
Bewertung: 3 / 5
Nach langer Zeit mal wieder eine Kritik von mir. Wie gewohnt spoilerfrei. Es geht um Deadpool & Wolverine aus dem Jahr 2024.
Die Handlungsbeschreibung fällt an dieser Stelle sehr kurz aus. Deadpool ist nach seinem letzten Abenteuer in einer Art Midlife-Crisis und möchte gerne ein Avenger werden. Später gerät er in die Fänge des Multiversums und die TVA tritt auf, welche bereits in Loki etabliert wurde, quasi die Multiversumspolizei. Er begibt sich auf die Suche nach Logan, um sein Universum retten zu können.
Trailer zu Deadpool & Wolverine
Eigentlich ist Deadpool & Wolverine sehr ähnlich zu seinen beiden Vorgängern. Deadpool durchbricht oft die vierte Wand, keine Szene wird wirklich ernst genommen, es gibt viele Gags, viele Referenzen und Anspielungen. Schnell trifft Deadpool auf die zweite Person des Titels und es gibt gefühlt unendlich viele Kämpfe. Diese sind zwar alle sehr blutig, aber total eintönig und weil man sie in keiner Szene wirklich bedrohlich oder ernst nehmen kann, wirken die Kämpfe trotz des vielen Blutes absolut nicht brutal.
Immer wieder tauchen bekannte und teilweise längst vergessene Figuren von früher auf. Das ist an sich sehr unterhaltsam und macht Spaß, ist aber selten zielführend. So schnell diese Figuren kommen, verschwinden sie oft auch.
Allgemein zieht sich die erste Hälfte von Deadpool & Wolverine doch sehr, weil er sich gefühlt immer wiederholt und man die Motivationen und Beweggründe nur schwer nachverfolgen kann. Tatsächlich ändert sich in der zweiten Hälfte nur wenig, die Inszenierung von Shawn Levy sitzt hier ein bisschen besser und der Film hat durchaus noch ein bis zwei Magic Moments. Aber viel mehr als Fanservice, den man sich auch als YouTube-Werbeclips ansehen könnte, ist das nicht.
Ein paar selbstkritische Bemerkungen zum MCU und zu Disney sind vorhanden. Möglicherweise sind sie mutig, vermutlich aber nur Kalkül.
Deadpool & Wolverine ist durch seine vielen Cameos und Referenzen ein kurzweiliger, unterhaltsamer Spaß. Für Hardcore-Marvel-Fans kann die Multiversumshandlung möglicherweise etwas interessanter daherkommen, auf mich wirkte sie jedoch aufgesetzt. Die vielen blutigen Kämpfe sind viel zu beliebig und emotionslos, um brutal oder mitfühlend zu sein. Am Ende hat Hugh Jackman als Logan die besten Parts erwischt, und so freut man sich auch, wenn die 128 Minuten zu Ende sind. 90 Minuten hätten es vermutlich auch getan.
