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FSK & MPAA - Film-Freigaben in Deutschland und den USA

Moviejones | 08.07.2017

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24 Kommentare
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mjkoe23 : : Moviejones-Fan
01.02.2013 12:14 Uhr
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Dabei seit: 08.01.13 | Posts: 953 | Reviews: 12 | Hüte: 4
Ein sehr interessantes Special, welches mal einen etwas tieferen Einblick in die Funktionen und Arbeitsweisen der FSK und der MPAA gewährt. Ich halte die Richtlinien zur Altersfreigabe bei uns, soweit ich es mitbekommen habe, für wesentlich sinnvoller, als die Richtlinien, die in den Staaten gelten.
Nervig finde ich die FSK -Logos nicht, wobei ich es gut finde, dass es immer häufiger Wendecover gibt, sodass jeder, den diese Logos stören, das Cover einfach umdrehen kann.
Was ich allerdings bei der FSK in Deutschland nicht gut finde ist, dass allem Anschein nach, sämtliche Filme die zu Zeiten des 2ten Weltkrieges spielen, höchstens ab 12 freigegeben werden, egal wie brutal sie sind. "Schindler´s Liste" beispielsweise ist zwar ein sehr guter und wichtiger Film, aber ich denke, dass es ausreicht diesen Film mit 16 zu sehen.
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Nothlia : : Man in Black
01.02.2013 12:40 Uhr
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Dabei seit: 04.05.10 | Posts: 1.150 | Reviews: 54 | Hüte: 6
Schönes Special, danke dafür. Ich schau mir auch immer wieder mal die genauere Grundlage der Alterfreigaben an und bin schon seit einiger Zeit am Überlegen, ob man die Unterschiede zwischen FSK und MPAA mit ein bisschen mehr Substanz untersuchen kann. Ich habe nämlich den Eindruck, dass der Unterschied tatsächlich deutlich kleiner ist, als viele denken, generell die Freigabepolitik (wenngleich sich die rechtliche Konsequenz deutlich unterscheidet in Deutschland und USA) ähnlicher ist. Und wenn es einen Unterschied gibt, warum er da ist. Prüderie (gibt es das Wort?) oder Verrohung sind mir da eine viel zu billige Erklärung.
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Davinator : : Moviejones-Fan
01.02.2013 12:54 Uhr
0
Dabei seit: 02.08.12 | Posts: 736 | Reviews: 0 | Hüte: 8
Ein ganz interessantes Special zu der FSK und MPAA, dass zeigt, dass die Unterschiede zwischen den beiden Agenturen wirklich nicht sooo groß sind, obwohl bei uns die Gewalt und bei den Amis die Erotik ein Dorn im Auge sind.
MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
01.02.2013 12:56 Uhr | Editiert am 01.02.2013 - 13:08 Uhr
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Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616
Ich finde das Special ebenfalls überaus interessant auch wenn mir vieles davon bereits aus Eigenlektüre bekannt war. Spannend ist hier vor allem die Frage, inwieweit die FSK künstlerische Freiheit sowie das Recht auf freie Meinungsäußerung beschneidet, wenn Filme in ihrer "Ur-Form" (also dem Originalschnitt der O-Ton-Kinofassung) teils massiv angepasst werden müssen, um in Deutschland eine Freigabe zu erhalten. Bei Bildern im Sinne der Kunst gibt es ja dieses Siegel auch nicht. Und in Museen hängen teils überaus explizite Gemälde, die Schlachten, sexuelle Exzesse oder andere im Film als "jugendgefährdend" betitelten Handlungen zeigen. Wobei sie hier im Sinne der Kunst eben nicht unterteilt werden. Eine ab 16 oder ab 18 Abteilung im Museum wäre ja schlicht absurd, oder nicht?

Nur warum ist es dann so, dass beim bewegten Bild andere Maßstäbe angelegt werden? Nur weil das Kino erst eine etwa 115-Jährige Geschichte hat ist es weniger Kunst? Sicherlich wird man argumentieren können, dass es durchaus Filme gibt, die weniger der Kunst als dem martialischen Darstellen von Brutalitäten verschrieben sind, andersrum werden auch Bücher veröffentlicht, die von solchen Dingen regelrecht "triefen" und durch die bildhafte Schilderung auch nochmal weit eindringlicher nachwirken.

Wo sind wir also? An einer Stelle, wo ich das deutsche Jugendschutzgesetz nicht mehr verstehen kann. Es hebelt sich selbst durch Inkonsequenz aus und versteht sich doch selbst als eine Art "Beschützer der Massen". Wir werden zu selbstständigem Denken erzogen, sollen gute Demokraten sein und unsere Freiheit schätzen und verteidigen - Rauchen dürfen wir (obwohl es nachweislich Gesundheitsschädlich ist) und obgleich der Erwerb von Rauchwerk hierzulande nun erst ab 18 möglich ist, der Konsum unter diesem vorgeschriebenen Mindestalter wird trotzdem nirgends unterbunden oder gar geahndet.

Andersrum wird das Rauchen derzeit überall (lokal gesehen) verboten und damit aus der Gesellschaft fast schon verdrängt. Ich selbst bin Nichtraucher und nicht betroffen, aber sogar ich sehe hier eine Beschneidung des Freiheitsrechtes. Es muss nicht so sein, dass man überall rauchen darf, aber grade in Kneipen, wo Alkohol dann trotzdem nach wie vor ausgeschenkt wird, der jedoch ebenso schädliche Wirkung hat. Führt uns das dann nicht umgekehrt zu der Frage, ob wir Alkohol konsequenterweise auch verbieten und seinen Konsum allerorten einschränken müssten? Hier scheut man sich dann jedoch wieder.

Was ich sagen will ist, dass sich Deutschland hier selbst kaputtargumentiert mit seinen Regelungen und Gesetzen, die keine klare Linie mehr haben. Künstlerische Freiheit contra Beschneidung von Filmen, Selbstbestimmung über unser Leben contra Rauchverbot an fast allen öffentlichen Orten, unproblematischer Alkoholkonsum contra (Jugend)Alkoholismus als zunehmendes Problem der Gesellschaft. Wenn ich Gesetze und Regelungen treffe, dann müssen sich nachvollziehbar sein und dürfen sich nicht so sehr der Willkür hingeben, die in der Regel aus einzelnen, oftmals fehlinterpretierten, Präzendenzfällen und anschließend lediglich aus politischer Reputation resultiert.

Woher kam die Verschärfung der FSK? Alles resuliterte aus einer Welle von Panikmache nach dem Columbine-Massaker und (hierzulande) dem Amoklauf in Erfurt, für den Filme und Videospiele mit Gewaltszenen verantwortlich gemacht wurden. Mobbing, persönliche Probleme und eine etwaige Gewaltveranlagung des Täters würde dabei kaum berücksichtigt, Schuld waren Spiele und Filme, die konnte man, nein musste man schärfer kontrollieren, die Gesellschaft beschützen.

Was hat es bis heute genutzt? Die Jugendkriminalität steigt in den letzten Jahren weiter an, Amokläufe und Versuche dazu gibt es nach wie vor, immer mehr Jugendliche "saufen" sich kaputt und Raubkopierer-Wellen überziehen die Medienlandschaft (sowohl Spiele als auch Filme), weil man sich die ungeschnittenen Fassungen wenn schon nicht im Kino, dann doch wenigstens daheim über einen "Österreich-Import" anschauen will.

Ich denke, das ist alles mehr als fragwürdiger Stoff und man sollte sich langsam fragen, ob der eingeschlagene Weg der richtige ist, insbesondere die Überlegungen alles noch weiter zu beschränken. Wie viele Schritte hin zum Kontrollstaat sind es noch, wenn an allen Ecken und Enden Freiheitsrechte beschnitten werden?
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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Davinator : : Moviejones-Fan
01.02.2013 13:01 Uhr
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Dabei seit: 02.08.12 | Posts: 736 | Reviews: 0 | Hüte: 8
@ZSSnake

Für diesen tollen Vergleich mit dem du absolut Recht hast, kriegst du deinen 61 (!) Hut!
MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
01.02.2013 13:10 Uhr
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Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616
@ Davinator:

Ich danke dir und würde einfach mal sagen: Das musste raus wink Zu sehr nervt mich einfach seit Jahren zunehmend die deutsche "Reaktions-Politik". Und es wird ja immer schlimmer.
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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mokisx : : Moviejones-Fan
01.02.2013 14:50 Uhr
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Dabei seit: 18.09.12 | Posts: 6 | Reviews: 0 | Hüte: 0
@ZSSnake

Ich kann dir nur voll und ganz zustimmen. Ich bin ein Raucher und finde es auch eine Frechheit das mich der Staat bevormundet. Es ist mir z.B. egal wenn der Restaurantbesitzer das Rauchen verbietet aber nicht wenn der Staat mir das vorschreibt. Ich kann das einfach ûberhaupt nicht nachvollziehen. Als nächstes werden sie es warscheinlich kommplett verbieten.

Für dieses super Kommentar bekommst du von mir deinen 62. Hut smile
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Sully : : Elvis Balboa
01.02.2013 15:36 Uhr | Editiert am 01.02.2013 - 15:40 Uhr
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Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555
Die FSK-Bewertungspolitik ist doch zum Großteil eine Farce. Die beschriebenen Richtlinien sollen zwar eine Reglung erleichtern...aber letztlich hängt die Freigabe jedoch oft von der Zusammenstellung und der Tagesform der einzelnen Prüfer ab. (habe da vor langer Zeit mal einen Bericht eines ehemaligen Mitarbeiters in einer Reportage gesehen)
Anders ist es auch nicht zu erklären, dass so mancher Film der sehr "zahm" ist (in Bezug auf Story und Darstellung) ein FSK 16 Siegel bekommt und ein Film wie z.B. Die Tribute von Panem ab 12 Jahren freigegeben wird. Ein Film in dem es darum geht, dass Kinder zur Belustigung der Massen andere Kinder töten, hat unabhängig von der Darstellungsweise, allein von der Story her in keinem Kinderzimmer etwas zu suchen.
Generell soll natürlich auch eine Bewertung stattfinden um dem Zuschauer die Möglichkeit zu geben, in etwa einzugrenzen was für ihn oder seine Kinder geeignet ist oder nicht. Dafür wäre es allerdings hilfreich wenn man neben dem FSK Logo auch etwas mehr Infos hätte. Man muß ja bedenken, dass die meisten Käufer in den Läden nicht solche "Experten" sind wie wir User hier.

Zunächst will ich aber erwähnen, dass mich die reaktionäre Handlungsweise von Sauber-Frau Zensursula von der Leyen extrem gestört hat, die ja maßgeblich zur Einführung des FSK-Front-Siegels beigetragen hat. Da "musste" schnell was gemacht werden. Und nun ist ganz sicher die Gewaltbereitschaft von einigen Hirnis zurückgegangen, weil das Logo vorn auf den DVDs/Blurays prangt... Natürlich...ganz sicher! ;)
Ein Siegel dieser Größe zerstört nicht gerade selten die Optik künstlerischer Coverabbildungen und stellt somit auch eine Art Beschneidung von Kunst dar. Um ZSSnakes Beispiel einer Galerie aufzugreifen und in diesen Zusammenhang zusetzen: Man stelle sich mal vor, jemand würde auf ein bekanntes Gemälde einen großen Button kleben... ;)

Nichts dagegen hätte ich wenn man das Logo auch in dieser Größe auf der Rückseite der Cover anbringen würde. Daneben dann aber ein kleines, gleichfarbiges Kästchen in dem man dann untereinander Begriffe zu stehen hat wie: Gewalt, Erotik, Story (in Bezug auf Komplexität)...dahinter dann von mir aus kleine Punkte von 1-3. So wäre klarer ersichtlich aus welchem Grund der jeweilige Film, die Einstufung 0,6,12,16 oder 18 bekommen hat!

Womit ich aber überhaupt nicht einverstanden bin, ist die Beschneidung der Entscheidungsfreiheit erwachsener Menschen. Zu oft kommt es immer noch vor, dass Filme nur gekürzt in Deutschland erscheinen, weil man der Meinung ist "uns" davor schützen zu müssen. Ich habe nichts dagegen, wenn man man volksverhetzendes Material (oder ähnliches) nicht zuläßt...aber Filme die erhältlich sind möchte ich, als längst dem Kindesalter entwachsener Mensch, auch so sehen können, wie die Künstler sie gedreht haben.

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
01.02.2013 16:59 Uhr | Editiert am 01.02.2013 - 17:02 Uhr
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Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616
@ Sully:
"Zunächst will ich aber erwähnen, dass mich die reaktionäre Handlungsweise von Sauber-Frau Zensursula von der Leyen extrem gestört hat, die ja maßgeblich zur Einführung des FSK-Front-Siegels beigetragen hat. Da "musste" schnell was gemacht werden. Und nun ist ganz sicher die Gewaltbereitschaft von einigen Hirnis zurückgegangen, weil das Logo vorn auf den DVDs/Blurays prangt... Natürlich...ganz sicher! ;)"

Auch wieder so ein Paradebeispiel für die angeführte "Reaktions-Politik", hast du recht. Es ist einfach die Verhältnismäßigkeit, jedes Jahr passieren Amokläufe, Gewalt gegen Frauen oder Kinder, Vergewaltigungen - eben Gewalt- und Sexualverbrechen aller Art. Aber um hier Einhalt zu gebieten reicht es eben nicht hässliche Aufkleber auf DVD- und BluRay-Hüllen zu kleben, die das Cover verunstalten (und eventuell auch das Cover-Art in seiner Wirkung (zer-)stören).

Gewaltprävention muss im Kindergarten, in der Grundschule, in der weiterführenden Schule passieren, wo die Kinder einen Großteil ihrer Zeit verbringen, VOR ALLEM ABER daheim im eigenen Elternhaus. Und hier müssten die Erwachsenen wirklich in die Pflicht gezogen werden, denn mitunter kann ein Kind nicht viel dafür wie es "geworden ist", weil das Umfeld es in eine Richtung sozialisiert hat, in der Gewalt die einzige Antwort auf "Einschüchterung" ist.

Auch dein weitergetriebenes Beispiel mit dem großen Sticker auf dem Gemälde finde ich sehr treffend, auf die Idee käme ebenfalls keiner. Es ist ja nicht so, dass ich generell gegen Jugendschutz bin, woher auch, aber das was hier passiert ist Bevormundung. Wie du schon sagtest, als erwachsener, mündiger Mensch kann ich selbst entscheiden was ich "vertrage" und was nicht. Und die Empfehlungen der FSK empfände ich grundlegend ja nicht als schlecht, wenn, wie du sagtest, der Informationsgehalt stimmen würde. Das Logo selbst sagt wenig bis gar nichts über die Art der Jugendgefährdung oder "Provokation" aus, die ein Film oder Spiel leistet. Mehr Infos im Sinne verschiedener Kriterien wären tatsächlich eine Lösung. Ein "Beilegezettel" in der DVD-Hülle, ein kurzer Infozettel mit FSK-Empfehlung und einigen Worten zu den Arten der Gefährdung wären doch gut. Die Leute von der FSK sprechen ohnehin über den Film und werden sicher auch Notizen machen, warum die also nicht auf so einen Zettel drucken und beilegen.

Dazu kommt die Bevormundung beim Kinobesuch (etc.). Ich kann doch Filme die über ein gewisses Maß schlagen generell als FSK 18 einschätzen und dann in der Form ins Kino bringen. Die Kontrollen sind ohnehin inzwischen so streng, dass man unter dem geforderten Mindestalter die Filme auch nicht im Kino zu sehen bekommt. Und im Markt kaufen kann man sie entsprechend auch nicht. Was die Eltern daheim dann ihren Kindern zugestehen/zumuten beibt in deren Ermessen. Ich habe mit 13 oder 14 Jahren zum ersten Mal die Stirb-Langsam-Reihe und auch Terminator gesehen, alles uncut von meinen Eltern damals aus dem TV aufgenommen. Ich habe dadurch keinen Schaden davongetragen, weil meine Eltern wussten, ob sie mir solche Stoffe zutrauen oder eben nicht.

Und diese Verantwortung, bzw. das dafür zunächst mal erforderliche Interesse an den eigenen Kindern ist heutzutage lange keine Selbstverständlichkeit mehr, weshalb ich ja auch weiter oben schon meinte, dass man da eben ansetzen und die Eltern mehr in die Verantwortung nehmen müsste. Und wenn dann Gewalt an der Schule passiert, müssen Eltern und Kind halt ein Anti-Agressionstraining gemeinsam absolvieren oder sowas.

Für Lösungen bin ich ja nich zuständig, aber es werden genug Leute mit gewaltigen Geldmengen "gefüttert", deren Aufgabe eben eigentlich genau hier läge und nicht in kurzzeitig prestigeträchtigen Schnellschüssen gegen den Strom, um die "Elternlobby" oder die "Anti-Gewalt-Lobby" in Deutschland kurzfristig zum Verstummen zu bringen.
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MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
02.02.2013 00:03 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635
@ZSSnake

dass es durchaus Filme gibt, die weniger der Kunst als dem martialischen Darstellen von Brutalitäten verschrieben sind, andersrum werden auch Bücher veröffentlicht, die von solchen Dingen regelrecht "triefen" und durch die bildhafte Schilderung auch nochmal weit eindringlicher nachwirken.

Nun, das stimmt so nicht ganz. Gewaltszenen in Büchern stellst du dir im Kopf vor, das geschieht indirekt. In einem Film wirst du aber direkt mit der Gewalt konfrontiert, sie erhält einen größeren Anteil an Realität. Daher sollte man Filme schon strenger betrachten als Bücher.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
02.02.2013 00:10 Uhr
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Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616
@ luph:

Ich denke, dass es sich hierbei um ne Kontroverse hält, die man so einfach nicht auflösen kann. Ich persönlich und viele Menschen die ich kenne lassen sich von Gewalt im Film in keiner Weise beeinflussen, egal wie explizit sie dargestellt wird. Bei Büchern andersrum ist es ja die Gewalt, die man sich selbst ausmalt, wenn dann dann ein Gefecht sehr eindringlich geschildert wird und man die Bilder direkt im Kopf hat. Sicher, da gibt es auch Menschen, denen da die nötige Vorstellungskraft abgeht und die davon auch nicht stark beeinflusst werden. Mir persönlich geht es mit Gewalt in Filmen ja nicht darum, dass man NICHT kontrolliert, sondern darum, dass ich finde, dass Film nicht das einzige Medium ist, das solche Wirkungen erzielt und es immer auch vom Menschen abhängt der es anschaut.

Wie gesagt hatte ich schon in relativ jungem Alter kein Problem mit expliziter Gewaltdarstellung, weil ich mir die Fiktionalität immer gut klarmachen konnte, anderen geht es da sicherlich anders und sie haben Probleme diese "Grenze" zu ziehen. Und das ist etwas was man ja nicht wissen oder kontrollieren kann, da ist zum einen Fingerspitzengefühl gefragt, zum anderen einfach weniger Bevormundung. Denn mal ehrlich, welcher Jugendliche würde sich von einer FSK-Restriktion abhalten lassen sich einen Film anzuschauen, wenn er es wirklich will.
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MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
02.02.2013 00:57 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.398 | Reviews: 180 | Hüte: 635
@ZSSnake

Ich persönlich und viele Menschen die ich kenne lassen sich von Gewalt im Film in keiner Weise beeinflussen, egal wie explizit sie dargestellt wird. Bei Büchern andersrum ist es ja die Gewalt, die man sich selbst ausmalt, wenn dann dann ein Gefecht sehr eindringlich geschildert wird und man die Bilder direkt im Kopf hat.

Ich für meinen Teil habe größtenteils kein Problem mit Gewalt in Filmen. Und dabei rede ich jetzt nicht von geschönter Gewalt sondern von expliziter (Blut spritzt und evtl. fliegen Körperteile, etc.). Nur Splatter kann ich nicht ab. Dennoch bemerke ich immer wieder, dass Gewalt in Filmen bedeutend direkter rüberkommt als in Büchern, sie geht mehr unter die Haut.
Wichtig dabei ist, dass das Gewaltniveau auf dem gleichen Level liegt. Die Millennium-Trilogie-Bücher sind z.B. brutaler als die Filme, da die Gewalt in den Filmen geschönt wurde. Nimmst du aber z.B. Harry Potter 1-3, in denen die Gewalt so gut wie 1:1 übertragen wurde, erkennst du einen klaren Unterschied. Die Bücher konnte ich ohne Probleme lesen, die Filme waren für mich als Kind dagegen um einiges härter. Und jetzt schnapp dir Eragon und stelle dir die Frage, wie man die Reihe gleichzeitig realistisch und jugendfreundlich verfilmen soll. Das funktioniert nicht.

Denn mal ehrlich, welcher Jugendliche würde sich von einer FSK-Restriktion abhalten lassen sich einen Film anzuschauen, wenn er es wirklich will.

Da hast du auf jeden Fall recht. Vor allem in der Gegenwart, im Zeitalter des Internet, ist sowas ziemlich einfach. Vor 10 Jahren war es zwar schwieriger aber auch nicht unmöglich. Du brauchtest nur Freunde, deren Eltern nicht so streng waren wie deine. In diesem Zusammenhang gibt es zwei Beispiele aus meiner Kindheit, die ich nicht vergessen werde: Spiderman und Fluch der Karibik. Auf gebrannter DVD bei Freunden geguckt, da ich selbst noch keine 12 sondern erst 10 war. Herr der Ringe war für mich als Kind übrigens auch Tabu.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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mjkoe23 : : Moviejones-Fan
02.02.2013 23:16 Uhr
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Dabei seit: 08.01.13 | Posts: 953 | Reviews: 12 | Hüte: 4
Hier ist ja eine unglaublich interessante Diskussion über die Notwendigkeit bzw. die (In)Konsequenz der FSK entflammt ;o)

Was ich aber zu einem anderem Thema, dass hier auch aufgekommen ist, noch sagen möchte: Das allgemeine Rauchverbot finde ich vom Prinzip her sehr gut. Man darf auch als Raucher nicht vergessen, wie schädlich das Rauchen auch für alle passiven Raucher ist und es gibt immer noch genug Räume / Plätze in denen geraucht werden darf.
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Zombiehunter : : Moviejones-Fan
22.05.2014 17:37 Uhr | Editiert am 22.05.2014 - 17:40 Uhr
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Dabei seit: 21.10.12 | Posts: 1.713 | Reviews: 0 | Hüte: 39
Ich habe mal in einer Videothek gearbeitet und fand es gut, als die neuen Logos rauskamen, denn wir haben häufig von Eltern gefragt bekommen, wie man einen Film ab 14 freigeben kann. Das wäre ja absolut nix für ihre Kinder gewesen (Saw beispielsweise). Ja, richtig gelesen, ab 14. Meist musste ich sie darauf hinweisen, dass der Film "Keine Jugendfreigabe" hatte, lt. § 14 des JÖSchG.

Seit dann die neuen Logos da waren, war dies kaum noch ein Thema. Außer natürlich bei den älteren Filmen mit den alten Logos.



Zum Thema Rauchverbot nur ganz kurz mal:

Ich finde es in der Regel nicht schlimm rausgehen zu müssen, aber bei kleineren Gaststätten hätte man keine Einschränkung machen dürfen (rauchen nur, wenn keine Lebensmittel ausgegeben werden, keine gute Idee gewesen). Viele haben dadurch natürlich jetzt pleite gemacht.
Aber wie bereits erwähnt, finde ich das generelle Rauchverbot nicht schlimm und sehe damit keinen Eingriff in meine Freiheit, denn es ist wirklich um einiges angenehmer ohne Nikotindunst sein Essen genießen zu können.
Ich verzichte sogar öfter darauf, wenn man im Sommer draußen sitzt. Es ist, wie bereits erwähnt, einfach angenehmer.

Ich bin sogar am Schimpfen, wenn bei mir zu Hause jemand mit Zigarette durchs Treppenhaus läuft. Die Person sagt dann immer: Ist ja nicht verboten. Ich sage dazu: Na, und?! Das hat etwas mit Rücksichtnahme zu tun.
Nur ein toter Mensch ist ein guter Zombie! :)
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theMagician : : Criminal
13.06.2015 11:04 Uhr
0
Dabei seit: 03.05.13 | Posts: 1.790 | Reviews: 0 | Hüte: 56
Oft fragt man sich, wieso es eigentlich "Freiwillige Selbstkontrolle" heißt. Bedeutet dies wirklich, dass die Einstufung von Filmen einzig eine Empfehlung oder vielmehr eine Richtlinie ist? Der Namensbestandteil bezieht sich hierbei jedoch tatsächlich auf den Fakt, dass das jeweilige Material freiwillig zur Prüfung freigegeben wird, da eine Indizierung, hinsichtlich des Jugendschutzgesetzes, ansonsten unumgänglich wäre und eine Veröffentlichung somit automatisch scheitert.

Daraus erkenne ich, das die "freiwillige" Abgabe gar nicht so freiwillig ist. Hier wird einem ganz klar gesagt: "Wenn wir deinen Film nicht sehen dürfen, dann darf das auch kein anderer."

Und hier haben meine Vorredner den Punkt der Meinungsfreiheit sehr gut aufgegriffen.

Aber Meinungsfreiheit bedeutet auch, das man mit seiner Meinung die Freiheit des anderen nicht beschneiden darf, als Beispiel: Die Mohammed-Karikatur, Ausdrücke die anderen in ihrer Hautfarbe beleidigen oder ihrer sexuellen Orientierung.

Die Meinungsfreiheit wird durch die Zensur der FSK auch verhindert, weil sich diese Menschen es zur Aufgabe gemacht haben uns (Erwachsene) zu "beschützen". Ein Erwachsener kann sich selber ein Bild von der Gewalt und dem Sex in den Filmen machen und muss nicht vor sich selbst geschützt werden. Bei Kindern kann ich es verstehen, aber hier sind natürlich die Eltern die erste Instanz die sich darum kümmern muss.

Ich habe American Werewolf zum ersten mal mit 13 Jahren gesehen. Ich bin weder Brutal noch gewalttätig. Und der Grund liegt einfach darin, das in meiner Familie über den Unterschied von Film und Leben geredet wird. Kinder glauben an Monster und so ein Film kann einem sehr real vorkommen.

In diesem Sinne: FSK ist gut wenn sie wirklich freiwillig ist. Meinungsfreiheit ist sehr wichtig aber das Gesetz bewegt sich (meiner Meinung nach) auf einen schmalen Grad. Wenn eine Doku über die Mohammed-Karikatur erscheint ist es lehrreich, aber wenn sie in einem Film erscheint ist es eine Beleidigung? Ein Film kann auch sehr lehrreich sein. Oder zumindest einen dazu anregen mehr über etwas zu erfahren

You, me, or nobody is gonna hit as hard as life. But it ain’t about how hard you hit. It’s about how hard you can get hit and keep moving forward

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