Hätte Rosemaries Baby eine ältere Schwester, dann wäre es Esther (Isabelle Fuhrman)! Hinter der Fassade des hübschen, intelligenten Waisenkinds verbirgt sich das Böse - kompromisslos, berechnend und kaltblütig. Nach einer Fehlgeburt entschließen sich Kate (Vera Farmiga) und John (Peter Sarsgaard) ihre Familie durch die Adoption des Mädchens zu komplettieren. Doch die frühreife Esther hat ihre ganz eigene Vorstellung vom perfekten Familienleben und wer sich ihr entgegenstellt, muss um sein Leben fürchten.
Bei manchen Filmen ist es besser, sich vorab mehr zu informieren oder einen Trailer zu schauen, aber bei welchen Filmen das notwendig ist, weiß man vorab ja leider nicht. Orphan ist so ein Film. Ich dachte, es wäre ein typischer Horror-Film...tja...
Der Film schafft es echt gut, den Zuschauer dazu zu bringen, ihn zu hassen. Bösartiges "Kind", was alle manipuliert, sodass der Hauptcharakter als der Böse dargestellt wird und ihr keiner glaubt, selbst ihr (Vollidiot von) Ehemann nicht (der ein verdientes Ende bekommt) und so steigert sich das immer mehr und mehr und man wird immer angepisster. Ich hab echt schon überlegt, den Film abzubrechen, denn auf sowas war ich nicht eingestellt.
Und nein, der Film ist kein richtiger Horror-Film. War meine Schuld, das zu denken, ändert nun aber auch nichts mehr. Ich hab gewartet und gewartet, bis der Horror passiert, irgendwann hab ich dann geschnallt, dass es wohl eher ein Thriller mit Horrorelementen ist. Gruselig war der Film kaum und es gab nur ein paar wenige lasche Jumpscares.
Zwischendurch war ich dann echt gelangweilt, aber wenigstens war das letzte Drittel sehr spannend und nach dem geilen Twist, dass Esther eine Krankheit hat und eigentlich 33 ist , war meine Wut fast wieder weg. Auch das Ende war dann immerhin zufriedenstellend.
Ansonsten, der Cast war sehr gut, Spannung war hauptsächlich im letzten Drittel da, der Soundtrack war passend.
Hätte ich gewusst, worauf ich mich einlasse, hätte ich den Film vielleicht mehr gemocht, wobei ich Stories, wo der Hauptcharakter zu Unrecht beschuldigt wird und ihm keiner glaubt, total hasse. Von daher war ich während der Sichtung schon am überlegen, welche niedrige Bewertung ich dem Film geben soll, aber dank des Twists und des guten letzten Aktes hat er sich wenigstens noch auf 3,5 Hüte retten können.
Hoffentlich hat die Fortsetzung nicht eine ähnliche Story wie dieser Film...
Meine BewertungSchlangen...warum ausgerechnet müssen es Schlangen sein?
Ich habe mir den Film am 12. März 2023 angeschaut. (Zum Filmtagebuch)
Richtig guter Streifen. Der Film baut stetig an Spannung auf und hat einen wirklich krassen Twist. Bemerkenswerte Schauspielleistung von der jungen Isabelle Fuhrman. Muss man als Fan von Horrorfilmen einfach mal gesehen haben!
Meine BewertungDie Frage, die mich während und nach dem Film bewegt hat: sollte das eine Art Horrorsatire oder gar Parodie werden? Wir haben jedenfalls viel gelacht und das ist gar nicht unbedingt negativ gemeint, denn es war wirklich auf eine seltsame Art sehr unterhaltsam, wie unglaublich, überspitzt bösartig die Titelfigur doch ist und wie brutal und durchaus gekonnt ihr Handeln inszeniert war, und sie dabei aber vollkommen trocken ihre Zeilen rüberbringt. Für mich hatte es vom Timing her etwas von einer Komödie, wobei jeder Hammerschlag und jeder Blutspritzer als Punchline diente und jede nächste Szene noch einen draufzusetzen versuchte. Als schien der Film die Grenzen von Mutterliebe mit martialischsten Mitteln herauszufordern.
Die Geschichte um die Eltern, Verlust und dergleichen, fand ich auch vom Ansatz her nicht uninteressant - insbesondere die Eröffnungssequenz war ziemlich gelungen, hatte aber im Verlauf nicht den Eindruck, dass der Film immer ganz fokussiert war, in dem, was er vielleicht sagen wollte.
Leider erklärt dieser Film dann im letzten Drittel auch wieder viel zu viel im Dialog, was doch sehr gestört hat. Darüberhinaus die wohl lächerlichste (wenn auch zu unser aller Belustigung) Auflösung, die ich seit langer Zeit gehört habe.
Bin etwas zwiegespalten - aber würde sicher nicht sagen, dass man den Film nicht mal anschalten könnte, wenn man nichts zu tun hat. Eine komische, halbe Empfehlung also von mir...