Die Phase III-Filme des MCU
Phase I legte den Grundstein, Phase II verfestigte es weiter, und Phase III setzte dem Ganzen die Krone auf - also dem Marvel Cinematic Universe bis hierhin. Es war die längste Phase, der Output wurde auf teilweise drei Filme pro Jahr erhöht. Zugleich schloss sie die sogenannte "Infinity-Saga" ab, die diese ersten drei MCU-Phasen umfasst. Das Marvel-Prinzip wurde perfektioniert, und doch zeigten sich die Marvel Studios experimentierfreudiger. Man öffnete sich neuen Figuren und schickte alte in Rente.
Mit The First Avenger - Civil War begann auch die Kooperation zwischen Disney/Marvel und Sony Pictures, die es ermöglichte, den neuen Spider-Man (Tom Holland) im MCU mitspielen und neben den Avengers auftreten zu lassen, obwohl die Charakterrechte bei Sony liegen. Und dann war da noch der Fall James Gunn, der Phase III zwar nicht direkt betraf, aber als großes Thema begleitete und für viel Zündstoff sorgte. Die Kurzfassung der Ereignisse: Gunn wurde von Disney plötzlich wegen anstößiger, jahrealter Tweets als Guardians of the Galaxy Vol. 3-Regisseur gefeuert, woraufhin er für die Konkurrenz Warner Bros./DC The Suicide Squad übernahm, nur um dann (ebenso plötzlich) doch wieder eingestellt zu werden. Im Hinblick auf Phase IV sicher nicht die schlechteste Nachricht.
The First Avenger - Civil War (2016)
Der Film, der Anthony und Joe Russo endgültig als künftige Avengers-Regisseure und Joss Whedon-Ablösung etablierte. Schließlich wurde The First Avenger - Civil War vorab als "Avengers 2,5" bezeichnet und das aus gutem Grund: Bis auf Thor (Chris Hemsworth) und den Hulk (Mark Ruffalo) sind alle nennenswerten MCU-Superhelden beteiligt, und mit Spidey und Black Panther (Chadwick Boseman) gesellen sich obendrein noch zwei wichtige neue hinzu. Es kommt zum Bruch der Avengers: Tony Stark/Iron Man (Robert Downey Jr.) stimmt für eine Kontrolle ihrer Aktivitäten durch die "Sokovia Accords", Steve Rogers/Captain America (Chris Evans) dagegen, und beide scharen ein Team von gleichgesinnten Helden um sich. Der erste Phase III-Film war gleichzeitig der erfolgreichste Film des Jahres 2016.
"The First Avenger - Civil War" Trailer 2 (dt.)
Doctor Strange (2016)
Mit Doctor Strange kam die Magie ins MCU. Vom Meisterchirurgen zum Obersten Zauberer, diesen Weg beschreitet Dr. Stephen Strange (Benedict Cumberbatch) in seinem Solo-Debütfilm. Nach einem Autounfall, der ihn seine Karriere kostet, erlernt er die mystischen Künste und eignet sich das Auge von Agamotto an, das einen weiteren Infinity-Stein darstellt. Der Film vertieft das Konzept der parallelen Dimensionen und zeichnet sich durch seine surrealen, geradezu psychedelischen Bilder aus, da verstand sich die Oscarnominierung in der Kategorie "Beste visuelle Effekte" (wenngleich für MCU-Filme nicht unüblich) fast von selbst. Doctor Strange 2 befindet sich derzeit in Entwicklung, entsteht wieder unter der Regie von Scott Derrickson und dürfte Teil der Phase IV sein. Im MCU bleibt es also schön strange.