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Krieg der Welten

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Krieg der Welten Kritik

Krieg der Welten Kritik

Krieg der Welten Kritik
0 Kommentare - 26.07.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Krieg der Welten" ist.

Bewertung: 3.5 / 5

Die Erde steht unter der Beobachtung von einer hoch entwickelten, außerirdischen Rasse. Doch die Menschen vor Ort ahnen nichts davon. So auch die der Kranführer Ray Ferrier (Tom Cruise), der versucht seine Familie zu ernähren. Seit der Scheidung von seiner Frau Mary Ann Ferrier (Miranda Otto), sieht er seine Kinder nur noch am Wochenende. So auch dieses. Doch als er seine Kinder gerade zu sich geholt hat, schlagen eine Reihe von Blitzen in die Stadt ein und riesige Maschinen steigen aus dem Erdboden. Nun muss Ray seiner Familie beschützen.

Das Schaffen von Steven Spielberg umfasst unzählige Filme. Filme, die vermutlich selbst den filmfremdesten Menschen auf dem Planeten ein Begriff sind und deren Regisseur damit ebenso zum Begriff wurde. Ähnlich wie Alfred Hitchcock genießt Spielberg den Ruf, der Regisseur seiner Zeit zu sein. Was vielleicht die Frage aufwirft, wann denn seine Zeit war oder ob sie überhaupt noch ist. In der Vita Spielbergs gibt es selbst unter Klassikern nicht immer die großen Würfe. So etwa in Unheimliche Begegnung der dritten Art (1977), E.T. – Der Außerirdische (1982), oder auch Catch Me If You Can (2002). Gut, daß mag eine gewagte Meinung sein, denn immerhin sind alle drei Filme heute zumindest als Klassiker verschrien, was natürlich infrage stellt, inwieweit eine konträre Meinung zu jenen Filmen auch substantiell begründbar ist. Gleichwohl kann man aber erstgenannte Beispiele durchaus auch nehmen, um sich mit Krieg der Welten zu befassen. Alle drei Filme vereint, daß es sich hierbei um die Kontaktaufnahme von Außerirdischen zu den Menschen auf der Erde handelt. Und während Spielberg in seiner frühen Schaffenphase vor allem daran interessiert war die Antithese des pessimistischen Science-Fiction-Kinos der 1960er und 1970er Jahre zu liefern, waren seine Filme dementsprechend auch sehr zartbesaitete Werke voller Liebe und voller Freundschaft und Familie und all diesem sentimentalen Kitsch, den man wirklich nur noch schwer erträgt.

Anders ist da Krieg der Welten aus den 2000er Jahren. Auch hier eben bedingt durch die uralte Vorlage ein Film, der aus einer apokalyptischen Epoche entstammt und sich schon allein dadurch auszeichnet, daß man hier nicht die üblichen Manierismen eines Spielberg serviert bekommt. Zumindest nicht auf übergeordneter Ebene. Was auffällt ist, daß Krieg der Welten ein pessimistischer und dystopischer Blick in eine Welt darstellt, die nicht mehr von freundlichen Außerirdischen heimgesucht wird. Seine Schwächen hat der Film damit unweigerlich auch, weil er natürlich irgendwo die Nachkommenschaft von einem Independence Day (1996) darstellt und damit einfache Fronten aufgreift. Im Prinzip könnte man ganz frech behaupten, es handele sich hier um einen ganz einfachen Alien-Invasion-Film, in dem ein Vater versucht seine Familienkrisen aufzuarbeiten. Nun, Spielbergs schwierige Elternbindung findet auch hier Platz und damit ist der Film eben weit ab von jedweder Innovation. Es ist Spektakel-Kino, mit einfachen Werten und einfachen Vorstellungen. Die Angst vor dem, was von oben kommt. Nun, daß muss man aufgreifen, weil es natürlich seinen Sinn und Zweck hat. Es ist damit bemerkenswert, daß Spielberg inmitten der 2000er Jahre eine gewaltige Macht inszeniert, die große Städte in Schutt und Asche legt. Man kann als Zuschauer gar nicht anders, als das Trauma vom 11. September 2001 irgendwie in Verbindung mit diesem Werk zu bringen. Und damit hat Krieg der Welten durchaus seinen Platz in der Filmgeschichte.

Während natürlich die anderen Vertreter des Science-Fiction-Kino der späten 2000er und frühen 2010er Jahre da deutlich anders gestrickt sind – Man erinnere sich an der Stelle nur einmal an Transformers 3 (2011), der ähnliche Subtexte, aber andere Lösungen und Gegebenheiten bot – ist dieses Werk hier vor allem darauf bedacht, den Menschen in seiner Machtlosigkeit vor einer anbahnenden Katastrophe zu zeichnen. Auch das passt natürlich in die 2000er Jahre und ist wieder mit Roland Emmerich und insbesondere dessen The Day After Tomorrow (2004) zu verbinden. Doch während in vielen dieser Filme, ähnlich wie auch in vielen Spielberg-Werken jener Tage, sehr viel Wirbel um sehr wenig Inhalt gemacht wird, ist Krieg der Welten ein Blockbuster erster Güte. Nach etwa einem sechstel des Films ist jedwede Charakterisierung abgeschlossen und es wird nur noch dann auf das Kernthema der Familie eingegangen, wenn es unbedingt nötig ist. Stattdessen spielt Spielberg hier gekonnt mit Suspense und Bildern und serviert eine Zerstörungsorgie, die einfach Spaß macht. Tonal weicht Spielberg hier auch von dem, was er dem Zuschauer über Jahre servierte etwas ab. In diesem Sinne ist Krieg der Welten vielleicht ähnlich kompromisslos wie etwa ein Der Soldat James Ryan (1998). Denn Krieg der Welten ist durchaus in seiner Härte berauschend. Da sterben Menschen teilweise wie die Fliegen. Wenngleich natürlich klar ist, daß es niemand wichtigen treffen wird. Dennoch erfindet sich Spielberg hier tonal doch ein wenig neu. Kaum ein anderer Film seiner Vita ist so dreckig und kompromisslos in der Ausführung.

Und dadurch hat man als Zuschauer auch großen Spaß an dem Treiben. Daß das Konzept natürlich irgendwo aus einer anderen Epoche stammt, merkt man dann auch an dem Verhalten der Figuren. Selten sind wirklich mächtige Personen in ihrem Handeln eingeschränkt und gleichermaßen möchte Spielberg auch die Solidarität unter dem einfachen Volk hervorheben. Daß ist vor allem ein Thema von John Wayne und des Kinos der Nachkriegszeit. Interessant ist jedoch, daß der Film das so ein wenig mit der Mentalität der McCarthy-Ära, also einer übergeordneten Bedrohung Misstrauen kombiniert. Nun klar, Krieg der Welten ist kein Paranoia-Thriller, aber zumindest ein Film, der mit Ängsten spielt, die über das Übliche hinausgehen. Hier natürlich auf modern getrimmt und der Zeit entsprechend angepasst. Ganz nebenbei erzählt Spielberg diese Dinge und fokussiert sich aber viel lieber noch auf Action und Suspense, die er hier voll ausschöpfen kann. Der Film ist straff und kommt ohne weite Längen aus. Das kann man ihm nicht hoch genug anrechnen.

Das Ende aller Dinge hat Spielberg mit Krieg der Welten sicherlich nicht erreicht. Dennoch ist es eine Art Traumabewältigung, die ihresgleichen sucht. Straff und ohne großes Pseudo-Schauspiel liefert er einen Film, der perfekt in seine Zeit passt und aus heutiger Sicht durchaus Erinnerungen hervorrufen kann.

Trailer zu Krieg der Welten

Krieg der Welten Bewertung
Bewertung des Films
710

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