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Projekt Chaos in China vereitelt: Der Kultfilm "Fight Club" hat ein neues Ende

Moviejones | 26.01.2022

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19 Kommentare
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MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
02.02.2022 19:23 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.340 | Reviews: 180 | Hüte: 634

@MobyDick
Danke für den Hinweis, davon hatte ich gar nichts mitbekommen. Der Umstand ist natürlich traurig genug, nur geht es hier eben nicht um Bücher in den USA sondern um Filme in China. Das eine ist das eine und das andere ist das andere und nur weil das eine das größere Übel ist, heißt dies ja nicht, dass man über das andere, kleinere Übel nicht berichten sollte. Zumal wir uns hier immer noch auf einer Filmseite befinden.

@MJ-AndreSeifferth
Ui, ein spannender Erläuterungstext. Meine Initialzündung in dieser Hinsicht war "Memento", den ich mir im Jahr 2011 zum ersten Mal angesehen habe.

"Insofern ist das angesprochene "Absterben des Kapitals" eher als eine vom Film nahegelegte Interpretationsmöglichkeit zu sehen"

Ja. Nur wird diese Interpretationsmöglichkeit allzu oft von fragwürdigen politischen Gruppierungen aufgegriffen, seien es nun die Altrights und MAGA oder verquere Linke. Ich bin ja selbst der Ansicht, dass das zum Großteil nicht die Intention des Films ist, was allerdings nichts daran ändert, dass "Fight Club" von diesen Gruppierungen gerne herangezogen wird.

"Hier zählt eher das durch den Film provozierte Gedankengebäude eines anarchistischen bzw. proto-faschistischen Lifestyles."

Das hat mich ebenfalls sehr fasziniert. Auch wie sich der Film mit Medieneinfluss und Konsum beschäftigt. Mir hat sich da zum Beispiel die Szene eingebrannt, in der Tyler Durden über sexuell und ästhetisch idealisierte Werbefiguren doziert.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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MJ-AndreSeifferth : : Moviejones-Fan
03.02.2022 02:57 Uhr | Editiert am 03.02.2022 - 02:57 Uhr
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Dabei seit: 05.01.22 | Posts: 161 | Reviews: 0 | Hüte: 9

@Luhp92

Memento ist auch einfach ein grandioser Film! smile Für mich der stärkste Beitrag von Nolan. Wohl auch deshalb, weil er sich da noch deutlich in seinen finanziellen Mitteln beschnitten sah und dieser Film eine unglaubliche Doppelbödigkeit und Tiefe besitzt, wie sie nur selten im Medium auf diese selbstreflexive Weise erreicht wird.

Da hatte mich neulich die Memento-Kritik von eli4s ganz kalt erwischt, weil sie so unglaublich liebevoll gestaltet ist und den Film perfekt beschreibt! Außerdem bin ich vor kurzem auf diesen wunderbaren Beitrag von Collider gestoßen, der noch einmal die tieferen Schichten des Films hervorkehrt. Interessant fand ich da, wie die Konstruktion der Identität von Leonard Shelby beschrieben wird.

"Nur wird diese Interpretationsmöglichkeit allzu oft von fragwürdigen politischen Gruppierungen aufgegriffen, seien es nun die Altrights und MAGA oder verquere Linke. Ich bin ja selbst der Ansicht, dass das zum Großteil nicht die Intention des Films ist, was allerdings nichts daran ändert, dass "Fight Club" von diesen Gruppierungen gerne herangezogen wird."

Ich glaube, dass das eher ein Zeichen unserer Zeit ist und nicht unbedingt etwas, das explizit der Film stark macht.

Ich erinnere da etwa an Fight Clubs geistigen Vater: Kubricks A Clockwork Orange, dessen Protagonist Alex den Ultras im Fußball als eine Art Symbolbild dient. Falscher kann man das Geschehen des Films zwar nicht interpretieren, aber das tut wenig für die popkulturelle Einprägsamkeit zur Sache.

Rapstars werben hingegen mit dem skrupellosen und gierigen Image von Scarface. Zumindest war das um die 2000er so: Da gab es kein Prolo-Zimmer ohne ein solches Poster von Tony Montana. Gleiches Spiel gilt für zahlreiche Merchandice-Artikel zu Breaking Bad ("I´m the one who knocks!"), das sich sogar in einer Schlüsselszene auf jene Medienwirkung von Scarface als Hybris bezieht... Die Leute ziehen aus Medienprodukten oftmals merkwürdige Schlüsse.

Um bei deinem Alt-Right-Beispiel zu bleiben und nicht der Gefahr von Äpfel- mit Birnen-Vergleichen ausgesetzt zu sein: Selbst das Postermaterial zum Videospiel Bioshock Infinite wurde von einer rückwärtsgewandten Tea Party-Fraktion in den USA missbraucht. Dabei steht das Spiel symbolisch für die Abkehr von den Werten des Krieges und der Versklavung. Es ist manchmal zum Haareraufen! shock

Trotzdem finde ich es ebenfalls wichtig, dass man Fight Club bei derartigen Anleihen ernst nimmt und es auf seine gewollte Provokation hin untersucht und sich darüber austauscht. Ich bin da ganz ehrlich: Als damals 18-jähriger hatte das schon eine extrem aufputschende Wirkung, die durchaus diskutiert werden kann.

"Das hat mich ebenfalls sehr fasziniert. Auch wie sich der Film mit Medieneinfluss und Konsum beschäftigt. Mir hat sich da zum Beispiel die Szene eingebrannt, in der Tyler Durden über sexuell und ästhetisch idealisierte Werbefiguren doziert."

Da fehlt noch etwas: "... und im selben Moment ebenfalls wie ein gottgleicher Adonis daherkommt, der selbst in den abgefucktesten Klamotten noch anziehend wirkt."

Diese diabolische Doppelzüngigkeit erinnert mich in der Tat an die Werbebotschaften, die stets ausdrücken wollen, dass man es ja ebenfalls wolle und es nicht mehr um Verführung zu etwas ginge, sondern um eine persönliche Einsicht. Das ist echt ein total interessanter Aspekt des Films. Natürlich war sich Pitt dieser Wirkung bewusst. Anders kann (will) ich mir dieses Spiel mit Identität und propagiertem Grenzgängertum nicht erklären.

Das gilt aber nicht nur für die männliche Seite: Helena Bonham Carters Marla Singer könnte beispielsweise exakt so über manchen Laufsteg stolzieren und die Modewelt würde sie lieben.

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
09.02.2022 19:33 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.340 | Reviews: 180 | Hüte: 634

@MJ-AndreSeifferth

Treffende Beispiele hast du da noch genannt, ja, die Liste ist wohl lang. Beim "Scarface"-Image muss ich auch an Videospiele wie GTA denken. Und mir fiel jetzt auch noch "The Matrix" ein, der sehr anfällig für eine verschwörungstheoretische Auslegung ist.

Gerade auf Jugendliche in einer Sturm-und-Drang- oder Rebellenphase wird "Fight Club" eine solche aufputschende Wirkung haben, wie von dir beschrieben, da wirst du bei weitem nicht der einzige sein. Ging mir ähnlich, wenn auch nicht so enorm. Aus einem anderen Forum kenne ich ansonsten noch einen, der den Film als Jugendlicher abgöttisch liebte, mittlerweile aber komplett ablehnt, weil er ihn als rechtspopulistisch betrachtet. Schon interessant diese Entwicklung.

Amüsanterweise habe ich "Fight Club" vor zehn Jahren oder so meinen beiden besten Freunden gezeigt, die fanden ihn aber furchtbar langweilig und sperrig, konnten damit gar nichts anfangen. Also es geht auch andersherum im Jugendalter^^

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
09.03.2022 21:28 Uhr | Editiert am 09.03.2022 - 21:30 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.340 | Reviews: 180 | Hüte: 634

@MobyDick

Die Maus-Problematik ist millerweile bekannter geworden, ist dir womöglich auch schon selbst aufgefallen, ich stoße jedenfalls oft auf Artikel darüber. Ich habe sogar ein Exemplar des Buchs neben mir auf dem Tisch liegen, weil mein Vater für sich, meinen Bruder und mich welche gekauft hat. Mein Cousin, großer Comic-Liebhaber, hat ebenfalls ein Exemplar im Regal stehen.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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