Hier dreht sich alles um die News Weshalb Michael Keaton nach nur zwei Filmen das Batman-Cape abstreifte. Tausch dich mit anderen Filmfans aus.
Ich würde mir eine Keaton/Burton Kombination als abschließenden dritten Film wünschen indem es Hauptsächlich um Bruce Wayne geht und Batman vielleicht nur in ein zwei Szenen nach langer Abstinenz wirklich in Erscheinung tritt. An der Seite gerne Billy Dee Williams als entstellter Two Face und vielleicht auch eine Wiederkehr von Michelle Pfeiffer.
Das Publikum damals war von Batmans Rückkehr teilweise schockiert. Hier und da als Kinderfilm vermarktet war der Film alles andere als kindgerecht sondern Tim Burton konnte sich endlich so richtig ausleben. Mir gefällt, wie Burton damals die Charaktere Wayne, Kyle, Cobblepot und Shreck geradezu zerlegt und in dunkle Abgründe geführt hat. Mehr ein Thriller/Drama als ein Batman-Film.
Das Studio wollte es anschließend bewusst anders machen.
So äußerte der Batman-Veteran, dass das Handlungszentrum der Filme immer Bruce Waynes Seelenleben und sein Hadern mit seinem unendlichen Schmerz gewesen sei.
Bei allem Respekt vor Keaton, der auch "mein" erster Kino-Batsy war. Sowohl Batman 89 als auch Batmans Rückkehr haben ihren Fokus nicht auf Bruce Wayne und sein Seelenleben. Beide Filme räumen den jeweiligen Bösewichten diesen Platz ein. Sie alle bekommen ihre Origin-Geschichte spendiert, nur der Titelcharakter nicht.
So verteufelt Batman Forever auch wird, er ist der erste Film, in dem es um Bruce Waynes Innenleben geht. Klar ist viel Camp und Overacting dabei. Aber die Burton-Filme sind deswegen meiner Meinung nach nicht die Geniestreiche schlechthin.
"With great power comes great responsibility!"
"To boldly go, where no one has gone before!"
"Bei der Macht von Grayskull, ich habe die Zauberkraft!"
Das hat er doch schon vor Jahren gesagt. Sein ausschlaggebender Grund soll aber gewesen sein, dass das Drehbuch ein Haufen Kot war (wortwörtlich was er dazu gesagt hatte). Und er hatte nicht unrecht. Dieser Müll wurde nur noch mit Batman & Robin getoppt.
Batman in fröhlich-bunt ist für mich in etwa so passend wie Superman als düstrer Brüterich -> man muss nicht jeder Figur jede Facette hinzufügen weil sie eben sonst so wahnsinnig austauschbar werden.
Als Persiflage -> okay aber sonst bitte jedem seine Eigenheiten. Wenn schon die Mütter von beiden gleich heißen ...
Ich muss Hansel zustimmen: So neu ist diese News doch gar nicht, eigentlich war bekannt, warum Keaton ausstieg. Hier ohne lang zu googlen auf Wikipedia: "Production went on fast track with Rene Russo cast as Chase Meridian but Keaton decided not to reprise Batman because he did not like the direction the series was headed in and rejected the script. Keaton also wanted to pursue "more interesting roles", turning down $15 million."
https://ew.com/article/1994/07/15/val-kilmer-takes-over-batman-forever/
"What did Keaton want? A script that swirled around the superhero himself, as opposed to the enchanting menagerie of psychos — like Jack Nicholson’s Joker, Michelle Pfeiffer’s Catwoman, and Danny DeVito’s Penguin — who upstaged his character in the first two installments. ”Let’s face it, the Batman movies are about who’s playing the villains — and there’s Michael stuck in a rubber suit,” says the production insider. As Keaton undoubtedly knew, there would be even more over-the-top evildoing in Batman Forever. (...) A Keaton supporter pooh-poohs the charges. Keaton just wanted what’s best for the Batman franchise, the supporter says, and felt the studio could ”rescue” the increasingly dark and disturbing series by beefing up the good guy. ”His concerns were not self-serving. They were about the project.”
Making matters worse was an increasingly tense relationship between Keaton and the film’s new kingpin, Joel Schumacher, who replaced Keaton’s friend Tim Burton as director. ”[After one meeting with Schumacher] Michael was not feeling confident,” says the Keaton source. ”Creatively, it wasn’t happening. He was worried that the character he’d lived with for two films wasn’t going to be developed the way he wanted it to be developed.” As the script was being revised, ”no one ever called [Keaton] to say, ‘Wait! You’ve got to see this!’ Or, ‘Wait ’til you see what we’ve got for Batman!”’
Das Keaton-Lager sieht es somit selbst wie User Batman76 und auch ich finde, dass dies stimmt. Auch wenn ich durch das Alter eher mit den Schumacher-Filmen in Kontakt kam (wegen Merchandise), war es doch eher die 90er Animationsserie, mit der ich aufwuchs. So gesehen mag ich die Keaton-Filme, sehe sie aber definitiv nicht als heiligen Gral an.
Besonders Teil 2, Batmans Rückkehr ist für mich dann einfach zu drüber. Ja, der Film ist düster, aber gleichzeitig auch richtig lächerlich. Burton hat aus dem Pinguin einen Pinguin gemacht, welcher eine Armee von Pinguinen beauftragt, die Stadt zu zerstören...Wow...diese Idee wurde selbst in Lego Batman Movie lächerlich gemacht^^
@Bonsai
Für mich funktioniert Batman auch am Besten, wenn er düster ist. Aber man muss schon sagen, dass der Großteil der Adaptionen auch andere Richtungen ausloteten. Adam West als Paradebeispiel, danach Joel Schumacher und der bereits erwähnte Lego-Film.
@Hansel & @Duck-Anch-Amun
Vielen lieben Dank für die überaus hilfreichen Anmerkungen! Diese Informationen waren mir tatsächlich neu. Bestimmt geht es vielen anderen Fans da draußen ähnlich. Jedenfalls finde ich diese frühe Schilderung, die wohl unmittelbar nach dem damaligen Abbruch der Zusammenarbeit verfasst wurde, sehr erhellend. Vor allem macht Joel Schumachers Vergleich von Keatons Weggang mit der Abkehr Sean Connerys bei den James Bond-Filmen anschaulich, wie groß die kreativen Differenzen gewesen sein müssen.
An Michael Keatons Haltung scheint sich in all den Jahren jedenfalls wenig bis gar nichts geändert zu haben. Zumindest hat er mit seinen aktuellen Ausführungen noch einmal persönlich Stellung beziehen können und in Nuancen weitere Einblicke in die gescheiterte Fortsetzung geboten.
Es ist doch durchaus spannend, dass Keaton Bruce Wayne als Zentrum versteht und er sich wohl erst dadurch in diese gebrochene Figur einfühlen konnte. Damit ging es ihm bei der Rolle wohl tatsächlich mehr um die psychologischen Motive und weniger um den Kampf gegen groteske Schurken. Demgegenüber mag bereits Burton bei der Inszenierung eher an einem coolen Helden und abgedrehter Momente gelegen gewesen sein, doch die angestrebte Entwicklung zu einer noch bunteren Freakshow in Schumachers anschließendem Film schien den damaligen Batman-Darsteller regelrecht zu verschrecken.
Spannend ist nun, dass man sich mit dem kommenden The Batman wohl deutlich mehr an jenen psychologischen Motiven versuchen möchte, die Keaton so sehr an der Rolle reizen. Zumindest sehen so die aktuellen Statements von Robert Pattinson und Regisseur Matt Reeves aus...
Weshalb Michael Keaton nach nur zwei Filmen das Batman-Cape abstreifte
Moviejones | 04.01.2022