Das Thema ist an sich aktuell. Da hätte man auch eine frei erfundene Story basteln können, das wäre egal gewesen. Dass Geschichten, die auf "wahren Begebenheiten" beruhen, meist nur zu Bruchteilen so stimmen, ist doch eigentlich jedem klar. Werde ihn mir auf jeden Fall ansehen.
Ich denke ebenfalls, dass keine einzige Verfilmung einer "wahren Begebenheit" schlussendlich auch eine korrekte Nacherzählung der Ereignisse wird, denn sonst wäre es ja schon eine Dokumentation.
Wenn man allerdings schon einen spannenden Piratenfilm machen will, warum sollte man sich denn dann nicht an einem wahren Fall orientieren? Wenn im Trailer beworben wird, dass der Film "auf wahren Begebenheiten" beruht, dann stimmt das doch, denn eine Übernahme von Piraten auf moderne Containerschiffe gibt es doch andauernd und somit absolut auf warhen Ereignissen basierend. Da aber der Name des Kapitäns angenommen wurde, sollte man sich allerdings auch auf die korrekte Darstellung konzentrieren und nicht einen egoistischen, unsympathischen Mann als den heroische Held feiern, denn dann hätten die Macher einfach den Namen der Rolle ändern sollen, denn somit ist es eine sehr schlechte Situation für die echten Crewmitglieder, die jetzt ansehen müssen, wie ihr verdammter Vorgesetzter als Held dargestellt wird, obwohl es komplett anders abgelaufen ist.
Ich werde mir "Captain Phillips" auf jeden Fall anschauen, weil ich dieses Thema äußerst interessant finde und kein Problem damit habe, falls etwas nicht der Realität entspricht, denn es ist und bleibt einfach nur ein Film.
Man sollte bei einer Nacherzählung zwar auf viele wichtige Details achten, aber man sollte dem Film auch gewisse Freiheiten lassen. Das Captain Richard Phillip zum Helden gemacht wird, muss ja nicht umbedingt schlecht sein. Der Trailer verspricht einen spannenden Hochsee-Thriller mit Tom Hanks. Ich freue mich.
Filme und Serien regieren die Welt. Meine auf jeden Fall.
Sehe das wie AldrichKillian den Namen des großen Filmhelden hätte man vielleicht lieber ändern sollen. Ansonsten heißt, dass ein Film auf wahren Begebenheiten beruht aber generell nicht viel. Da immer noch sehr viel Spielraum für Änderungen bleibt. So könnte man eigentlich von fast jedem Film behaupten dass er auf wahren Begebenheiten beruht. Mir aber eigentlich auch egal. Wichtig ist doch nur, dass mich der Film unterhält / berührt etc.
Deshalb steht wahrscheinlich in Trailern auch ganz oft "inspired by actual events"...was dann im deutschen leider oft "nach einer wahren Begebenheit" tituliert wird, wobei "inspiriert durch wahre Ereignisse" treffender wäre. Und da sehe ich dann halt den Unterschied bzgl. der Darstellung innerhalb des Filmes.
Allerdings muss ich zustimmen, dass man theoretisch den Namen hätte abändern sollen.
Als Mensch mit 10 Jahren Seeerfahrung kann ich mit Fug und Recht sagen: Der Kapt än eines Schiffes ist niemals und kann niemals "Mr. Nice Guy" oder gar "Everybodys Darling" sein.
Der Schiffsführer mag für viele "Selbstgerecht", "Mürrisch" oder sogar "Überheblich" rüber kommen - Aber das ist er normalerweise nicht.
Seit langem ist es so, dass die Crew eines Schiffes Multinational besetzt ist - Eins der Führungsmittel ist nun einmal Distanz um dem einfachen Matrosen klar zu machen: "Ich Boss - Du nicht!"
Der Kapt än ist alleine Verantwortlich für alles was an Bord passiert und im Regelfall ist sein Job ein einsamer Job. Er entscheidet... Er ist verantwortlich... Und letztendlich setzt er sich für die Sicherheit seines Schiffes und seiner Besatzung ein (bis auf ein paar Unrühmliche Ausnahmen, wie z.B. bei der "Costa Concordia").
@Rursus: nach über sechs Jahren Seefahrt möchte ich Dir zustimmen. Netter Beitrag. Ansonsten, diese Melde und was damit verbinden ist, ist doch prima Werbung. Solche Filme müssen von der Marketing-Abteilung der Verleiher schlichtweg, mit allem, ob Blödsinn, Behauptungen etc genährt und gefüttert werden. Der gemeine Zuschauer will lieber durchgeknnallte Piraten in aufgeblähten Fantasykrachern erleben. Filme zu aktuellen Geschehen haben/hatten immer einen schweren Stand. Ich würde mir den Film auch im Kino ansehen. Weil ich das Thema total spannend finde. Bitterarme Menschen, gezwungen zum Überleben, erschüttern mit Nussschalen ganze Seemmachtsnationen. Sogar die deutsche Marine sieht sich einem Gegner gegenüber, der alles, aber auch alles unternimmt, um nicht vor Hunger zu sterben oder gar Gedanken hegt aus der Armut zu flüchten. Nur, um vor Lampedusa elendig zu ersaufen. Ich wünsche mir, das Paul Greengrass auch diese Seite beleuchtet, wobei ich mir eigentlich sicher bin. Der Typ kann Filme.
Kein echter Held: Verfälscht "Captain Phillips" die Fakten?
Moviejones | 20.10.2013