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Missbrauchs-Vorwürfe: Marilyn Manson fliegt aus "American Gods" & "Creepshow"

Moviejones | 02.02.2021

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4 Kommentare
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Nothing-is-Written : : Moviejones-Fan
02.02.2021 10:29 Uhr
0
Dabei seit: 04.01.21 | Posts: 303 | Reviews: 2 | Hüte: 46

Schwierige Umstände. In kapitalistischer Hinsicht verstehe ich diese Entscheidung absolut. In Anbetracht der bereits investierten Arbeit des gesamten Teams halte ich das für das kreative Produkt hingegen für unangemessen. Ich möchte jedoch bei einem so emotional aufwühlenden Thema nicht unnötig mit erhobenem Zeigefinger mahnen. Ich respektiere die Situation und wenn an den Schilderungen etwas dran ist (wonach es wohl aussieht), dann ist eine passende Lösung für den Umgang mit dem bereits gedrehten Material schwierig. Für zukünftige Projekte dürfte sich die Frage wohl oder übel hingegen gar nicht mehr stellen. Es gibt eine interessante Kritik solcher Begebenheiten durch den Filmkritiker Wolfgang M. Schmitt auf seinem Youtube-Kanal. Vorliegend anhand des Sachverhalts um Kevin Spacy bei seinem letzten Projekt mit Ridley Scott (Alles Geld der Welt). Allerdings weiß ich nicht, ob Verlinkungen hier gestattet sind. Wer aber suchet, der findet -)

Persönlich mag ich die Kultfigur Manson und die Band sehr. Menschlich muss ich das zwar verurteilen, aber das stört mich in Bezug auf die vorzuweisenden Werke relativ wenig. Natürlich spielt da immer ein Geschmäckle mit, wenn man derartige Details im Hinterkopf hat. Bei vielen anderen EntertainerInnen und SchauspielerInnen wissen wir aber einfach nicht, was sich hinter den Kulissen so abspielt. Von den oftmals verheerenden Produktionsumständen ist da noch nicht einmal die Rede. Dem Genuss steht da für kich wenig im Wege. Moral hin oder her.

Die interessante Frage dazu wäre: Wie weit geht etwa sein ehemaliges Plattenlabel eigentlich? Wird auch die alte Musik entfernt oder wurde nur die weitere Zusammenarbeit gekündigt? Schließlich bereicherte man sich so trotzdem noch an den kreativen Leistungen. Das röche für mich dann wiederum stark nach Doppelmoral...

Zur Serie und ihrer Entwicklung selbst:

Entgegen der geläufigen Meinung hinsichtlich der zweiten Staffel von American Gods, dass diese nichts taugt, war ich von ihr äußerst positiv überrascht. Die Umbesetzungen von wichtigen Figuren der ersten Staffel wurden auf schlüssige und kreative Art und Weise vorgenommen. Explizit die Figur Media bekam dadurch eine intelligente metareferentielle Bedeutung. Das war schon eine bemerkenswerte Leistung, die mir zu selten betont wurde. Von den monierten Problemen hinter den Kulissen (Showunnerwechsel, Drehbuchprobleme) habe ich in stilistischer und erzählerischer Hinsicht ebenfalls nichts zu bemängeln. Insgesamt erscheint mir die Ausrichtung des Narrativs jedoch schon seit Beginn ein wenig fad. Da fehlt der große Knall für mich. Das kreative Worldbuilding um sträflich vernachlässigte traditionelle Gottheiten und die Auswüschse einer von Medien durchwirkten Gesellschaft mitsamt popkultureller Referenzen trösten mich darüber jedoch ebenso hinweg, wie die insgesamt guten schauspielerischen Leistungen des charmanten Casts.

Irgendwie scheint die Serie aber auch so gar kein Fettnäpfchen auszulassen. Eigentlich wirklich schade, denn mir gefallen diese neon-durchtränkten Bilder mit einer Prise Amerika-Kritik wahnsinnig gut. Ich halte die Ausgangsprämisse sogar für äußerst klug, wenn man sich die kulturellen Begebenheiten der USA und ihre geschichtliche Werdung vor Augen führt. Die dritte Staffel wollte ich in nächster Zeit mal schauen. Brian Warners groteske Erscheinung hatte eigentlich sogar recht gut in dieses Setting gepasst. Das muss man ehrlicherweise sagen.

"I have been watching my life. It’s right there. I keep scratching at it, trying to get into it. I can’t." "MAD MEN" S02E12: THE MOUNTAIN KING

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MobyDick : : Moviejones-Fan
02.02.2021 10:54 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.713 | Reviews: 258 | Hüte: 626

Nothing-is-written

Zur Qualität der 2. Staffel von American Gods: Auch ich finde die zweite Staffel deutlich besser als es der Ruf ist. Das liegt aber auch daran, dass die Staffel extrem sperrig ist und man sich da ein bißchen reinarbeiten muss. Und zum anderen ist der plötzliche Wechsel der Perspektive auf das derzeit in den USA allgegenwärtige Rassismusthema aus einer völlig anderen Perspektive ein extrem interessanter Gegenentwurf zu allen anderen derzeitigen Serien, die sich derzeit dieses Themas annehmen. Dennoch würde ich die Serie mittlerweile nicht mehr jedem ans Herz legen, und ganz ehrlich, so traurig bin ich nicht darüber, dass der Fuller da raus ist, da der Typ bisher noch keine einzige Serie zufriedenstellend beenden konnte. Ich hoffe, dass sie American Gods halbwegs sauber ins Ziel tragen, denn obwohl ja eine vierte Staffel schon bestellt ist, halte ich das noch nicht für in Stein gemeisselt, da die Quoten derzeit jenseits der Messbarkeit gering zu sein scheinen. Die dritte schaue ich mir wahrscheinlich erst an, wenn sie komplett vorliegt.

Dünyayi Kurtaran Adam
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Nothing-is-Written : : Moviejones-Fan
02.02.2021 11:57 Uhr | Editiert am 02.02.2021 - 17:37 Uhr
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Dabei seit: 04.01.21 | Posts: 303 | Reviews: 2 | Hüte: 46

@MobyDick

Auch hier kann ich dir nur zustimmen. In der Tat würde ich mit Empfehlungen zu dieser Serie auch sehr vorsichtig hausieren gehen. Dafür ist die Ästhetik und das Pacing zu eigenwillig. Trotzdem sind die unter anderem von dir angesprochenen Themen wirklich gut in das Setting eingebunden worden. Vor allem in der Hinsicht (wie du es ja beschreibst), dass Strukturelle Unterdrückung in anderen derzeitigen Serien zum Teil deutlich aufdringlicher und plakativer behandelt wird.

Mich störte weniger der Weggang von Bryan Fuller, als viel eher der von Michael Green. Ich glaube tatsächlich, dass der Mann einige interessante Story-Ideen zustande bringt, wenn er mit den richtigen Leuten zusammenarbeitet. Etwa mit Hampton Fancher bei Blade Runner: 2049. Ich weiß: das ist in Anbetracht von Alien: Covenant eine große Einschränkung. Inwieweit da aber Ridley Scott auf das Drehbuch (negativen) Einfluss hatte, vermag ich nicht zu beurteilen.

Über Fuller habe ich ehrlich gesagt zu wenige Informationen. Star Trek: Discovery scheint der typische seelenlose Cashgrab geworden zu sein, der die Essenz von Star Trek ad absurdum führt und von Hannibal habe ich eigentlich nur gutes gehört, sodass ich mir diese Serie irgendwann noch zu Gemüte führen wollte.

"I have been watching my life. It’s right there. I keep scratching at it, trying to get into it. I can’t." "MAD MEN" S02E12: THE MOUNTAIN KING

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Serum : : Moviejones-Fan
02.02.2021 22:18 Uhr
0
Dabei seit: 25.01.15 | Posts: 437 | Reviews: 0 | Hüte: 15

Ich verstehe einfach Leute nicht, welche blind vor Liebe, oder des Ruhms wegen alles tun, Beziehungsweise über alles hinwegsehen, ihre wirkliche Meinung für sich behalten und so tun als würde ihnen alles gefallen, nur damit der andere sie nicht verlässt, oder weiterhin in ihrer Karriere voranbringt und sobald man diesen nicht mehr liebt, oder nicht mehr für die Karriere benötigt, Beziehungsweise derjenige einen verlässt, oder nicht mehr in der Karriere voranbringen kann, wird demjenigen direkt ein Messer in den Rücken gejagt.

War doch bei Weinstein damals nicht anders, als alle noch etwas von ihm wollten, haben sie sich für Ruhm förmlich verkauft und erniedrigt, doch nachdem sie nichts mehr wollten, oder er ihnen nicht mehr geben konnte, vielen sie ihm mit dem Messer in den Rücken, obwohl sie Weinstein ihre Karriere und vieles andere verdanken, auch wenn Weinstein ein Schwein war, er war ein Schwein das ihnen das bieten konnte, was sie sich wünschten, oder haben wollten.

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