Weniger Satire: "Starship Troopers"-Remake näher am Roman

"Weniger Gewalt und Comedy..."

...was bleibt denn da noch von Starship Troopers übrig ;)

Hoffentlich wird es kein seichtes FSK 12-Remake^^

Davon gibts schon genug

@barta:
Jein. Stimmt, ich habe bei Enders Game zwar in einem Punkt mehr Vorlagentreue gefordert. Dies lag aber einfach daran, dass man sich auf völlig unsinnige Weise von der Vorlage entfernte und das auch noch beim in meinen Augen zentralen und wichtigsten Sachverhalt der Geschichte überhaupt. Der Geist der Vorlage, der Kern der Geschichte muss schon vorhanden sein bei aller Freiheit, die man sich sonst nehmen kann. Sonst trägt der Film den Titel der Vorlage auch irgendwie zu Unrecht, oder? Enders Game war auch deshalb kein guter Film, weil der Regisseur gar nicht wusste, was er so alles mit der genialen Vorlage anfangen sollte. Da hätte es viele Möglichkeiten gegeben, frei interpretiert oder auch sehr eng am Buch.

Eigentlich gehts mir aber gar nicht um freie oder nicht freie Interpretation, denn wie ich schon in meinem ersten Post anmerkte, unterscheide ich lieber in gute und schlechte Adaption.
Und ich seh es prinzipiell sogar so ähnlich wie Du (hoffe ich zumindest): Auf eine Vorlage hat nicht nur ein Regisseur ein Anrecht, auch wenn dieser einen guten Film draus machte. So könnte in ein paar Jahren ein anderer Visionär kommen und z.B. Der Herr der Ringe nochmal neu und nach seinen Wünschen auflegen. Auch wenn Jackson das in meien Augen perfekt gemacht hat, es sind ja nicht seine Bücher. Gleiches gilt natürlich auch für Starship Troopers (nein, ich kenn das Buch hier nicht).
Wenn ich allerdings schon sehe, wie dieses Remake bzw. Neuauflage hier angegangen wird, kommt mir der Mock hoch: Da wollen die uns verkaufen, die Rechtfertigung sei jetzt noch stärkere Vorlagentreue, dabei hat man noch nicht mal einen Regisseur, der darauf überhaupt Bock hat. Wenn ein xy um die Ecke käme mit genauen Vorstellungen und Wünschen, wie er das Ding neu auflegen will, würd ich gar nix sagen. Aber am Ende kommt wieder so eine Auftragsregisseursmarionette zum Zuge von der Qualität eines Len Wiseman, Paul W.S. Anderson oder schlimmer. Und darauf hab ich echt keine Lust mehr. Und außerdem kotzt es mich einfach nur an, dass jetzt wohl einfach mal alle meine geliebten Verhoeven-Klassiker geremaked werden. Was soll das denn?

@Han
Da sind aber ganz, ganz viel Emotionen dabei

Ich kann dich ja verstehen. Wie bereits mehrfach gesagt, ich bin selbst Fan der Verhoeven Filme (Recall, Troopers, Robocop, etc)

Aber in beiden Fällen, (bei Recall weiß ich es, bei Troppers vermute ich es aufgrund der u.a. Info) hat er die Vorlagen uminterpretiert, ihnen seine Handschrift verpasst und ohne Frage starke Filme abgeliefert.

Vielleicht sollte man die Remakes dieser Filme nicht als Kritik an den Verhoeven Filmen sehen, sondern als Anerkennung der Vorlage.
Wobei ich zugeben muss, dass das Recall-Remake in meinen Augen gescheitert ist.

Vielleicht gibt es aber ja Buchliebhaber, die einer vorlagentreueren Umsetzung nicht nur gelassen (s.u.) sondern auch positiv entgegen sehen.
Bei mir verhält es sich so zB mit "I am Legend" über den ich mich hier schon mehrfach ausgelassen hatte. Ich bin echt Fan der Geschichte, aber keine Verfilmung (die ich kenne) hat es geschafft den eigentlichen Kern herauszuarbeiten. Am dichtesten dran ist wohl der Vincent Price Film von 64, den ich aber leider noch nicht gesehen habe.
Hier würde ich mich über eine strengere Buchadaption freuen.

@barta:
Ja tut mir leid, da kann ich nicht anders. ;) Alle 3 Filme sind Lieblingsfilme von mir und mir gefällt nicht, wie diese genialen Werke missbraucht werden. Denn als Anerkennung der Vorlage kann ich das nicht sehen, wenn solche Pfeiffen wie Wiseman das machen dürfen. Eher als Schlag ins Gesicht!

I am Legend fand ich übrigens auch gar nicht gut, obwohl er super viel Potenzial hatte. Das beste sind noch diese 5-10 Minuten, in denen Will im dunkeln bei den Viechern drin war. Da hab ich im Kino vergessen zu atmen

Wusste allerdings gar nicht, dass es da ne Buch-Vorlage gibt... muss ich mir mal merken. Meinst Du den Omega Mann mit dem 64er? Hab ich noch nicht gesehen, muss ich gestehen

@Han
Omega Man ist auch schon ein Remake. Eben von Last Man on Earth. Die Vorlage ist von R. Matheson. Ein Kurzroman, auf den ich vor Jahren mal in einer Zeitschrift gestoßen bin.
Hier gibts ihn zusammen mit ein paar anderen Geschichten von ihm.

http://www.amazon.de/Ich-bin-Legende-Richard-Matheson/dp/3453501551

OK danke ihr beiden. Soviele Filme gibts darüber schon, erschreckend :O

@ McDivermann
Ja, da das Buch versteht als ernsthafte Gesellschaftskritik.

Ich empfinde jedenfalls so, weil wir hier in Deutschland versuchen ja "friedlicher" zu sein.

Sollte beispielsweise jemand hier in Deutschland einen gefallen Soldaten öffentlich huldigen, würde dies Aufmerksamkeit erregen.

In der fiktionalen Welt von Starship Troopers, wäre es das geringste was ein Mensch tun könnte und sollte.

Und zum Schluss: nur erst wer den Militärdienst geleistet hat, bekommt seine Bürgerrechte.

Dies ist natürlich schon stark kontrovers, aber eben Starship Troopers.

@Mdo2 Vielen Dank für die kleinen Einblicke denn ich kenne das Buch nicht, wußte aber das Verhoevens Film nach der Idee des Buches verfilmt wurde. Das sich Filme immer extrem selten an eine Buchvorlage halten ist mir klar.

Bei dir habe ich mitbekommen ,daß das Buch eben auch hart und brutal ist , mit strengen Gesetzen, einer extrem harten Millitärausbildung , sicher im Krieg gegen die Bugs auch viel Brutalität erzählt. Somit verstehe ich die Meldung oben nicht, das man weniger Brutalität und Humor zeigen möchte. Damit komme ich absolut nicht klar. Will man hier einen Krieg wieder einmal Geschönt darstellen, auf die Art : " Alles gar nicht schlimm, eine Wunde blutet nicht, und Bugs sind liebe Glückskäfer? " Dazu wie so oft ein Panzeranzug für Soldaten der eine friedliche Farbe erhält? Und alleine der Vergleich mit Ein Offizier und Gentleman soll doch wohl als Witz gemeint sein. Da kann man gleich Catwoman als eine Art Pretty Woman Remake entstehen lassen.

Mir hatte es schon gereicht das man den Film von Verhoeven damals mit dem Nazi Militärregime verglichen hatte, was man übrigends auch bei Star Wars tat. Mich hat es die Tage schon gewurmt als ich Ninja Assassins auf Pro7 gesehen habe, der total ungeschnitten lief, aber kaum läuft Starship Troopers ist der Film so verstümmelt das nur noch ein Film zu sehen ist dessen Handlung komplett zerstört worden ist.

Wenn ich dann über den alten Film so etwas lese, platzt mir echt die Galle. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften (heute Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien) indizierte den Film 1999 aufgrund der Gewaltdarstellungen und des von ihr als pro-militaristisch interpretierten Inhalts. Und ich dachte wir leben in einem freien Deutschland.

@ Bart und Han ihr könnt hier mal etwas schnuppern. Ist zwar Wiki, aber der Inhalt wird da etwas angerissen. Starship Troopers Buch

Schlusswort. Gegen mehr Drama in der Geschichte ist nichts einzuwenden, hatte aber Verhoevens ST auch schon. Weniger Comedy? Was ist gegen etwas Comedy einzuwenden, wenn diese passend eingesetzt wird, denn dies gehört dazu.