Hier dreht sich alles um die Amerikanisches Idyll von MobyDick. Tausch dich mit anderen Filmfans aus.
Mal was anderes, wie gesagt, das ist schon etwas härtere Kost. ich glaube sublim77 hat ja immer wieder betont, dass er eigentlich keine Lust hat, in Filmen auch noch Leid zu sehen, wenn er sowas den ganzen lieben Tag in der Realität hat. Bei diesem Film bin ich voll auf seiner Seite. Diesen Film hätte ich wirklich nicht gebraucht. dann doch lieber den nächsten Statham Actioner zum abschalten.
Das ist so ein richtig beschissener: Ich Zieh dich runter Film!
Hmmm, ich kenne das Buch überhaupt nicht, aber zumindest die Kollegen bei RottenTomatoes haben dem die rausgeschnittenen Handlungsstränge wohl sehr übel genommen.
Ob ich mir den zeitnah gebe würde ich eher bezweifeln :/
"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."
Jennifer Connelly war für mich schon Grund genug den auf der Liste zu haben. Da er jetzt ja auf Prime verfügbar ist und Mobys Wertung vielversprechend klingt (Kritik les ich erst nach der Sichtung) werde ich ihn mir demnächst mal geben.
Btw, Connelly scheint auf "ich zieh dich runter"-Filme abonniert zu sein, "Requiem for a Dream" oder "Haus aus Sand und Nebel" waren in der Hinsicht ja auch nicht ohne.
PaulLeger
Stimmt, da habe ich es auch gesehen. Wenn du meine Kritik nicht gelesen hast, und jetzt wg der hohen Wertung mit höheren Erwartungen rangehst, lass mich dir meine quintessens nochmal hier reinkopieren, ohne zu spoilern:
"...diesem höchstens durchschschnittlichen und extrem einseitig inszenierten Film, der viel versucht aber nicht viel filmtechnisch auf die Beine bringt, ein Finale hervorzubringen, das zwar dem Roman in keinster Weise gerecht wird, aber im Rahmen dieser Interpretation mehr als nur fabelhaft ist.Und genau hier kommt die Unmöglichkeit einer subjektiven Kritik zum Tragen. Obwohl ich nüchtern betrachtet genau weiss, welches Potential hier liegen gelassen wurde, welche mannigfaltigen Themen hier hätten noch angesprochen werden können, wie viel kühner das ganze hätte doch inszeniert werden können, kann ich nicht umhin, dass mich die ganze gesehene Geschichte doch nicht loslässt."
Vielleicht hat es mich einfach komplett unvorbereitet erwischt, ich weiss es nicht. Aber ich möchte noch einmal sagen, dass ich den Film nicht wirklich weiter empfehlen möchte...
Und ja, die Connelly scheint irgendwie auf solche Stoffe zu stehen, wobei die beiden von dir genannten Filme doch besser als der hier sind.
MB80
Ja, das moniere ich ja auch. Andererseits kann man einem Film nicht wirklich ankreiden, wenn er andere Wege geht und seine Geschichte auch erzählen kann. Und ich habe zumindest das Gefühl, dass McGregor den Teilaspekt der Geschichte so erzählt hat, wie er es für richtig hielt. Also das wäre daher kein Grund, den Film nicht zu schauen. Dennoch begrüsse ich es, dass du ihn so bald nicht schauen willst
@ MobyDick
Ob du es glaubst oder nicht, mit der Beschreibung hast du mein Interesse trotz impliziter Nichtempfehlung sogar noch erhöht
PaulLeger:
Doch doch, das glaube ich sofort. Na dann viel "Spass"
@ MobyDick
Nachdem ich ihn nun gesehen habe, kann ich deine Gedanken nachvollziehen, wobei ich ihn trotz seiner offenkundigen Probleme nicht ganz so kritisch sehe, was wohl auch damit zusammenhängt, dass ich die Vorlage nicht gelesen habe. Klar hätte man den gesellschaftlichen Umbruch stärker in den Blick nehmen können, aber es ist denke ich legitim, dass McGregor sich stärker auf das Familiendrama konzentrieren wollte, bei der Übertragung eines Romans in einen Zweistundenfilm wird ohnehin immer was verloren gehen. Problematischer fand ich da, dass im Prinzip nur McGregors Figur voll ausgeleuchtet wird, während die Charakterisierungen von Mutter und Tochter etwas lückenhaft bleiben. Mit einer weniger talentierten Darstellerin als Connelly hätte der Film da auch Schiffbruch erleiden können.
Und ja, das Ende haut nochmal so richtig rein.
Noch eine Nachfrage zu dieser Passage:
und sich auch nicht immer richtig verhält (Der Kuss!),
Heißt das, im Roman küsst er seine Tochter auf den Mund?
PaulLeger
Jup, danach ist er so über sich selbst erschrocken, dass er künftig eine Barriere zwischen sich und seiner Tochter aufbaut, weshalb er sich später immer wieder Vorwürfe macht. Dies wird nie abschließend geklärt.
Dadurch ist die Figur im Roman auch ein Stück weit menschlicher, da fehlbarer. Im Film hingegen gibt es diesen Grauraum nicht.
Was aber dann auch dazu führt, dass man so unendlich mit dieser völlig unbescholtenen Figur mit leidet.
@ MobyDick
Hm, das klingt in der Tat natürlich deutlich interessanter für die spätere Figurendynamik, allerdings kann ich auch verstehen, dass es McGregor wohl zu heikel war, das in einem Film zu zeigen. Da haben Schriftsteller natürlich mehr Spielraum dahingehend, wie weit man gehen kann.
Kritik: Amerikanisches Idyll von MobyDick
MobyDick | 25.05.2020