Hier dreht sich alles um die A House of Dynamite von Moviejones. Tausch dich mit anderen Filmfans aus.
Netflix hat endlich mal wieder einen Korn gefunden, super! Scheint also der beste Netflix-Film des Jahres zu werden.
Ich bin gespannt, warte aber noch bis Dezember, dann abonniere ich Netflix nochmal für einen Monat.
Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
Ich habe den Film vor 14 Tagen im Kino gesehen und war leider nicht so überzeugt.
Welchen Mehrwert es hat, dass man die 17 Minuten "Echtzeit" (eigentlich 30-35 Minuten) aus drei Perspektiven heraus hintereinander erzählt, hat sich mir nicht gänzlich erschlossen. Hier und dort erhält man neue Einblicke und Informationen, aber das hätte man doch auch parallel erzählen können? Der bodenständige Thrilleransatz wird mehrfach durch Hollywood-Überdramatisierungen gestört (z.B. der Verteidigungsminister auf dem Dach, ...). Vor allem das Ende empfand ich als mut- und konsequenzlos, gerade dann, wenn wirklich mal die schwierigen Entscheidungen getroffen werden müssen, endet der Film vorher einfach.
Was der Film hingegen sehr gut hinbekommt, ist die Zurschaustellung, egal wie oft man das Szenario eines Nuklearangriffes in der Theorie übt, dass Theorie und Vorbereitung sofort hinfällig werden, wenn das Szenario tatsächlich eintritt, die Erfahrung des faktischen, realen Zustandes kann man nicht üben und wird einen überwältigen.
Ferner wirkt "A House of Dynamite" angenehm aus der Zeit gefallen, Bigelow holt quasi die Obamas zurück ins Weiße Haus und hier sind seriöse Fachleute am Werk und nicht die Clownstruppe, die von Trump eingestellt wurde.
Als Politthriller inszeniert Bigelow das natürlich auch spannend und wird vor Allem von Rebecca Ferguson, Jared Harris und Idris Elba stark gespielt.
Wenn man allerdings zurück in die 1960er Jahre blickt, dann finden sich mit Stanley Kubricks Satire "Dr. Seltsam" und Sydney Lumets Kammerspiel "Angriffsziel Moskau" zwei artverwandte Filme, die auf viel höherem Niveau agieren. Speziell "Angriffsziel Moskau" ähnelt "A House of Dynamite" sehr, dreht das Szenario lediglich um (Nuklearangriff der USA auf die Sowjetunion); und ironischerweise sagt der Film mit seiner Gefahr vor Automatisierungsprozessen viel mehr über heutige KI-Programme aus, als es "A House of Dynamite" mit seinen KI-Erwähungen gelingt.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
@Raven13 Abonnierst du im Dezember wegen Stranger Things?
Zur Kritik:
Danke, bin vollends überzeugt und werde den Film auf jeden Fall sichten, sobald ich mein Abo mal wieder aktiviere.
Aber @Moviejones: eine Frage hätte ich da noch: Ihr schreibt, dass es vom Erkennen der Rakete, bis zum Einschlag nur 20 Minuten dauert. Bedeutet das, dass der Film verdammt kurz ist (ja das wohl eher nicht), wir die gesamte Handlung aus mehreren Perspektiven erleben, oder dass sich der Film die restliche Laufzeit um die Nachwirkungen des Einschlags dreht?
Edit: da hat Luph92 die Frage gleich beantwortet, während ich getippt habe. Das nenn ich Timing!
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!
@Z-Day
Das mit den drei Perspektiven wusste ich vorher schon, aber urprünglich ging ich davon, dass mit dem Echtzeit-Ansatz auch tatsächlich Echtzeit gemeint ist, also die Gesamtlaufzeit geteilt durch 3 = 30-35 Minuten.
In Wirklichkeit sind es 17 Minuten, die im Film auf 30-35 Minuten gestreckt werden.
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
@ Z-Day
Ja, auch wegen Stranger Things, wobei die Veröffentlichung im Dezember zeitlich reiner Zufall ist, denn der Dezember wäre so oder so der Monat gewesen, in dem ich jährlich Netflix abonniere, weil ich dann einfach mehr Zeit habe, Filme und Serien des vergangenen Jahres nachzuholen. Ein paar Filme und Serien stehen da schon auf meiner Liste.
Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
Gut, dann werde ich mir den mal ansehen. Dennoch erwarte ich erstmal lieber nichts. Am Ende des Tages ist und bleibt es ein Netflixfilm. Die sind in der Regel miese B-Ware vom Grabbeltisch in Ralfs Resterampe.
"Zitierst Du da jemanden oder ist das auf dein Steißbein tätowiert?"
@luph92
Das find ich schon ok, wenn es nicht 1x1 Echtzeit ist, solange die Handlung dadurch flüssiger ist. Da stört mich das Konzept, 3-mal dieselbe Geschichte aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu sehen, schon mehr. Da muss der Schnitt 1A sein, damit das funktioniert.
@Raven13
Stranger Things wird für mich der letzte Schupser sein, um meinen Netflix Account zu reaktivieren, wenn auch nicht gleich sofort. Der ist seit fast 3 Jahren stillgelegt und ich vermisse ihn eigentlich nicht. Ich hätte schon einiges auf meiner Watchlist stehen, allerdings fast nur Serien. Und auf Serien hab seit 2 Jahren einfach keine Lust. Ich hab dieses Jahr überhaupt noch keine einzige gesehen.
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit und wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!
Kritik: A House of Dynamite von Moviejones
Moviejones | 24.10.2025