Als sich das Coronavirus rund um den Globus ausbreitete, war Keine Zeit zu sterben der erste große Film, der den Rückzug antrat. Universal Pictures verschob den letzten James Bond-Film mit Daniel Craig nicht nur um Wochen, sondern um Monate - vom 2. April auf den 12. November. Als hätte man geahnt, was auf die Welt zukommt, denn wie wir heute wissen, war diese drastische Entscheidung des Studios die einzig vernünftige.
Regisseur Cary Joji Fukunaga hatte allerdings ein unliebsames Déjà-vu, wie er Empire erzählte: Sein erster Film, Sin Nombre, sei während der Schweinegrippe-Pandemie von 2009 in die mexikanischen Kinos gekommen, gerade als Mexikos Präsident gesagt habe, man solle nicht ins Kino gehen. Von dieser Erfahrung sei er traumatisiert gewesen - weshalb er sich von den James Bond-Produzenten auch ständig auf dem Laufenden halten ließ, was den Release-Plan für Keine Zeit zu sterben anging.
Andererseits: Die Verschiebung bedeutete auch sieben Monate mehr Zeit (vier bleiben noch), um den Film zu überarbeiten, zumindest theoretisch. Von weiteren Anpassungen und Änderungen hält Fukunaga aber nichts. Man könnte daran feilen und herumbasteln, so viel man wolle, dadurch werde der Film nicht unbedingt besser, meint er. Im Großen und Ganzen habe man ihn fertig gehabt (als er verlegt wurde). Er habe mental und emotional damit abgeschlossen gehabt, so Fukunaga. Ganz zu schweigen von den zusätzlichen Kosten, die er zuvor als Grund anführte. Zum Schluss noch ein neuer Blick auf Rami Maleks maskierten Bösewicht, Safin.
