktualisiert, daher alles easy, ich necke euch da nur wink Aber wenn ihr schon so freundlich fragt: La Strada wäre wirklich sehr nice to have, ebenso wie einige andere Fellini Klassiker, die von PaulLeger wohl auch schon beantragt wurden. Und ausserdem wäre La Flor auch der Hammer :-)

Besten Dank im Voraus victory

Dünyayi Kurtaran Adam
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MobyDick : : Moviejones-Fan
08.03.2020 16:28 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Tim

Im Grunde genommen verstehe ich dich, und muss dir auch insofern zustimmen, dass es evtl. so wirkt, als würde ich Tony Scott über Gebühr loben. Was aber definitiv nicht der Fall ist! Der Mann hat in der Tat zuletzt mehr Murks als gute Ware abgeliefert. Aber darum geht es mir in dem Vergleich gar nicht, auch nicht darum, Fuquas grundsätzliche Fähigkeiten in Frage zu stellen, die ja zweifelsohne vorhanden sind.

Es geht mir nur um diesen einen Film, der schnitttechnisch, belichtungstechnisch, styletechnisch eher gefühlt einem Spät-90er-Scott nachzueifen scheint, als eine eigene Sprache entwickeln zu wollen, und immer wenn es nicht das Stakkatoschnittmassaker (Tonys Markenzeichen werdend in der genannten Zeitspanne) gibt, bleibt Fuqua sehr oft im Dunkeln.

Inhaltlich der Vergleich mit Man on Fire, da wir hier wie da einen von der Leine gelassenen Washington haben, nur im Equalizer hat der Mann keinerlei Fallhöhe, da er immer auf alles eine Antwort hat und nie in irgendeiner Bedrouille steckt, auch ist er persönlich nie wirklich betroffen oder getroffen.

Und letztlich zum Rächer- und Selbstjustizaspekt: Washingtons Charakter rächt hier grundsätzlich niemanden wirklich, sondern agiert immer, wie es ihm in seine verlogene Moral passt. Dann entscheidet er, wer es verdient, sofort umgebracht zu werden, und mit wem er sich noch unterhalten möchte, um die Person vor eine vermeintliche Wahl zu stellen. Außerdem ist er so ein mächtiger Geist, dass er unbehelligt einen der mächtigsten Männer der Welt mitsamt komplettem Hofstaat innerhalb von drei Tagen vernichten kann und es auch tut.

Wenn er also auf Gerechtigkeit aus wäre, wie es hier so suggerriert wird, und er so einen starken moralischen Kompass hat, und er zudem auch noch alle Mittel dazu hat, seinen Willen allen aufzudrücken, nicht nur Notfalls durch Tötung, wieso läuft er nicht durch die gegend und beendet alle Kriege und Ungerechtigkeiten, in deren Nähe er ist?

Hinzu kommt eine extrem archaische Sichtweise, dass Menschen sich nie verändern werden, und einmal böse immer böse. Was durch diese Geschichte untermauert wird, die der Equalizer im Restaurant von sich gibt.

Wie gesagt, ich habe grundsätzlich nichts gegen gut gemachte und hintergründige Stories über Männer/Frauen, die sich rächen oder gewisse Fähigkeiten haben und plötzlich auf der Flucht sind. Sowohl der Bronson Klassiker Ein Mann sieht rot, als auch Peppermint, sogar Man on Fire halte ich für mindestens brauchbare bis gute Filme. Auch die von dir genannte Bourne Reihe fällt überragend in diese Kategorie.

Selbst die von mir nicht sonderlich gemochten, Ressentiments bedienenden Rachefilme Taken und Gesetz der Rache geben dem Protagonisten einen Grund wirklich derbe rumzuwüten. In Equalizer gibt es all das nicht. Washington entscheidet ganz alleine, wer im Recht ist, wer nicht, wer es verdient zu sterben, wer nicht, und er entscheidet sich auch noch, Leute zu töten, denen er gar keine Wahl lässt (obwohl er es ein paar mal tut - sehr willkürlich, wenn man mich fragt!), und das Ganze wird so inszeniert, als wäre der Mann komplett im Recht.

Selbst die ultrakonservative Fox-Serie 24 gab ihrem immer monströser werdenden protagonsiten Jack Bauer irgendwann die gewisse Ambivalenz, dass selbst der liberalste Zuschauer damit seinen Frieden finden konnte, und die Serie genoss. All das gibt es hier nicht. Der Mann überschreitet willkürlich zig Grenzen, kommt davon, und die innere Logik dieser Filmwelt wird auch nicht wirklich genügend eingehalten, siehe, dass man ihn finden kann, wenn mal will, er aber für die Russen irgendwann nur noch ein Geist ist.

Aber in keinem jener Filme wird das Töten des Gegenübers so zelebriert wie hier, oder das benutzen von Handwerkzeug als Tötungsinstrument so fetishiert wie hier. Das ist schon wirklich Slasherniveau mit einem Boogeyman als vermeintlich guter Identifikationsfigur.

Dünyayi Kurtaran Adam
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TiiN : : Goldkerlchen 2019
08.03.2020 16:31 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.041 | Reviews: 173 | Hüte: 607

Laaaaaaange? Nach meinem Kenntnissstand sind das geht in ein paar Wochen. ;) Aber ich mag auch nicht weiter rumnecken, ist ja völlig legitim, wenn es andere Prioritäten gibt als alte Schinken einzutragen.

Trotzdem freuts mich, dass offenbar nicht nur ich mich über ein paar Klassiker-Eintragungen freue smile

@Topic

Interessante Argumentation, ich habe The Equalizer tatsächlich nur damals im Kino gesehen und kann mir vorstellen, dass ich ihn bei der nächsten Sichtung etwas anders aufnehmen würde. Ich bin gespannt. smile


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MobyDick : : Moviejones-Fan
10.03.2020 11:06 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

TiiN

Danke für den Hut smile

Und neee, ein paar Wochen ist ein sehr dehnbarere Zeitrahmen ;)

Dünyayi Kurtaran Adam
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MB80 : : Black Lodge Su
13.03.2020 00:12 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.915 | Reviews: 44 | Hüte: 261

MobyDick:

Also dieser Film war bei mir immer in der "no fucks given" Ecke, weil er auf zehn Kilometer schon nach nem generischen Selbstjustiz-Streifen aussah. Ich habe ihn mir jetzt tatsächlich mal wegen deier Wertung (gelesen habe ich danach) angesehen, und naja... ich kann deine Kritik voll nachvollziehen, denke sogar deine Beobachtungen treffen ziemlich genau den Text des Filmes und sind gar nicht so subjektiv.

Der Film schießt sich eigentlich direkt am Anfang selber ins Knie, und zwar indem er Washington als extremen Perfektionisten inszeniert und charakterisiert. Das wird dann bei den von dir angesprochenen Szenen problematisch: wenn die Rechtfertigung vom Drehbuch her schon nicht gut gelöst ist, die Inszenierung machen aus dem Angagonisten einen reinen Sadisten. Er könnte in der Büro-Szene die Pistole nutzen, was er ja auch tut... er lässt sie dann aber fallen, um seine Gegner schön langsam und uneffektiv mit anderen Gegenständen zu massakrieren. Ganz krass, und unglaubwürdig dazu, wird das dann im Warenhaus, Stichwort "Stacheldraht" (ernsthaft?!)...

"Der Niedrigste gemeinsame Nenner für eine äußerst fragwürdige reaktionäre Sichtweise missbraucht."

Ist mir auch aufgefallen... Ja, wenn man die CIA mal machen lassen würde, aber alle diese Liberalen und anderen Weicheier halten uns ja vom Weltfrieden ab *kotzt leise in sein Popcorn*

"Beispielsweise jagt er in superzeitlupe Öltanker und Pipelines von dem Ölmagnaten in die Luft, während er ohne mit de Wimper zu zucken daneben herläuft."

Bei der Szene musste ich übrigens herzhaft lachen, das war bestes camp Territorium. Als er gemütlich an den Tankwagen vorbeischländert wusste ich schon, die gehen gleich hoch, aber nicht das unser Halbgott mal seine Hufe bewegen müsste.

Die Szene war aber auch symptomatisch für ein mäßiges Drehbuch, in dem in der zweiten Hälfte die Zahnräder nicht mehr ineinander griffen, sondern einfach nur noch Szenen "passieren".

Noch eine Bemerkung von mir: ich fand die Insznierung generell ziemlich inkonsistent. Es gab mehrere Szenen, in denen sich z.B. die Kamera völlig unmotiviert bewegte (Langeweile?). Dann soll ja bei dem Dialog mit der Prostituierten Nähe vermittelt werden, aber die beiden sind in fast keiner Szene gemeinsam im Bild, stattdessen gibt es aus zufällig wechselnden Winkeln close ups von deren Gesichtern. Extrem seltsam.

Gut war dageben die Szene, in der sich der Bösewicht streckt, die Kamera über seine Tatoos schwebt, und er plötzlich wie ein Dämon über dem Stadt Panorama schwebt. Die Szene war schon fast zu gut für diesen Film, den ich bestenfalls als "generisch unterdurchschnittlich" bewerten würde, und schlimmstenfalls eben so wie du (Hut) wink

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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MobyDick : : Moviejones-Fan
16.03.2020 16:33 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

MB80

Danke dir für den Hut :-)

Und ja, wir sehen den Film anscheinend sehr ähnlich, selbst diese überragende Tattoo-Szene, welche wie eine coole Szene aus einem deutlich besseren anderen Film wirkte wink

Dünyayi Kurtaran Adam
MJ-Pat
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Parzival : : Kakashi
29.06.2020 19:48 Uhr
0
Dabei seit: 24.11.15 | Posts: 7.996 | Reviews: 56 | Hüte: 425

Hehe, tolle Kritik.^^

Ich konnte mich mit dem Film auch nicht so anfreunden, war aber wie üblich gnädiger mit der Bewertung.

Und es gibt eigentlich niemanden auf der Welt, der den Mann nicht irgendwie cool fände

Ähm...upsssssssssss...^^

Link zu meinem Letterboxd-Profil /// (ehem. FlyingKerbecs)

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MobyDick : : Moviejones-Fan
30.06.2020 12:09 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

FlyingKerbecs

danke dir für den höchst unerwarteten Hut :-)

Dünyayi Kurtaran Adam
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
22.11.2020 20:02 Uhr | Editiert am 22.11.2020 - 20:12 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.396 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@MobyDick

Gerade auf Netflix gesehen, kann mich der Kritik an sich nur anschließen.

Ich habe übrigens die ganze Zeit gedacht, Marton Csokas wäre Kevin Spacey^^ Das liegt womöglich auch daran, dass Spacey für Schurken-Rollen bekannt ist und man ihn sich gut als russischen Klischee-Mafiaboss vorstellen kann.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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