Review "Tote Mädchen lügen nicht" - Ungelogen, unbedingt angucken!

Hab mir die Serie schon angeschaut.
Für mich einer der besten neuen Serien der letzten Jahre. (Nach Stranger Things die nächste sehr gute Serie die ich nicht kommen gesehen habe)

Die Serie lässt sich sehr viel Zeit um ihre Charakter aufzubauen. Die Charaktere sind total die klassischen Stereotypen in einer Highschool. Allerdings wird, je weiter man mit der Serie kommt, sehr gut gezeigt, dass sie doch mehr sind als ihre klassische Rolle.

Die Serie wird in den letzten Folgen extrem intensiv! Ich konnte mir am Tag immer nur 2 Folgen anschauen, denn danach ist man schon sehr depremiert.
Dennoch ist die Story einfach super spannend und es wird von Folge zu Folge immer klarer wie es dazu kommen konnte.

Die letzte Folge ist dann echt krass. Ich will nicht zu viel verraten, aber die Folge bereitet einen auf den Moment vor und dieser Moment ist dann auch wirklich so extrem intensiv wie man es erwartet.

Mal schauen ob die Serie eine 2. Staffel bekommt. Möglich wäre es und es gibt auch am Ende Andeutungen wohin die Serie führt.

Danke Lehtis,

Nun muss ich die Serie sehen. Zur Sicherheit schaue auch nur eine Folge pro Tag.

Habe die Serie auch bereits geschaut. Aber anders als Lehtis am Stück. Das geht ist aber tatsächlich nicht unbedingt empfehlenswert.

Ich persönlich war sehr von den Inhalten der Serie angetan. Denn sie schafft es wirklich sehr gut den Zuschauer in die heutige Welt, mit all seinen Schwierigkeiten und Problemen, junger Erwachsener eintauchen zu lassen.

Unbedingt anschauen, denn es werden auch Probleme thematisiert die wahrlich schwer zu verdauen sind, aber unbedingt angesprochen werden müssen. Eine direkte Gesellschaftskritik ist nicht zu übersehen.

Auf diesen hohem Niveau bitte weiter machen NETFLIX

Vielen Dank für den Hinweis! Ebenso wie luph habe ich zwar im Hinblick auf (anstehende) Serien ein straffes Programm vor mir, aber ich bin immer für neue, klasse Serien zu haben. Wird definitiv vorgemerkt.

Echt beängstigend, was Netflix mittlerweile reihenweise für Qualität liefert!

@GeneralGrievous

Echt beängstigend, was Netflix mittlerweile reihenweise für Qualität liefert!

Bin durch Zufall auf bento (dem Jugendableger von SPON (ja, ja, ich weiß. . . aber in diesem Fall wirklich lesenswert)) auf einen Artikel gestoßen, in dem beschrieben wird, dass die Macher der Serie vielleicht doch etwas übers Ziel hinaus geschossen sind und gerade die Belange depressiver/suizidgefährdeter Jugendlicher, deren Schicksal sie ja laut eigener Aussage an die Öffentlichkeit bringen und somit Verständnis für sie wecken wollen, mit Füßen treten. Kernaussage des Artikels ist, dass gerade diese Jugendlichen anfällig für Nachahmereffekte sind und die romantisierte, bzw. heroisierte Suiziddarstellung der Serie genau diese in ihnen wecken kann. Das Ganze erinnert an die blödsinnige "Killerspiele -> Amokläufer" Diskussion, was eigentlich auch genau der Aufreger war, weshalb ich mir den Artikel durchgelesen habe, aber es ist hier wohl zu einfach, vorschnell von "Gutmenschen-Schwachsinn" zu sprechen. Ich finde die dargelegten Punkte sehr einleuchtend und es ist die Frage, inwieweit die Macher der Serie Verantwortung für die Gruppe kranker Menschen tragen, die sie mit der Serie in die Öffentlichkeit zerren. Das Problem der Suizidnachahmung durch Medienvorbilder ist im Übrigen ja auch kein unbekanntes oder neues Problem. Schon der alte Goethe hat durch den (Achtung! Fetter Spoiler!) Freitod seines Protagonisten in Die Leiden des jungen Werther eine Suizidwelle ausgelöst. Gerade vor diesem Hintergrund sind die Motive von Netflix und allen Beteiligten vielleicht doch zu hinterfragen und es sollte wohl nicht mit vorbehaltlosem Jubel reagiert werden, wenn hier tatsächlich Gewinne mit der Inkaufnahme von realen Menschenleben eingefahren werden. Zum Schluss: Ich will mich hier nicht als Moralapostel aufführen, aber ich finde, etwas hinterfragen sollte man die Motive der Serienmacher schon. Denn diese sind natürlich erst in zweiter Reihe unsere Unterhaltung und somit unser Wohlbefinden. Zuallererst geht es nur ums Geld.

Amen!

@Elwood

Der Artikel war auch auf Spiegel Online verlinkt. Die Serie habe ich nicht gesehen. Sollten die Darstellungen dort aber wirklich zweideutig sein, finde ich es auf jeden Fall wichtig und richtig, das kritisch zu beleuchten.

@eli4s

Sollten die Darstellungen dort aber wirklich zweideutig sein, finde ich es auf jeden Fall wichtig und richtig, das kritisch zu beleuchten.

Genau deshalb habe ich den Einwand hier eingebracht. Das Thema ist natürlich zweischneidig. Künstlerische Freiheit/persönliche Freizeitgestaltung vs. Respekt von Problemen Weniger. Ich bin mir selbst nicht sicher, wie ich persönlich damit umgehen soll. Stand jetzt werde ich die Serie boykottieren. Kann sich aber auch ändern. Ich wollte das Thema nur in dieses Forum tragen, damit sich jeder seine eigenen Gedanken und seine eigene Meinung dazu machen und bilden kann und nicht vorbehaltlos anfängt zu jubeln.

@Elwood

Für mich persönlich war die Suizidthematik nebensächlich. Natürlich spielt sie eine wichtige Rolle. Was ich aber viel wichtiger fand waren die Ursachen dafür. Ich hatte auch keinesfalls den Eindruck als wäre hier der Freitod als romantisches Stilmittel genutzt worden.

Was mir so gut an Tote Mädchen lügen nicht gefallen hat, ACHTUNG SPOILER! war die Auseinandersetzung mit der Vergewaltigungsproblematik, die aktueller denn je ist. Denn hier kann man einmal mehr sehen wo sich unsere Gesellschaft befindet, und was es zu verbessern gilt. Denn wenn Opfer zu Täter werden, dann stimmt irgendetwas nicht. Und wenn sie als letzten Ausweg aus diesen Trauma den Selbstmord sehen, finde ich wenig romantisches daran.

@all - ich kann bestätigen, dass das Suizid-Thema so überhaupt nicht romantisiert dargestellt wird. Es geht ganz deutlich darum, was dazu geführt hat. Und was schon im Kleinen helfen kann, so eine furchtbare Entscheidung zu verhindern. Natürlich will man mit einer TV-Serie auch Geld verdienen. Doch wenn ein Buch und eine Serie helfen, auf das Thema aufmerksam zu machen und Diskussionen auch unter jüngeren Zuschauern anzuregen, ist es mehr als nur TV-Kunst oder Geldmacherei. Dokus werden eher von Erwachsenen geschaut, warum es nicht auf dem Wege auch jüngeren Zuschauern nahebringen. Wenn man das so eng sehen würde, müsste man noch viel eher Filme wie Thelma & Luise und Ähnliches verdammen.