Basierend auf der zeitlosen Artuslegende erzählt David Lowery die abenteuerliche Geschichte des tollkühnen Sir Gawain, Ritter der Tafelrunde. Um sich vor seiner Familie, seinem Volk und letztlich auch sich selbst zu beweisen, begibt sich der Neffe König Artus‘ auf die Reise seines Lebens mit dem Ziel, sich der ultimativen Herausforderung zu stellen: dem sagenhaften Grünen Ritter, einem gigantischen, smaragdgrünhäutigen Fremden und Prüfer der Menschen.
Aufgrund von diversen Empfehlungen in letzter Zeit nachgeholt. Hat mir ziemlich gut erzählt. Tolle Bildsprache, schöne Atmosphäre und stark inszeniert. Hätte ein bisschen kürzer sein können, aber das ging schon denke ich.
Meine Bewertung
Ich habe mir den Film am 29. April 2023 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Äh jaaaaa, da kann ich nur sagen: WTF!? Aber top Bilder auf jeden Fall.
Meine BewertungVergleich mit der Lyrikvorlage bezüglich des Lord-Lady-Handlungsstrangs
https://www.themarysue.com/im-disappointed-in-the-way-the-green-knight-handled-homoerotic-subtext/
"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
@eli4s and all...
Ja, es ist schon eine sehr schöne Geschichte über den Reifungsprozess eines jungen, ichbezogenen Mannes, der sich Ruhm mit dem Schwert erkämpfen möchte. Eine ultimative, modernisierte Rittergeschichte. Zum Schluss dann auf eigenen Füßen stehend und moralisch gefestigt, mit dem eigenen Leben im Reinen beziehungsweise die Verantwortung für die eigenen Taten übernehmend, so kann Gawain schließlich bereitwillig dem Tod entgegentreten. Wobei passenderweise gerade diese Einstellung ihm das Leben retten könnte, weil er diese Prüfung eben gemeistert hat.
Der Interpretationsspielraum ist aber auch echt groß. Ich wusste nach dem Ansehen zunächst gar nicht, was mir der Film überhaupt sagen möchte und habe mich erstmal etwas mit der mittelalterlichen Lyrikvorlage beschäftigt und mich in Lowerys Intentionen eingelesen. Da schwingt auch noch ein Konflikt zwischen Christentum und Paganismus, zwischen Zivilisation und Natur mit, symbolisiert durch Camelot und die Tafelrunde auf der einen Seite, und die magischen Rituale und den baumartigen Grünen Ritter auf der anderen Seite.
Der von dir genannte Familienbezug beim Reifungsprozess ist für Lowery tatsächlich ein wichtiges Element, da hat er seine eigenen Erfahrungen einfließen lassen. Spannend fand ich noch den moralischen Konflikt zwischen standesungemäßer Liebesbeziehung und standesgemäßer Zweckheirat (fällt unter die von dir angesprochenen gesellschaftlichen Erwartungen), für den hat Lowery dann ja eine deutliche Lösung parat.
Insgesamt ein visuell großartig umgesetztes Fantasydrama mit ordentlich Stoff zum Nachdenken. Casting-Fact am Rande: Dev Patel als Gawain begegnet auf seiner Reise Joel Edgerton, der wiederum Gawain in "King Arthur" von 2004 spielte.
Meine Bewertung"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."
Ein Film, der mich sehr genervt hat und trotzdem empfehle ich, ihn sich anzusehen.
Schon mit den ersten Sätzen wurde mir klar, das wird (für mich) harte Arbeit. Immerhin, wer die ersten 10-15 Minuten durchgehalten hat, sieht ab da einen etwas harmonischeren Film. Etwas.
Ich finde, der Film legt es bewusst darauf an, die Zuschauer zu irritieren bzw. in meinem Fall zu entnerven. Sei es durch die mMn meist schreckliche musikalische Untermalung, die Langsamkeit und dazu reiht sich eine Merkwürdigkeit an die andere. Gerade während der ersten Stunde habe ich eigentlich nur darauf gelauert, was sie einem als nächste Verfremdung präsentieren.
Andererseits ist die Schauspielleistung tadellos und die Bilder sind, wenn nicht gerade eklig, oft ziemlich eindrucksvoll (manchmal erinnernd an eine Shakespeare-Verfilmung).
Dazu gefällt mir die Grundgeschichte eigentlich gut. Manche Publikums-Rezensionen erwähnen, dass von der Buchvorlage einfach sehr viel weggelassen und verändert wurde und deshalb andere zu unrecht zu dem Schluss kamen, dass die Geschichte nicht genug hergibt für einen längeren Spielfilm. Genau diese Vorlage kenne ich aber nicht. Jedenfalls wollte ich doch sehen, wie die Mär endet.
Kurz vor Schluss dachte ich erst, jetzt ist alles zu spät, aber ich finde, der echte Schluss ist sehr gelungen (eigentlich das Beste am Film, wenn auch sehr klassisch mMn, denn bis auf eine Sache bzw. Aussage folgt er dem üblichen Ausgang dieser Aventüren).
Die von mir vergebene Hutzahl ist eigentlich keine echte Bewertung. Ich habe mich für die Mitte entschieden, weil ich mich nicht entscheiden kann, ob einige gute Ideen und bewusste Irritationen und Veränderungen einer bzw. mehrerer sehr bekannter Legenden schon genug sind, um The Green Knight zu einer Filmperle zu erheben. Bei einem Film, der von den Kritikern ungefähr 80 von 100 möglichen Punkten erhält, erwarte ich noch mehr.
Wiederanschauwert für mich gleich null, aber einprägsam und ungewöhnlich ist er.
Nun habe auch ich endlich "The Green Knight" nachgeholt. Auf Amazon Prime ist er aktuell kostenlos.
Mir hat der Film wirklich sehr gut gefallen. Mal was ganz anderes als der übliche mittelalterliche Fantasy-Film.
Der Film nimmt sich sehr viel Zeit, schafft es aber trotz der Langsamkeit durchweg, eine ständige Spannung aufrecht zu erhalten. Die Story ist dabei gar nicht so leicht zu verstehen. Hier verbirgt sich viel Interpretationsspielraum. Ist alles, was Ser Gawain erlebt, nur seine Fantasie? Ist es wahr? Oder ist sie zum Teil wahr und zum Teil Fantasie? Und was sagt sie aus? Geht es darum, Verantwortung zu übernehmen? Geht es um die Angst vorm Versagen? Oder geht es darum, den wahren Mut eines Menschen zu ergründen? Geht es darum, zu zeigen, wie die Menschen wirklich im Angesicht des Todes ticken? Oder offenbart der bevorstehende Tod erst die wahre menschliche Natur? Fragen über Fargen, die aber zumindest eines deutlich machen: Der Film regt sehr stark zum Nachdenken an, und das gefällt mir sehr gut!
Die Kameraarbeit ist über jeden Zweifel erhaben. Die Bilder und Aufnahmen sind ausdrucksstark und gleichsam minimalistisch wie gehaltvoll. Auch die langsemen kameraschwenks und die Totalaufnahmen sind einfach ein unglaublicher Genuss über den ganzen Film hinweg.
Auch musikalisch geht der Film wirklich unter die Haut. Tolle Klänge, die die Gefühle und die (An-) Spannung sehr gut tragen.
Schauspielerisch ist der Film top besetzt und gespielt.
Ich werde mir den Film auf jeden Fall noch mal ansehen, weil ich sicher bin, dass mehrere Sichtungen den Film noch besser werden lassen und man immer mehr versteht und mehr Verknüpfungen herstellen kann.
8/10 Punkte (mit Hang nach oben) - Mittlerer Wiederschauwert
Meine BewertungEin Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
Doppelpost.
Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.
Ich habe mir den Film am 05. Februar 2022 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Endlich nachgeholt...(gestern)...ich war sehr gespannt und...
...bin nachhaltig beeindruckt. Der Film bietet inhaltlich und visuell unheimlich viel an und gibt einem gleichzeitig so wenig vor. Der Unterschied zu zahlreichen anderen Filmen, die ebenfalls viele verschiedene Themen aufzugreifen versuchen und mit visuellen Spielereien teilweise nur so um sich schmeißen, ist der, dass es The Green Knight schafft, diese vermeintlich willkürlich eingewebten Szenen und Kamerafahrten(-einstellungen) trotz oberflächlicher Zusammenhanglosigkeit zu einem interpretationsreichen Gesamtwerk reifen zu lassen, das einen visuell fasziniert und inhaltich fordert.
Anstatt sich wie so oft hinter zu fragen wer dieses Drehbuch zu verantworten hat und warum visueller und inhaltlicher Anspruch nicht auch mal Hand in Hand gehen können, kreisen die Gedanken hier bereits direkt nach Filmende, um das gerade gesehene nochmal einzuordnen, sowie neue Verknüpfungen und Querverweise ausmachen zu können.
Schön fand ich auch, dass der Film so angenehm leichtfüßig zwischen den Genres wechselt, wobei gerade der Horror- (besser Schauer-/Grusel-) Anteil mich sehr positiv überrascht hat, wo er doch voll auf Atmosphäre, statt auf billige Effekhascherei setzt.
Klare Empfehlung! (Slow Cinema)
Hoher Unterhaltungswert! Mittlerer Wiederschauwert!
Meine Bewertung- CINEAST -
Sehr stimmungsvoll und visuell wirklich stark inszeniert. Aber auch die Prämisse hat mir gut gefallen. Mich hat das langsame Erzähltempo nicht gestört (nach "A ghost story" zu erwarten). Die großen Spannungsmomente bleiben tatsächlich aus, aber ich fand es schön, dass der Film nicht den Weg Richtung Blockbusterdramaturgie einschlug und dennoch bis zuletzt immer wieder interessante Begegnungen und Elemente einbrachte.
Kurz vor Schluss schien mir, als ob man sich mit der Laufzeit jedoch etwas verkalkuliert hätte. In einer Sequenz wird dann doch sehr schnell einiges abgespult. das vielleicht auch noch ein wenig mehr Zeit hätte in Anspruch nehmen können.
Letztlich nahm ich einen Film über das Erwachsenwerden wahr. Über die Schwierigkeit und Unsicherheiten, Verantwortung zu übernehemn und den Sicherheitsgurt der Familie abzulegen und auf eigenen Beinen zu stehen. Gleichzeitig aber auch die Angst vor den gesellschafltichen Erwartungen und Leistungsdruck. Das fand ich in dem Setting/Kontext ganz spannend.
Wobei man bei dem vor Symbolik strotzenden Film sicher viel reininterpretieren kann...
Schade, dass ich den nicht auf der großen Leinwand gesehen habe!
Gehört defiinitv zu den besseren Streifen dieses Jahr, das für mich bei meiner Auswahl bisher nicht viel hergab.
Meine BewertungEs nicht ganz einfach den Film zu beurteilen, weil er es einem nicht gerade leicht macht. Die Interpretation ist definitv anders als man die Geschichte kennt. Dabei versucht der Film in der Tat weder spannend, noch zugänglich zu sein. Klingt aber jetzt schlimmer, als der Film letztendlich ist.
Die Bilder und somit die Kameraarbeit, ist so ziemlich das Beste, was ich neben Dune dieses Jahr gesehen habe. Auch die musikalische Untermalung hat mich mehr als einmal aufhorchen lassen, gerade in der Art wie sie die Bilder unterlegt. Die Darsteller sind durch die Bank alle großartig in ihren Rollen, wobei der Film hier recht übersichtlich ausfällt.
Mir hat der Film wirklich gut gefallen, wenn er auch seinen opulenten Bildern inhaltlich etwas hinterherhinkt. Wie auch @PaulLeger bereits geschrieben hat, sollte man aber keinen Horrorfilm oder überhaupt irgendetwas in diese Richtung erwarten. Hier scheint der Trailer etwas unglückliche Wege gegangen zu sein.
Ich tendiere zu einer Wertung zwischen 7 und 8, sehe aber eher das Positive, denn der Film sticht für mich aus der breiten Masse wirklich heraus, wenn auch als Nischenprodukt.
Punkte: 8 vom 10
Meine Bewertung"The Wheel weaves as the Wheel wills"
Ich habe mir den Film am 02. Dezember 2021 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Tolle Bilder helfen dem pseudointellektuellen Werk leider nicht Klasse zu werden. Ein Wirrwarr an Schnitten machen den anfänglichen guten Start mit laufender Zeit immer anstrengender. Darsteller sind wie erwartet Klasse, der Film allerdings ist nur Durchschnitt. Es ist nicht Kunst, nur weil jemand sagt es ist Kunst
Meine Bewertung@PaulLeger:
Ahja, das klingt doch erstmal nicht verwerflich. Jedenfalls sollte die Info meine Neugier bis zum 09.12. erstmal stillen. Danke dir.
"The Wheel weaves as the Wheel wills"
@ DrStrange
Er nimmt sich ein paar kreative Freiheiten was die Geschichte angeht und hat eine komplett andere Auflösung.
@ eli4s
Hab einen Screener bekommen. Ende des Monats erscheint er als VoD, am 9.12. dann auf Blu-ray. Lass dich von meinem Urteil nicht abschrecken, empfehlen würde ich ihn schon.
@paulleger
Noch Kino oder wo ist der verfügbar?
Dein Urteil mindert meine Vorfreude aber etwas...