Bewertung: 4 / 5
Hui, welch Überraschung! Andrew Patterson sorgt mit seinem Regiedebüt "The Vast of Night" gleich mal für Aufmerksamkeit! Trotz eines gefühlt nicht vorhandenen Budgets ist der Mix aus "Twilight Zone" und "Pontypool" von der Inszenierung und in der großen Anzahl an Dialogen beachtlich stilsicher!
Nach minimal schleppenden Beginn kommt die etwas dünne Story ins Rollen und holt eindrucksvoll einiges heraus. Der Film zeichnet sich durch wenig Schnitte, lange Kameraeinstellungen/fahrten bis hin zu einer tollen Plansequenz aus. Verfeinert wird das Ganze durch authentische Charaktere und einem schönen Kleinstadt Setting. Auch wenn der ganz große Spannungsbogen vorwiegend ausbleibt, macht sich schnell ein unterschwellig, merkwürdiger Sog breit, der nicht nur zu packen weiß. Auch Paranoia und Unsicherheit durch eine nicht greifbare Präsenz wird in grobkörnig, düsteren Bildern langsam, aber spürbar aufgebaut. Als reines Hörspiel bestimmt interessant, allgemein wird durch Töne, Stimmen und Geräusche das Kopfkino angenehm angekurbelt, was auch eine gewisse Faszination ausstrahlt. Dass das Ende zum Rest etwas gewöhnlich ausfällt, ist zu verschmerzen.
Trailer zu The Vast of Night
Minimalismus gewinnt! Aufs nötigste reduziert, ist dieser bescheidene und bodenständige Beitrag erstaunlich effektiv ausgefallen, zudem atmosphärisch eindrucksvoll. Regisseur Patterson muss man jetzt schon für die Zukunft im Auge behalten. Ein ruhiger und vor allem sympathischer Film mit ganz viel Charme, der sich heimlich und leise als einer der Geheimtipps in diesem Jahr noch herausstellen könnte!